Häufige Inhaltsstoffe von Kosmetika

Kosmetik wirkt nicht nur an der Oberfläche der Haut. Vielmehr können die Wirkstoffe die Haut durchdringen und in den menschlichen Blutkreislauf geraten. Nicht selten sind die Inhaltsstoffe der Kosmetika selbst daran beteiligt, die die Haut durchlässiger für Pflegestoffe machen sollen - dabei aber auch gleichzeitig Schadstoffen Tor und Tür öffnen. Da aus diesem Grunde vor allem einige Inhaltsstoffe konventioneller Kosmetik in die Kritik geraten sind, greifen immer mehr Verbraucher zu Naturkosmetika. Doch sind diese in jedem Falle besser? Lesen Sie alles Wissenswerte über Inhaltsstoffe in Kosmetika.

Britta Josten
Von Britta Josten

Kosmetika im Wandel: Stetige Weiterentwicklung für eine bessere Verträglichkeit der Inhaltsstoffe

Seit den 50er Jahren gehört das Make-up nahezu bei jeder Frau zum täglichen Schönheitsritual. Doch seitdem hat sich vor allem in der Produktentwicklung viel getan.

Waren Grundierungen früher von schwerer Konsistenz und behinderten die Haut beim Atmen sind sie heute federleicht. Dadurch sind Grundierung und Co. viel verträglicher und führen nur noch zu Hautirritationen, wenn eine Allergie gegen einen Inhaltsstoff besteht.

Und auch bei Lidschatten, Lippenstift und anderen Kosmetika muss sich niemand darüber Gedanken machen, dass diese Produkte die Haut nachhaltig schädigen könnten. Kosmetika sind - verglichen mit den anfänglichen Zeiten - heute keine Gefahr mehr für die Haut, da sie in Deutschland dem Lebensmittelrecht unterliegen. Das heißt, dass keine Inhaltsstoffe verarbeitet werden dürfen, die nicht essbar sind oder gar eine Gesundheitsgefährdung wären. Darum sind Hautschädigungen und Vergiftungen bei den heutigen Kosmetika absolut ausgeschlossen.

Modernes Wirrwarr INCI: Aufdrucke auf Kosmetika richtig verstehen

Ganz schön kompliziert: Wer einen näheren Blick auf die Verpackung von Beautyprodukten riskiert, der ist anschließend meist verwirrter als zuvor. Dabei ist das Entziffern der verschiedenen Inhaltsstoffe eigentlich gar nicht so schwer - vorausgesetzt, man kennt sich ein wenig im Vokabular aus. Jede einzelne chemische Verbindung muss man dazu nicht unbedingt kennen.

Meist genügt es schon, den Aufbau der Auflistung zu verstehen. Seit 1997 nämlich gilt hierfür EU-weit eine einheitliche Regelung, die in der sogenannten Nomenklatur INCI festgelegt ist. Diese Bestimmung regelt zum Beispiel,

  • welcher Inhaltsstoff wo aufgedruckt sein muss und
  • wie unter anderem Allergiker vor bedenklichen Inhaltsstoffen geschützt werden können.

Zumindest aber für Einheitlichkeit ist gesorgt, denn die sogenannte INCI, die "International Nomenclature of Cosmetic Ingredients", also die internationale Nomenklatur für kosmetische Inhaltsstoffe, trägt dafür Sorge, dass alle Hersteller weltweit für ein und denselben Inhaltsstoff auch ein und dieselbe Bezeichnung verwenden. Vielleicht weiß der Verbraucher dann immer noch nicht, was sich beispielsweise hinter Ammonium Lauryl Sulfate verbirgt - aber wenn er auf diesen Stoff allergisch reagiert, kann er in der Inhaltsstoffangabe gezielt nach ihm suchen und ein Produkt, welches diesen Inhaltsstoff enthält, bewusst nicht kaufen.

Die Inhaltsstoffe in Kosmetika in absteigender Reihenfolge

Grundsätzlich stehen dabei die Inhaltsstoffe an erster Stelle, die den größten Anteil des Produkts ausmachen - eigentlich wie beim Lebensmitteleinkauf. Wer in der Schule im Latein-Unterricht aufgepasst hat, der ist hier klar im Vorteil: Ein Großteil aller Inhaltsstoffe wird in lateinischer Sprache deklariert.

Und wem Namen wie Adeps Bovis oder Cera Alba trotzdem nichts sagen, der findet im Internet zahlreiche Übersichtslisten, auf denen möglichst viele der in Deutschland und der EU erlaubten Inhaltsstoffe mitsamt lateinischem Namen zu finden sind.

Anspruch auf Vollständigkeit gibt es hier nicht, trotzdem bieten die sowohl offiziellen wie auch inoffiziellen Listen einen umfassenden Überblick. Dazu kommt, dass in den USA hergestellte Produkte nicht durchgängig der INCI folgen, sondern einer eigenen Normenklatur, die von der INCI leicht abweicht.

All dies trägt zur Verwirrung der Verbraucher bei. Was ist wirklich drin in der Kosmetik, fragen sie sich. Schließlich wissen sie vom Hörensagen um die potenzielle Gefährlichkeit mancher Inhaltsstoffe.

