Hinweise zur umfassenden Hautreinigung mit Hausmitteln und Pflegeprodukten

Die regelmäßige Hautreinigung ist das A und O einer schönen Haut. Welche Maßnahmen zur Reinigung der Haut niemals ausgelassen werden sollten, ist bei Männern und Frauen unterschiedlich. Für ein gepflegtes Erscheinungsbild müssen dabei nicht zwingend die teuersten Produkte verwendet werden. Omas Hausmitteln erfüllen denselben Zweck, sind günstig und effektiv.

Von Anita Nieper

Hinweise für die Gesichts-, Körper- und Haarpflege

Beim Einseifen von Gesicht und Körper sollte man darauf achten, dass man den Schaum von Seife, Duschgel oder Waschlotion rückstandsfrei entfernt. Reste dieser Kosmetika, welche auf dem Körper bleiben, können zu unangenehmen Hautreizungen und sogar allergischen Reaktionen führen. Deshalb sollte die Haut immer gründlich mit viel klarem Wasser abgespült werden, solange bis der Schaum restlos verschwunden ist.

Dass gleiche gilt für Shampoo, welches zu Reizungen der Kopfhaut und zur Bildung von Schuppen führt, wenn es nicht richtig ausgespült wird. Gleichzeitig erscheint das Haar stumpf, glanzlos und ist durch die Shampooreste beschwert. Dadurch lässt es sich dann schwer frisieren.

Es gibt jedoch Produkte wie etwa bestimmte Conditioner und Haarpflegemittel, die nicht ausgespült werden müssen. Wie genau das jeweilige Produkt angewendet wird, ist meist auf der Packungsrückseite zu lesen.

Bei der Temperatur des Wassers sollte man darauf achten, dass dies sowohl beim Duschen wie auch beim Waschen der Haare nur lauwarm ist. Denn wird die Kopfhaut häufig mit zu heißem Wasser gewaschen, bilden sich vermehrt Schuppen.

Auf die Haut wirkt sich sowohl das Waschen mit zu warmem wie auch mit zu kaltem Wasser aus. Denn beides regt die Produktion der Poren an, die vermehrt Talg produzieren, damit die Haut eine Schutzschicht erhält.

Die Wichtigkeit regelmäßiger Gesichtsreinigung

Um Rötungen, Hautunreinheiten und Falten zu vermeiden, ist das Reinigen der Haut im Gesicht besonders wichtig. Die beste und teuerste Creme und das bewerteste Hausmittel können ihre Wirkung nicht entfalten, wenn die Haut nicht absolut frei von

  • Staub,
  • Schmutzteilchen und
  • Make-up

ist. Dazu gehört das Vorreinigen mit einem Reinigungspräparat, welches über das Gesicht, den Hals und Dekolleté aufgetragen und mit lauwarmem Wasser abgewaschen wird. Eine Nachreinigung mit einem Gesichtswasser ist bei fettiger Haut besonders wichtig.

Mindestens einmal in der Woche sollte ein Gesichtspeeling gemacht werden, hierbei werden abgestorbene Hautteilchen entfernt und die Haut wird besonders glatt und feinporig.

Der Waschhandschuh hat ausgedient

Der Wasch- und Massagehandschuh hat ausgedient

Wurde früher empfohlen für die Reinigung der Haut einen Waschhandschuh zu benutzten, so wird heute dringend davon abgeraten. Denn auf dem Waschlappen können sich Bakterien und Keime ansiedeln, welche sich in der feuchtwarmen Umgebung des Badezimmers unkontrolliert vermehren können. Geraten sie durch erneutes Waschen mit dem Waschlappen auf die Haut, führen sie eventuell zu

Besser ist es, für die Hautreinigung Einmalwaschlappen zu benutzen. Diese sind aus Zellulose hergestellt und werden nach einmaligem Gebrauch in den Müll gegeben. Wer auf den Peelingeffekt des Waschhandschuhs nicht verzichten möchte, der sollte auf Waschhandschuhe zurückgreifen, die aus Kunststoff hergestellt wurden.

