Küchenschaben entwickeln Abneigung gegen Süßes

Von Petra Schlagenhauf
27. Mai 2013

Schon seit den 80er Jahren wird versucht, Küchenschaben durch spezielle Giftköder zu bekämpfen. Denn diese kleinen Krabbeltiere fressen nicht nur unsere Vorräte, sondern gelten auch als Überträger vieler Krankheiten. Doch im Laufe der Zeit verloren die Giftköder immer mehr ihre Wirkung, denn die Schaben entwickelten nach und nach eine Abneigung gegen Zucker. Forscher der North Carolina State University wollten dem Grund für diese Entwicklung nun auf den Grund gehen und haben die Insekten näher untersucht und dabei dank neuster Technik Interessantes zutage gefördert.

In den Fühlern der Schaben werden durch Geschmacksstoffe entsprechende Nervenreize ausgelöst, wobei viele Schaben zwar auf Süßes reagieren, einige jedoch durchaus eine Abneigung gegen Zucker haben. Diesen Unterschied konnten die Forscher auch in einem direkten Test belegen, indem sie einigen Schaben eine Zuckerlösung direkt ins Maul spritzten. Während diese von einigen Schaben gierig verschlungen wurde, wurde sie von den Insekten mit einer Zucker-Aversion hingegen wieder ausgespuckt.

Durch diese Forschung lässt sich leicht erkennen, wie sich die Schaben anpassen können, dass sich sogar ihr Wahrnehmungssystem entsprechend ändern kann. Während die Tiere in der Regel eine Resistenz gegen Giftstoffe entwickeln, haben sie inzwischen auch eine andere, genetische, Möglichkeit gefunden, sich gefahrlos zu verbreiten.