Mögliche Gefahren

Nehmen wir zum Beispiel das weiter oben genannte Ammonium Lauryl Sulfate. Bei diesem aus Laurylsäure, Schwefeltrioxid sowie Ammoniak zusammengesetzten Alkylsulfat handelt es sich um ein recht scharfes Tensid, welches eine allergene Wirkung haben kann.

Da es häufiger in konventionellen Haarshampoos anzutreffen ist, kann es in diesem Anwendungsbereich Kopfhautreizungen und -irritationen hervorrufen, aber auch von Schleimhautreizungen wurde im Zusammenhang mit Ammonium Lauryl Sulfate berichtet. Verbraucherschützer setzen es deshalb oft auf die schwarze Liste der Kosmetikinhaltsstoffe.

Vitamine in Kosmetik

Unsere Haut bietet dem Körper eine Schutzhülle, welche gepflegt werden möchte. Wie auch der Körper selbst benötigt die Haut ebenso bestimmte Vitamine, um lange gesund zu bleiben. Deshalb sind in vielen Kosmetikprodukten Vitamine zu finden.

  • Vitamin C sorgt nicht nur für ein gesundes Immunsystem, es hat auch eine positive Auswirkung auf die Haut. Das Vitamin C sorgt für einen Aufbau der Kollagenfasern und festigt Haut und Bindegewebe.

  • Vitamin A ist dafür verantwortlich, dass Krankheitserreger nicht durch die Haut in den Körper eindringen können. Das A Vitamin sorgt für eine gute Zellerneuerung und gibt den Zellen den Anstoß sich zu teilen. Die dadurch entstehenden neuen Zellen machen die Haut widerstandsfähiger und glätten diese. Auf Inhaltsstofflisten ist Vitamin A häufig als Retinol bezeichnet.

  • Freie Radikale greifen die Zellen an und schwächen das Immunsystem. Um die freien Radikalen abzuwehren benötigt die Haut Vitamin E, welches zudem auch die Feuchtigkeit der Haut reguliert.

Zusatzstoffe in Kosmetika erkennen und verstehen

Einige Kosmetikprodukte bieten allerdings nicht nur einen hautpflegenden Effekt. Eine Vielzahl von Stoffen in Kosmetikprodukten gilt als bedenklich. Diese Stoffe können den Hautalterungsprozess beschleunigen oder die Hautflora nachweislich schädigen.

Vor allem Menschen mit empfindlicher Haut sollten bei der Auswahl von Kosmetika darauf achten, dass diese dermatologisch überprüft wurden. Bei Kosmetika, die von Hautärzten getestet wurden, findet sich meist ein kleiner Vermerk auf der Packung. Darauf zu achten ist deshalb so wichtig, weil nur so gewährleistet, ist das die Kosmetika keine problematischen Stoffe enthalten.

Farb-, Duft- und Konservierungsstoffe in Kosmetika

Bedenklich sind in Kosmetika oft die Farb- und Konservierungsstoffe. Diese können vor allem bei empfindlichen Personen zu Unverträglichkeitsreaktionen führen. Diese können von einem Kribbeln und Brennen bis hin zu großflächigen Hautausschlägen reichen.

Das Stoffe als Zusatz für Kosmetika benutzt werden von denen bekannt ist das sie zu Hautreizungen führen können, liegt vor allem daran, dass diese Stoffe meist günstiger in der Herstellung sind als eine verträglichere Alternative. Deshalb sollte man bei sehr günstiger Kosmetik besonders aufmerksam sein, denn diese wird meist in Ländern mit Billiglohnniveau produziert. Hier können in der Produktion Stoffe zum Einsatz kommen, die in Deutschland nicht für die Kosmetikherstellung zugelassen sind.

Häufig werden von in Kosmetik enthaltenen Inhaltsstoffen Allergien ausgelöst. Vorsicht ist bei jeglicher Art von Duftstoffen geboten. Häufig verbreiten Cremes, Duschgels, Shampoo usw. einen angenehmen Duft, welcher künstlich erzeugt wurde.

  • Die Duftstoffe können allergische Hautreaktionen in Form von Ausschlägen und Reizungen auslösen.

  • Konservierungsmittel können die Hautflora schädigen und Allergien auslösen.

  • Auch überdenkenswert ist die Tatsache das viele konventionelle Kosmetika raffinierte Erdölprodukte beinhalten. Fettstoffe können die Poren verschließen und den Zustand der Haut negativ beeinflussen.

  • Nahezu jedes konventionelle Kosmetikprodukt Parabene, die dazu dienen das Produkt länger haltbar zu machen. In den letzten Jahren gerieten die Parabene zunehmend in den Fokus der Wissenschaft. Diese vermutet einen Zusammenhang zwischen des Auftretens von Krebserkrankungen und der Verwendung von parabenhaltigen Kosmetika.

So Erkennen Sie Zusatzstoffe

Zusatzstoffe achten erkennt man auch ohne Lateinkenntnisse auf den ersten Blick: Farbstoffe zum Beispiel müssen mit einer sogenannten CI-Nummer gekennzeichnet sein. Zahlenkombinationen mit den beiden Buchstaben bedeuten also: Achtung, hier ist Farbe zugesetzt!