Auf dem Kunststoff können sich Bakterien nur schlecht ansiedeln. Zugleich bietet der Waschhandschuh durch seine Struktur noch den Vorteil, dass er sehr schnell trocknet.

Flüssigseife

Das altbekannte Stück Seife ist nicht besonders hautverträglich und wird deshalb immer häufiger von Flüssigseifen ersetzt.

Flüssigseifen enthalten synthetische Tenside, die einen geringeren pH- Wert aufweisen und dadurch sehr verträglich sind. In fast allen Creme- und Babyseifen, sind pflanzliche Öle, flüssige Wachse oder langkettige Säuren enthalten, sie wirken rückfettend und sind besonders verträglich.

Flüssigseifen mit Polyethylenglykol-Derivaten (PEG-Verbindungen) sollten von empfindlichen Personen gemieden werden.

Bei Seifen mit Duftstoffen kann es zu Hautreizungen kommen. In Reinigungsmitteln für sensible Haut sind nur geringe Mengen oder bestenfalls gar keine Duftstoffe enthalten.

Übermäßige Hygiene als Problem

Geht es nach den Herstellern von Kosmetik- und Körperpflegeprodukten, so könnten die Verbraucher den ganzen Tag nichts anders machen, als ihren Körper zu pflegen. Unzählige Produkte sind im Handel erhältlich. Bei vielen fragt man sich als Kunde schon, wer sie eigentlich kauft. So etwa beim Wimpernshampoo oder der Bodybutter mit Geschmack. Aber jemand muss sie ja kaufen, denn sonst würden sie nicht angeboten werden.

Fragt man einen Hautarzt, wie viel Körperpflege sinnvoll ist und welche Produkte man dafür benutzen sollte, so wird man eine Antwort erhalten, die viele überraschen wird. Denn neben einem Shampoo sollte man zur Körperhygiene möglichst nur ein Stück Seife verwenden.

Je nach Jahreszeit und Hauttyp wird dieses spartanische Pflegepaket noch durch Cremes oder Lotion ergänzt. Noch überraschender ist, dass diese Pflegeutensilien höchstens zwei- bis dreimal pro Woche zum Einsatz kommen sollen.

Ein Stück Seife reicht zur täglichen Hautreinigung
Ein Stück Seife reicht zur täglichen Hautreinigung

Zerstörung hauteigener Schutzfunktionen

Bei einer häufigeren Verwendung von Seife und Shampoo werden nämlich die hauteigenen Schutzfunktionen außer Gefecht gesetzt. So etwa der Säureschutzmantel der Haut, dieses leicht saure Milieu schütz vor einer Ansiedlung von schädlichen Bakterien. Vor allem Pilzerkrankungen sind zu befürchten, wenn der Säureschutzmantel durch übermäßige Hygiene zerstört wird. Denn in einem sauren Hautmilieu können die Pilzsporen nur schwer Fuß fassen und sich vermehren.

Aber auch Entzündungen wird Tür und Tor geöffnet, da häufiges Waschen die Haut zu sehr entfetten kann. Dadurch entwickeln sich schneller kleine Risse in der Haut, die sich schmerzhaft entzünden können.

Nutzen und Risiken von Desinfektionsmitteln

Ein besonderes Problem sind Pflegeprodukte, die Desinfektionsmittel enthalten. Diese werden in der Werbung stark angepriesen und vor allem für Haushalte mit Kindern empfohlen. Dabei ist die übermäßige Verwendung dieser Mittel eine echte Gefahr. Denn Kinder benötigen um ein stabiles, funktionsfähiges Immunsystem bilden zu können genügend Anreiz von der Umwelt. Das heißt das Kinder ein gewisses Mass an Bakterien benötigen, damit das Immunsystem lernt, mit solchen Eindringlingen von Außen umzugehen.

Problematisch sind Desinfektionsmittel aber auch, weil immer mehr Bakterien resistent gegen sie werden. Denn durch die übermäßige Benutzung von Desinfektionsmitteln wirken diese nicht mehr auf die Bakterien, weil sie durch die häufige Konfrontation mit Desinfektionsmitteln lernen mit diesen umzugehen.

