Chlorpyrifos ist gefährlich - das Pestizid greift Föten an und schädigt deren Hirn

Von Cornelia Scherpe
7. Mai 2012

Chlorpyrifos gilt als eine echte Wunderwaffe im Kampf gegen Ameisen, lästige Motten und Fliegen. Als Pestizid soll es dem Ungeziefer an den Kragen gehen, doch offenbar geht es noch viel weiter. In einer Studie wurde nun ermittelt, dass Chlorpyrifos ungeborenen Babys schaden kann. Es dringt in den Körper der werdenden Mütter ein und greift dort den Fötus an. Die Folge können ernste Schäden am Gehirn der Kinder sein, die auch nach der Geburt zu sichtlichen Einschränkungen führen.

Diese aktuellen Ergebnisse aus der Forschung sind sehr bedenklich, vor allen Dingen, da das Mittel seit Jahren auf dem Markt für alle zu erwerben ist. Es gibt zwar eine Skala, die angibt, ab welchen Mengen Chlorpyrifos als gefährlich für den Menschen zu betrachten ist, doch diese Werte sind nun überholt. In den Studien ermittelte man, dass bereits die kleinen und als harmlos geltenden Mengen die Hirnschäden hervorrufen können. Bei den untersuchten Kindern waren Teile der Großhirnrinde unterentwickelt, was sich auch in Leistungstests bemerkbar machte. Die geistige Entwicklung war nicht auf einem Level mit anderen gleichaltrigen Kindern.

Die Forscher raten daher Frauen, die gerade ein Kind erwarten, möglichst einen Bogen um Chlorpyrifos zu machen. Doch gerade für Familien, die in Gebieten mit Landwirtschaft leben, dürfte das recht schwierig sein. Auch Stadtfamilien sind schneller betroffen, als sie denken, da Pestizide durch Nahrungsmittel und andere Produkte der Landwirtschaft schnell zu uns gelangen können.