Potentiell allergene Duftstoffe sind da schon schwieriger zu erkennen. Schließlich gibt es etliche Extrakte, die ganz natürlichen Ursprungs sind und trotzdem Unverträglichkeiten auslösen können - wie zum Beispiel:

  • Citronellol,
  • diverse Alkoholverbindungen oder
  • Cumarin.

Übersichtslisten gemäß INCI bieten alle bedenklichen Duftstoffe im Überblick.

  • Inhaltsstoffe welche auf -cone enden, wie zum Beispiel Amodimethicone handelt es sich meist um Silikone.

  • Beim Prüfen der Inhaltsstoffe sollte auf den Zusatz geachtet werden, dass das Produkt nicht komedogen ist. Das heißt, diese Inhaltsstoffe fördern keine Hautunreinheiten, wie Pickel und Mitesser.

  • Hat ein Inhaltsstoff Phthalate als Wortbestandteil weist dies auf Weichmacher hin. Diese können Allergien auslösen und im schlimmsten Fall zu einer Krebserkrankung führen.

  • Emulgatoren sind an Worten mit den Bestandteilen PEG oder PPG zu erkennen. Diese betäuben die Haut und machen sie durchlässiger für schädliche Stoffe.

Hinweis: Viele Kosmetikprodukte können trotz der bedenklichen Inhaltsstoffe verwendet werden. Nicht bei jedem Menschen treten die genannten negativen Auswirkungen auf. Man sollte das Produkt jedoch an einer kleinen unauffälligen Stelle testen.

Lexikon - Mögliche Inhaltsstoffe in Kosmetika im Überblick

Im Folgenden ein finden Sie ein kleines Lexikon möglicher Inhaltsstoffe von alltäglich genutzten Kosmetika vor, für das man nicht Chemie studiert haben muss, um es zu verstehen.

Aldehyde in Kosmetika

Aldehyde sind erst einmal Alkohole, denen das Wasser entzogen wurde. Es gibtv einfache, von den Alkanen abgeleitete Aldehyde, sowie Mehrfachaldehyde, beispielsweise Dialdehyde. Zu den von den Alkanen abgeleiteten Aldehyden zählen:

  • Methanal (Formaldehyd),
  • Ethanal (Acetaldehyd),
  • Propanal (Propylaldehyd),
  • Butanal (Butylaldehyd),
  • Pentanal (Amylaldehyd),
  • Hexanal (Capronaldehyd),
  • Heptanal (Heptylaldehyd),
  • Octanal,
  • Nonanal und
  • Decanal.

Das mit Abstand am häufigsten und in den größten Mengen produzierte Aldehyd, das Formaldehyd, ist ein farbloses Gas und gilt als hochproblematisch, da es stark allergen und sogar krebserregend wirken kann. In der konventionellen Kosmetik wird es noch immer häufig eingesetzt, allen voran als Konservierungsmittel.

Auch in Zahnpasta oder im Mundwasser ist Formaldehyd zu finden, ebenso in Nagelhärtern und Nagellacken.

Das stark allergen und sogar krebserregend wirkende Formaldehyd ist auch in Zahnpasta enthalten
Das stark allergen und sogar krebserregend wirkende Formaldehyd ist auch in Zahnpasta enthalten

Formaldehyd-Abspalter

Aber auch sogenannte Formaldehyd-Abspalter genießen bei Verbraucherorganisationen ein eher fragwürdiges Image, da sie zum Teil über noch stärkere konservierende Eigenschaften und damit auch Nebenwirkungen verfügen, als das Formaldehyd selbst: Sie sind in der Lage, Proteine zu denaturieren. Zu den Formaldehyd-Abspaltern gehören unter anderem:

  • Imidazolidinyl-Urea,
  • 2-Bromo-2-Nitropropane-1,3-Diol und
  • Hexamidine Diisethionate.

In vielen konventionellen Selbstbräunern ist der Formaldehyd-Abspalter Dihydroxyaceton zu finden.

Alkohol in Kosmetika

Da Alkohol desodorierend wirkt, steckt er auch in Deodorants
Da Alkohol desodorierend wirkt, steckt er auch in Deodorants

Alkohol in der Kosmetik dient vor allem als Lösungsmittel für Fette und Öle, wird manchmal aber auch als Konservierungsstoff eingesetzt. Ab einem Alkoholgehalt von sechzehn Prozent wirkt er auch keimabtötend. Dies macht man sich beispielsweise bei Gesichtswässern gegen unreine Haut zunutze.

Da er nicht nur desinfizierend und entfettend wirkt, sondern auch desodorierend, steckt Alkohol auch in Deodorants.

Alkohol (Ethanol) als natürlicher Rohstoff schadet der Haut nicht, ist jedoch sehr teuer. Um die Trinkalkoholsteuer zu umgehen, wird Kosmetikalkohol synthetisch vergällt, welcher bei Hautkontakt allergen wirken kann.

Kosmetischer Alkohol verbirgt sich oft unter dem Namen Propanol in der Kosmetik.