Tipps für die Frauenhautpflege

Zur täglichen Hygiene gehört die Hautreinigung dazu und ist Voraussetzung für den Einsatz weiterer Pflegeprodukte:

  1. Das morgendliche Reinigen des Gesichts und
  2. das allabendliche Abschminken,

müssen ein festes Ritual sein. Die Haut soll regelmäßig von Umweltschmutz, Cremes und Make-up befreit werden um weitere Pflegestoffe, in Form von Masken und Cremes, aufzunehmen.

Das Abschminken ist unverzichtbar bei Frauenhaut
Das Abschminken ist unverzichtbar bei Frauenhaut

Wichtigkeit des Abschminkens

Die Hautreinigung am Morgen ist ebenfalls wichtig, damit die Tagescreme ihre Wirkung erzielt und das Make-up einen pflegenden Untergrund hat.

Junge Frauen unterschätzen häufig die Wichtigkeit des Abschminkens und klagen über verstopfte Poren und nachfolgenden Unreinheiten der Haut.

Für Frauen heißt die wichtigste Maßnahme zur Reinigung der Haut: Abschminken. Allzu oft vergessen vor allem junge Frauen, dieses wichtige Reinigungsritual am Abend. Dabei wissen sie nicht, welche unangenehmen Folgen es haben kann, wenn das Make-up des Tages nicht oder nicht gründlich entfernt wird.

Denn es behindert die Hautatmung immens, dadurch können Hautunreinheiten und sogar Mitesser entstehen. Werden diese weiter mit Make up abgedeckt, kann dies schwere Entzündungen nach sich ziehen, welche mit einer starken Narbenbildung einhergehen.

Eine weitere Folge kann sein, das die Haut schrittweise gegen die Inhaltsstoffe der verwendeten Kosmetika sensibilisiert wird. So kann von einem Moment auf den anderen eine allergische Reaktion mit starkem Hautausschlag entstehen. Wimpern, auf denen über Nacht die Wimperntusche verbleibt, werden so ausgetrocknet, dass sie einfach abbrechen können.

Damit das Make-up gründlich von der Haut genommen wird, sollte man spezielle Produkte zum Abschminken benutzen. Diese sind dann auch in der Lage, wasserfeste Schminkprodukte von der Haut zu entfernen. Um die Haut zu reinigen, sollte etwas von der Reinigungslotion auf ein Wattepad gegeben werden, mit welchem man dann über das Gesicht reibt. Je nachdem, wie viel Schminke verwendet wurde, kann es auch nötig sein, mehrere Wattepads zu benutzen.

Tipps für die Männerhautpflege

Die Pflege nach dem Rasieren ist für Männerhaut unverzichtbar
Die Pflege nach dem Rasieren ist für Männerhaut unverzichtbar

Für Männer ist die Hautreinigung um ein Vielfaches leichter als für Frauen. Allerdings gibt es eine Sache die auch Männerhaut kaum verzeiht: wenn nach dem Rasieren keine Pflege aufgetragen wird. Dann bildet sich nämlich leicht der sogenannte Rasurbrand, bei dem sich die Haarbälge so entzünden das es zu großflächigen kleinen, roten Pickelchen kommt. Diese können im schlimmsten Fall sogar eitern und verhindern, dass das Haar gerade aus der Haut herauswachsen kann.

In Drogerien findet sich eine Vielzahl von Produkten, die nach der Rasur angewendet werden können, ob Mann sich für ein After Shave oder eine Lotion entscheidet, ist Geschmackssache. Jedoch ist besonders Männern mit empfindlicher Haut der Griff zur Lotion zu raten. Diese enthält nämlich deutlich weniger Alkohol als das After Shave. Damit brennt sie weniger beim Auftragen und ruft auch bei empfindlicher Haut keine Rötungen hervor.

