Moskito-Fallen mit Solarenergie senken die Rate der Malaria-Fälle

Diese Erfindung soll die Zwischenwirte gefährlicher Infektionskrankheiten anlocken, einfangen und ungefährlich machen

Von Cornelia Scherpe
25. August 2016

Die Infektion mit Malaria kann tödlich enden. Tatsächlich stirbt circa pro 30 Sekunden ein Mensch und oft sind es Kinder. Die Krankheit wird durch Stechmücken übertragen, die dem Erreger als Zwischenwirt dienen. Beim Blutsaugen geht der Parasit dann in den menschlichen Körper über.

Da eine Impfung schwierig ist, gilt es, die Stechmücken als Überträger ins Visier zu nehmen. Genau das machen neuartige Moskito-Fallen, die mit Solarenergie betrieben werden und ohne Insektizid auskommen.

Die Vorteile der neuartigen Insektenfalle

Die Fallen sind mit einem Duftstoff ausgestattet, der die Stechmücken anlockt. Für sie riecht die Falle wie ein Mensch und wird daher interessant. Die Falle besitzt einen Ventilator, der allein mit Sonnenenergie arbeitet und einen Luftstrom so erzeugt, dass die Tiere beim Annähern in die Falle gesaugt werden. Darin sind sie eingeschlossen und keine Gefahr mehr.

Es bedarf für die neuen Moskito-Fallen daher weder Batterie noch Steckdose und auch umweltbelastende Insektizide fallen weg. Die Insekten haben auch keine Chance, eine Immunität aufzubauen, wie es bisher bei Insektiziden das Problem ist.

Steigerung der Lebensqualität durch Solarenergie

Getestet wurde der Nutzen der neuen Fallen bereits im Alltag und zwar auf der Insel Rusinga. Sie zählt zu Kenia und hat beständig mit Malaria zu kämpfen. Durch den Fallen-Einsatz jedoch sank die Zahl der dortigen Stechmücken in kurzer Zeit um 70 Prozent. Jeder Haushalt, der die solaren Moskito-Fallen nutzt, verringert die Gefahr für Infektionen der Bewohner um 30 Prozent.

Die Neuentwicklung wird von den Menschen vor Ort sehr gut angenommen, denn die Moskito-Fallen bringen einen weiteren Vorteil mit sich. Durch ihre Solarzellen wird nicht nur der Ventilator im Gerät selbst betrieben, die Stromerzeugung reicht auch für eine Deckenbeleuchtung. Sind Steckdosen vorhanden, kann zusätzlich ein Mobiltelefon oder andere kleine Geräte geladen werden. Die Lebensqualität der meist armen Bevölkerung steigt dadurch.

Die neuen Fallen dürften in Zukunft nicht nur gegen Malaria zum Einsatz kommen, sondern auch gegen Dengue-Fieber oder den aktuell verbreiteten Zika-Virus. Da diese Infektionen ebenfalls via Stechmücken auf den Menschen übertragen werden, dürfte der Duftstoff einer Moskito-Falle auch sie anlocken, einfangen und damit ungefährlich machen.