  • Isopropyl dient als Lösungs- und Konservierungsstoff und wirkt reinigend,
  • während Benzylalkohol nicht nur als Lösungs- und Konservierungsmittel Verwendung findet, sondern auch als Trägersubstanz von Duftstoffen - ebenso wie Penethyl-Alkohol.

Beide sind häufig in Parfums anzutreffen. Viele Naturkosmetikfirmen setzen auf Alkohol aus kontrolliert biologischem Anbau, welches aus nachwachsenden Rohstoffen oder aus Pflanzen gewonnen wird.

Basen in Kosmetika

Basen in der Kosmetik dienen vor allem dazu, die verwendeten Säuren zu neutralisieren und die Kosmetik pH-neutral zu halten. Vor allem folgende Stoffe dienen in der Kosmetik als basische Neutralisierungsmittel:

  • Amine,
  • Ammoniumhydroxid,
  • Kaliumhydroxid (Potassium Hydroxide) sowie
  • Natriumhydroxid (Sodium Hydroxide).

Duftstoffe in Kosmetika

Duftstoffe sind für die Kosmetikindustrie essenziell. Nicht nur Parfums sollen gut duften, auch Cremes, Seifen und selbst dekorative Kosmetika kommen ohne die synthetischen Nasenschmeichler nicht aus, denn sie verleihen dem Produkt eine höhere Attraktivität.

Und selbst in der Naturkosmetik werden Duftstoffe eingesetzt, hier allerdings zumeist auf Basis ätherischer Öle. Da auch diese Allergien hervorrufen können - besonders im Kreuzfeuer stehen hier:

  • Geraniumöl (Pelargonium graveolens),
  • Citronellol,
  • Citral,
  • Geraniol und
  • Linalool.

Besonders empfindliche Menschen sollten auf sogenannte Pur-Serien setzen, die ohne Duftstoffe auskommen.

Synthetische Duftstoffe bestehen dagegen aus teils gar giftigen Komponenten. Gegner argumentieren, dass sie durch den Kontakt mit dem Körperschweiß zerfallen und dann in den menschlichen Körper eindringen, wo sie in den Hormonhaushalt eingreifen, die Erbsubstanz schädigen oder krebsauslösend wirken. Beispiele für möglichst zu vermeidende synthetische Duftstoffe sind:

  • Acetyl Hexamethyl Tetralin, welches in Kosmetika maskierend wirkt - das heißt, es überdeckt einen anderen, unangenehmen Geruch (tatsächlich ist Acetyl Hexamethyl ein Nervengift!) und
  • Dimethyl-Moleküle wie beispielsweise Dimethyl Aspartic Acid, die im Verdacht stehen, Krebs zu erregen.
Auch Cremes und Seifen sollen gut riechen und kommen deshalb nicht ohne Duftstoffe aus
Auch Cremes und Seifen sollen gut riechen und kommen deshalb nicht ohne Duftstoffe aus

Emugaltoren in Kosmetika

Emulgatoren werden dazu benötigt, zwei oder mehrere eigentlich nicht miteinander vermischbare Stoffe - wie beispielsweise Wasser und Öl - erst zu einer sogenannten Emulsion zu verbinden und diese dann zu stabilisieren. Manchmal werden Emulgatoren aufgrund ihrer reinigenden Wirkung auch Tenside genannt.

Emulsan

Beispiele für in Kosmetika verwendete Emulgatoren sind:

  • vor allem das Methyl Glucose Sesquistearate, welches auch schlicht als Emulsan bekannt ist,
  • Glyceryl Stearate SE,
  • Lanolin Anhydrid,
  • Lecithin,
  • Laureth-4 oder
  • Hydrogenated Palm Glyceride.

Das erstgenannte Emulsan, das die Creme besonders zart macht, findet sich vor allem in Gesichtscremes für empfindliche und trockene Haut, da es die Feuchtigkeit der Haut bewahrt.

Natriumlaurylsulfat

Kritisch zu betrachten ist der Emulgator Natriumlaurylsulfat bzw. Natriumdodecylsulfat, das nach INCI als Sodium Lauryl Sulfate bezeichnet wird. Es findet sich nicht nur als reinigende Komponente in vielen Haarshampoos und Duschgels, sondern wird in Cremes und Lotionen als Emulgator eingesetzt. Sodium Lauryl Sulfate ist für seine hautreizende Wirkung bekannt und entsprechend umstritten.

Das als Sodum Lauryl Sulfat bezeichnete Derivat des Emulgators wird gern Kindershampoos beigegeben, das Tränen beim Haarewaschen verhindern soll. Dies geschieht allerdings nicht, weil der Inhaltsstoff so mild ist, sondern weil er die Nervenenden betäubt.

Polyethylenglykol

Der Emulgator Polyethylenglykol sowie seine Derivate wie etwa Sodium Laureth Sulfate machen die Haut durchlässiger für die Wirkstoffe der Kosmetika. Der schädliche Nebeneffekt ist, dass so auch Toxine schneller in den Körper eindringen können.

Hilfsstoffe in Kosmetika

Als Hilfsstoffe werden all diejenigen Stoffe zusammengefasst, die in der Kosmetik nicht die primären Produkteigenschaften bilden, die also nicht reinigen, pflegen oder colorieren. Vielmehr dienen sie dazu,

  • ein Kosmetikprodukt haltbarer zu machen,
  • seine Stabilität zu gewährleisten sowie
  • seine Optik und seinen Duft zu verbessern.

Hilfsstoffe sind deshalb beispielsweise Duftstoffe, Emulgatoren und Konservierungsstoffe, die unter dem jeweiligen Begriff in diesem Lexikon näher beschrieben sind. Auch Antioxidantien fallen in die Kategorie der Hilfsstoffe. Sie werden dem Produkt beigefügt, um ein vorzeitiges Ranzigwerden seiner Öle und Fette zu verhindern.

Ketone in Kosmetika

Wie Aldehyde sind auch Ketone sauerstoffhaltige Kohlenwasserstoffe. Sie sind als Oxidationsprodukte bestimmter Alkohole chemisch sehr reaktionsfreudig und wirken unter anderem antimikrobiell.

Aceton

Ein einfaches Keton ist Aceton. In der Kosmetik dient Aceton als Lösungsmittel und wird beispielsweise in Nagellackentfernern eingesetzt. Da es entfettend auf die Haut wirkt, kann es nach der Verwendung von Aceton-haltigem Nagellackentferner zu spröder Nagelhaut und rissigen Nägeln kommen, weshalb sie unmittelbar nach der Anwendung nachgefettet werden sollten.

Zudem sollte Aceton nicht eingeatmet werden, da dies zu Reizungen der Bronchien führen kann.

Das giftige Lösungsmittel Aceton ist häufig in Nagellackentfernern zu finden
Das giftige Lösungsmittel Aceton ist häufig in Nagellackentfernern zu finden

Benzophenon

Ein Derivat des aromatoschen Ketons Benzophenon, das 2-Hydroxy-4-methoxy-benzophenon, wird unter dem Namen "Benzophenon-3" in Sonnenschutzmitteln als Lichtschutzfaktor verwendet. Zudem schützt es Farb- und Duftstoffe in Kosmetika vor der Zerstörung durch Sonneneinstrahlung.

Da Benzophenon in der Lage ist, durch die Haut in den menschlichen Körper zu gelangen und auch dort als Fotoinitiator wirkt, gilt der Stoff als bedenklich. Im Tierversuch hat sich gezeigt, dass er Geschwüre an Nieren und Leber verursachen kann.

Konservierungsstoffe in Kosmetika

Fast alle Kosmetikprodukte enthalten Konservierungsstoffe - und dies ist prinzipiell auch gut so. Konservierungsstoffe stellen sicher, dass flüssige Kosmetikprodukte auf Wasserbasis mehr als nur einige Wochen haltbar sind, denn sie garantieren, dass das Produkt selbst bei Verunreinigung durch Bakterien oder Keime nicht vorzeitig verdirbt.

So gesehen dienen Konservierungsstoffe auch der Gesundheit des Verbrauchers. So beispielsweise haben dienen viele ätherische Öle dank ihrer keimtötenden Eigenschaften als natürliche Konservierungsstoffe, ebenso wie die häufig verwendeten Vitamine C und E. Leider finden aber auch viele bedenkliche Konservierungsmittel nach wie vor Verwendung:

  • beispielsweise Formaldehyd - siehe Aldehyde.
  • Auch als hochgradig krebserregend bekannte Stoffe wie Nitrosamine, Laurylamine Dipropylenediamine oder Toluene-2,5-Diamine werden in manchen konventionellen Kosmetika noch als Hilfsmittel zur Konservierung eingesetzt.
  • Auch Phenol- und Phenylzusammensetzungen wie Phenylenediamine Sulfate oder N-phenyl-P-Phenylenediamine gelten als bedenklich.
  • Nicht zuletzt steht Methylparaben (4-Hydroxybenzoesäuremethylester) im Kreuzfeuer der Kritik.

In Kosmetikprodukten wie Shampoos, Duschgelen, Körperlotionen und vor allem dekorativer Kosmetik wie Puder und Rouge, Lidschatten, Mascara oder Lippenstiften soll er gegen Bakterien und Pilze wirken - greift dabei aber auch den natürlichen Hautschutzmantel an. Allergische Reaktionen wurden hier beobachtet.

Zudem gelten Parabene generell als Stoffe, die im Verdacht stehen, Krebserkrankungen auszulösen.

Liposome in Kosmetika

Liposome sind grundsätzlich positiv zu sehen, da sie pflanzlichen Ursprungs und nicht schädlich sind. Man macht sich ihre Eigenschaft als wasserbindende Hohlkügelchen zunutze, indem sie Pflegestoffe leicht aufnehmen und in die tieferen Hautschichten einschleusen können.

Liposome können jedoch nicht zwischen der pflegenden Substanz und einer schädlichen Substanz unterscheiden. So etwa transportieren sie nicht nur den Anti Age-Wirkstoff der entsprechenden Creme in die tieferen Faltenschichten, sondern können auch unterwünschte Substanzen tief unter die Haut befördern.

Enthält die liposomhaltige Creme etwa weitere bedenkliche Inhaltsstoffe, werden diese von den Liposomen in die tiefere Haut verbracht. Aus diesem Grund sollten liposomhaltige Gesichtcremes nur dann verwendet werden, wenn die übrigen Inhaltsstoffe der Creme unbedenklich sind.

Auch sollte nach der Verwendung einer liposomhaltigen Creme keine weiteren synthetischen Substanzen wie Puder oder Parfüme auf die Haut aufgetragen werden.

Eine liposomhaltige Creme muss genau auf weitere Inhaltsstoffe geprüft werden
Eine liposomhaltige Creme muss genau auf weitere Inhaltsstoffe geprüft werden

Mineralöle in Kosmetika

Mineralöle entstammen - ebenso wie Paraffinöle - dem Erdöl, welches für kosmetische Zwecke umgewandelt wird. Nach INCI finden sie sich in den Inhaltslisten der Kosmetikprodukte unter den Bezeichnungen:

  • Mineral Oil,
  • Paraffinum liquidum,
  • Vaseline,
  • Petrolatum,
  • Microcrystalline Wax,
  • Ceresin oder
  • Ozokerite wieder.

Paraffinderivate sind beispielsweise Eucerin oder Eucerinum anhydricum. Diese für die Industrie äußerst kostengünstigen Stoffe gaukeln dem Benutzer - ebenso wie die Silikone - eine seidenweiche Haut vor, weshalb sie in vielen Kosmetikprodukten enthalten sind - dabei sucht man Vitamine und Spurenelemente in den Erdölprodukten vergeblich.

Ihre angebliche Wirkung basiert lediglich darauf, dass die gesättigten Kohlenwasserstoffketten der Mineralöle einen wasserunlöslichen Film auf die Haut legen. Zwar fühlt sich die Haut jetzt weich an, tatsächlich aber ist sie gewissermaßen abgedichtet und kann nicht frei atmen.

Auch während der Hautreinigung kann der Film nicht vollständig von der Haut entfernt werden. Aufgrund der verstopften Poren aber können Stoffwechselprodukte, Schweiß und Giftstoffe nur noch schwer ausgeschieden werden, weshalb die Haut immer mehr austrocknet und das Bedürfnis nach immer schnellerem Nachcremen hat.

Manche Paraffine, etwa aus Lippenstiften, können sich sogar in den Lymphknoten anreichern, denn sie sind biologisch nicht abbaubar.

Ein gutes Pflanzenöl oder pflanzliche Wachse sind hier die Alternative.

Nanopartikel in Kosmetika

Nanopartikel sind auch auf dem Kosmetikmarkt der neueste Trend. Dank Nanotechnologie ist es möglich, dass die Wirkstoffe von Produkten per Nanokapsel direkt in die Hautzellen gelangen - schließlich ist ein Nanopartikel etwa fünfzigtausend Mal kleiner als der Durchmesser eines Haares!

Da Nanopartikel so winzig sind, ist es ihnen ein Leichtes, nicht nur in die Hautzellen, sondern auch in andere Körperzellen einzudringen, in das Gewebe und die Organe einzuwandern. Langzeitstudien fehlen bei dieser relativ neuen High-Tech-Variante noch, es ist nicht abzusehen, welche Auswirkungen die Nanotechnologie auf die menschliche Gesundheit hat. Nach aktuellem Wissensstand stehen sie im Verdacht, beim Einatmen Entzündungsreaktionen der Lunge hervorrufen zu können.

Seit 2012 unterliegen Nanopartikel in Kosmetikprodukten der Kennzeichnungspflicht. Verbraucherschützer fordern jedoch eine generelle Sicherheitsbewertung von Nanopartikeln, bevor sie großflächig in Kosmetika eingesetzt werden.

Pflanzenöle in Kosmetika

Pflanzenöle sind eine gute, wenngleich teure, Alternative zu Mineralölen in der Kosmetik. Allerdings sind auch hier Allergien möglich. Zudem sind ökologische Aspekte zu beachten: Für die Gewinnung von Palmöl (nach INCI "Elaeis guineensis") werden oftmals tropische Regenwälder abgeholzt.

Ansonsten dienen die Inhaltsstoffe von hochwertigen, nativen Pflanzenölen vor allem der Rückfettung, haben aber auch noch andere positive Wirkungen auf die Haut. Folgende in Pflanzenölen enthaltene Fettsäuren wirken wie folgt:

  • Laurinsäure und Myristinsäure - antimikrobiell,
  • Stearinsäure - rückfettend,
  • Ölsäure - feuchtigkeitsspendend,
  • Linolsäure - entzündungshemmend,
  • α-Linolensäure - zellregenerierend,
  • γ-Linolensäure - entzündungshemmend.

Linolen ist nicht zu verwechseln mit Lanolin, dem aus Schafwolle gewonnenen Wollwachs. Lanolin kann mit Pestiziden belastet sein, zudem können empfindliche Menschen mit Allergien reagieren. Wie bei allen Naturprodukten auch, muss hier die individuelle Verträglichkeit getestet werden.

Polyethylenglykole in Kosmetika

Polyethylenglykole werden in der Kosmetik als Emulgatoren eingesetzt, sorgen aber auch dafür, dass die Haut für einen bestimmten Wirkstoff durchlässiger wird. Die Derivate der Polyethylenglykole finden sich in Kosmetika unter Namen wie:

  • Ceteareth,
  • PEG-8,
  • Sodium Laureth Sulfate oder
  • Steareth.

Theoretisch ist es eine gute Sache, die Haut durchlässiger für Pflegestoffe zu machen, denn dies garantiert, dass die Pflege nicht an der Hautoberfläche verpufft, sondern dahin gelangt, wo sie wirken kann. Praktisch bedeutet eine höhere Hautdurchlässigkeit jedoch auch, dass Schadstoffe und Toxine ebenfalls tiefer in die Haut eindringen können.

Dies gilt besonders für die Schadstoffe, die zeitgleich mit den Polyethylenglykolen auf die Haut aufgebracht werden - die also aus demselben Cremetopf stammen. Auch unmittelbar danach aufgetragene bedenkliche Inhaltsstoffe, beispielsweise aus dekorativer Kosmetik oder Parfumen, gelangen so tiefer in die Haut.

Polyethylenglykole stecken als Emulgatoren in Cremes und Lotionen, werden aber auch in Haarshampoos, Duschgels oder Aftershaves als Tenside eingesetzt.

Polyethylenglykole werden als Emulgatoren in Cremes verwendet
Polyethylenglykole werden als Emulgatoren in Cremes verwendet

Polysaccharide in Kosmetika

Als Mehrfachzucker setzen sich Polysaccharide aus Zuckermolekülen zusammen und sind in der Kosmetik allgegenwärtig. Sie sind preiswert und natürlichen Ursprungs, können von der Industrie aber veredelt werden. Polysaccharide sind wasserunlöslich.

  • Cellulose sowie Chitin sind Beispiele für Polysaccharide.
  • Auch als Alginate, Pektine oder Xanthan Gum finden sie Eingang in die Kosmetik.

Algin

Algin beispielswseise wird aus Braunalgen gewonnen. Da es zwar wasserunlöslich ist, aber über hervorragende Quelleigenschaften verfügt, kann es bis zum Hundertfachen seines Gewichts ans Wasser aufnehmen - ähnlich wie Hyaluronsäure, die ein körpereigenes Polysaccharid ist.

Es bildet einen feuchtigkeitsbindenden Film auf der Oberfläche der Haut und wirkt leicht straffend. Zudem fängt es freie Radikale und wirkt dadurch als Antioxidans.

Cyamopsis tetragonoloba

Ein weiteres Polysaccharid ist das aus der Guarbohne gewonnene Guarkernmehl, nach INCI Cyamopsis tetragonoloba genannt. Dieses wird häufig tensidhaltigen (waschaktiven) Präparaten wie Haarshampoos beigesetzt, da es einen antistatischen Effekt hat und dem Haar eine gute Griffigkeit verleiht.

Glykogen

Ein anderes Polysaccharid, das Glykogen, besteht größtenteils aus Glucose, die wiederum ein Baustein pflanzlicher Stärke ist. Sie kann, ebenso wie Cellulose, in mikrokristalliner Form als Puderhilfsmittel verwendet werden. Auch bei Gesichtsmasken, die flüssig aufgetragen, später aber als gummiartiges Ganzes vom Gesicht abgenommen werden, spielen Polysaccharide eine wichtige Rolle.

Der einzig bekannte Nachteil der Polysaccharide ist der Umstand, dass es bei natürlich nachwachsenden Rohstoffen zu schwankenden Qualitäten sowie Unreinheiten kommen kann, sodass im Einzelfall Hautreaktionen möglich sind.

(Mono-)Saccharide in Kosmetika

Ähnliches gilt für die (Mono-)Saccharide. Als Vertreter sind hier zu nennen:

  • Glucose wie Dextrose oder Traubenzucker,
  • Fructose und
  • Galactose.

Im Gegensatz zu den Polysacchariden sind Monosaccharide wasserlöslich. In der Kosmetik werden sie als Binde- und Verdickungsmittel eingesetzt, als Gelbildner und Konsistenzmittel. Die pflanzlichen Inhaltsstoffe Saccharide Hydrolysate und Saccharide Isomerate werden auch als Feuchthaltemittel eingesetzt und finden sich insbesondere in der Bio-Kosmetik.

Säuren in Kosmetika

In der Kosmetik werden viele verschiedene Säuren verwendet. Diese können entweder direkten Einfluss auf die Haut haben, wie beispielsweise Fruchtsäuren oder Milchsäuren, die in vielen Produkten zur Pflege unreiner Haut stecken, da sie diese sanft schälen. Ein anderes Beispiel sind Aminosäuren, die als Radikalfänger vor allem in der Anti-Age-Kosmetik eingesetzt werden.

Andererseits dienen Säuren als Hilfsstoffe. Beispielsweise die Adipinsäure, nach INCI als Adipic Acid angegeben. Sie ist eine Dicarbonsäure, die in Form ihrer Ester, also Dibutyl Adipate oder Diisopropyl Adipate, als Spreiter eingesetzt wird. Spreiter sind dünnflüssige Öle, die etwa das Verteilen einer zähen Creme erleichtern. Oder die Benzosäure (Benzoic Acid), die als Konservierungsstoff dient.

Seifen in Kosmetika

Chemisch gesehen sind Seifen die Natrium- bzw. Kaliumsalze von Fettsäuren, die in ihrer Eigenschaft als Tenside (waschaktive Substanzen) zum Reinigen genutzt werden.

Seifen in der Kosmetik, in der Fachsprache als Fein- oder Toilettenseifen bezeichnet, werden auf Basis der Natriumsalze von Fettsäuren zubereitet. Diese Fettsäuren können pflanzlichen oder tierischen Ursprungs sein. Wer nicht auf das Knochenfett setzen möchte, das bei der sogenannten Tierkörperverwertung anfällt, greift hier zu Seifen auf der Basis von

Bei Seifen auf Palmfettbasis ist allerdings dem Umweltgedanken Rechnung zu tragen, denn für die Gewinnung von herkömmlichem Palmfett werden oftmals tropische Regenwälder abgeholzt. Zudem werden herkömmlichen Seifen oftmals synthetische Parfüme und Farbstoffe beigesetzt.

In der Naturkosmetik findet sich häufiger Seife mit pflegenden Zusätzen auf Wollwachs-Basis (Lanolin), auf welches von besonders empfindlichen Menschen ebenfalls allergisch reagiert werden kann.

Flüssigseifen

Moderne Flüssigseifen sind chemisch gesehen keine Seifen, sondern ähneln eher Duschgels, Haarshampoos oder Schaumbädern und beinhalten entsprechende Zusatzstoffe.

Silikate in Kosmetika

Silikate sind die Ester und Salze der Kieselsäure und damit natürlichen Ursprungs. In der Kosmetik spielen anorganische Silikate eine große Rolle, daneben die Kieselsäure selbst sowie das verwandte Siliziumoxid. Letzteres ist in gewerblichen Handreinigungsmitteln zu finden, die groben Schmutz von der Haut scheuern können müssen.

Kieselsäure und -gel

Die Kieselsäure wiederum ist ein hydratisiertes Siliziumoxid und wird gern als Zusatz in Gesichtstonics verwendet, da es die Haut stärken soll. Kieselgel (Silicage) wiederum hat keine primär pflegenden Eigenschaften, sondern wird von der Kosmetikindustrie genutzt, um Blumendüfte in Hautöle zu übertragen.

Kaolin

Alumosilikate wiederum findet man in der Natur in jenen Mineralien, in denen Kieselsäure und Aluminiumoxid miteinander reagieren. Kaolin ist eines der bekanntesten Alumosilikate. Es dient bei dekorativer Kosmetik wie Puder oder Make-up als Weißpigment, hat aber auch pflegende Eigenschaften, indem es den Talg der Haut wie ein Schwamm aufsaugt.

Pflegemasken für fettige Haut enthalten deshalb oftmals Kaolin.

Bentonit

Das Alumosililat Bentonit wiederum wird aufgrund seiner wasserspeichernden Wirkung gern dazu verwendet, um zusammen mit Farbpigmenten, Ölen und Glykolen flüssige Make-ups herzustellen.

Silikone in Kosmetika

Silikone sind mit den Silikaten nicht zu verwechseln, denn sie sind synthetisch hergestellt. Chemisch exakt bezeichnet werden sie als Poly(organo)siloxane. Sie machen Haut und Haare weich und glänzend, das Make-up schaumig-leicht, den Lippenstift cremig.

Sogenannte flüchtige Silikone sorgen für den leichten Auftrag eines Farbproduktes - und garantieren gleichzeitig dafür, dass die Farben über Stunden an ihrem Bestimmungsort bleiben. In mehr als neunzig Prozent aller Haarspülungen ist deshalb Silikon enthalten, denn es legt sich wie ein Schutzfilm um das Haar, der das Licht reflektiert.

Allerdings können sich die Rückstände von Silikonen im Haar ansammeln, es fettig und schwer erscheinen lassen. Auch auf der Haut bilden Silikone einen wasserabweisenden Film, der sie zwar vor Feuchtigkeitsverlust schützt, sie andererseits aber nicht merh atmen lässt. Auch Schweiß kann nicht abtransportiert werden.

In jüngster Zeit sind Silikone und deren Derivate wie:

  • Cyclomethicone,
  • Polymethylsiloxan-Polyethylenglykol,
  • Dimethicone Copolyol oder
  • Polypropylen-glykol-Copolymer

besonders in sogenannten Falten-Fillern beliebt, da sie wie ein Fugenfüller funktionieren. Allerdings enthalten Silikone bzw. Silikonöle keine eigenen Pflegestoffe - es bedarf immer eines weiteren Wirkstoffzusatzes.

  • Als günstig gilt, dass Allergien gegen Silikone nicht bekannt sind.
  • Negativ ist die Öko-Bilanz bei der Herstellung von Silikon zu verbuchen und zudem sind Silikone schlecht abbaubar - ihre Rückstände gelangen ins Grundwasser.