  • Frau im Bad wäscht sich das Gesicht, im Hintergrund ihr Partner beim Zähneputzen

    © Yuri Arcurs - www.fotolia.de

  • Nahaufnahme lächelndes Frauengesicht mit Hautcreme, die mit dem Finger eingecremt wird

    © Graça Victoria - www.fotolia.de

  • Junge Frau beim Gesichtwaschen

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  • Orangene Calendula Blüte neben Gefäß mit Creme

    © evgenyb - www.fotolia.de

Hautpflege auf Hauttyp abstimmen

Der Hauttyp hängt von inneren und äußeren Einflüssen ab. Die Veranlagung wird vererbt, das Alter verändert aber unseren Hauttyp und äußere Einflüsse kommen noch hinzu. Unsere Haut erfährt Veränderungen durch:

  • Umwelteinflüsse,
  • Klima,
  • Sonne,
  • Ernährung und
  • Unregelmäßigkeiten im Hormonspiegel.

Hautanalyse vom Fachmann

Nur wer seinen Hauttyp kennt, kann seine Haut mit den passenden Pflegeprodukten versorgen. Denn jede Haut ist anders und hat andere Bedürfnisse. Nur eine Hautanalyse gibt Aufschluss über den Hauttyp. Sie wird von ausgebildeten Kosmetikerinnen in nahezu jedem Kosmetikstudio durchgeführt.

  • Die Haut wird in Augenschein genommen und mit speziellen Messgeräten analysiert.
  • Zudem werden zahlreiche Hautanalyse-Tests im Internet angeboten, wobei ein Fragebogen ausgefüllt werden muss, der von Experten ausgewertet wird.

Nur mit einer Hautanalyse lassen sich Pflegedefizite aufdecken. Im Laufe der Jahre verändert sich die Haut, so kann fettige Haut im Alter trocken und sehr empfindlich sein. Darum sollte der Hauttyp regelmäßig neu bestimmt werden.

Hautpflege für Problemhaut

Ob zu trocken, zu fettig oder sehr empfindlich, Problemhaut hat viele Gesichter.

Besonders Allergiker und Menschen mit sehr empfindlicher Haut müssen stets auf die Inhaltsstoffe der Reinigungsprodukte achten. Bei altbewährten Hausmitteln, die teilweise schon in Vergessenheit geraten sind, können die Inhaltsstoffe selbst bestimmt werden. Allergische Reaktionen sind somit ausgeschlossen.

Eigelb mit Zitronen- oder Gurkensaft mischen, auftragen und nach einer kurzen Einwirkzeit, gut abspülen. Empfindliche und trockene Haut freut sich auch über das Betupfen mit Weißwein, der nach kurzer Zeit wieder abgespült wird.

Eigelb für empfindliche und trockene Haut

Auch eine milde Hautreinigung mit reiner Milch oder Buttermilch und einem Schuss Fruchtsaft, macht die Gesichtshaut besonders zart und geschmeidig.

Trockene Haut

Alle Pflegeprodukte müssen auf den individuellen Hauttyp abgestimmt sein. Unsere Lebens- und Arbeitsbedingungen haben sich gewandelt und das Sitzen in klimatisierten Räumen trocknet unsere Haut aus. Wer unter extrem trockener Haut leidet sollte tensidfreie Produkte verwenden.

Menschen mit trockener Haut, spüren nach der Reinigung häufig ein Spannungsgefühl. Ein rückfettendes Präparat, in Form von Reinigungsmilch, Öl oder Creme trocknet die Haut nicht zusätzlich aus und hinterlässt einen pflegenden Film auf der Haut.

Auf dem Markt wird tensidfreie Reinigungsmilch angeboten. Membranbestandteile übernehmen die verbindende Funktion zwischen Wasser und Öl und wirken gleichzeitig hautpflegend. Die Reinigungsmilch hinterlässt Fettsoffe und ist mit speziellen Feuchtigkeitsmitteln angereichert, wie

  • Glycerin,
  • Sorbitol oder
  • Glykole.

Wer unter extrem trockener Haut leidet sollte einmal die Mischung aus Olivenöl und einen kleinen Schuss Lavendelöl versuchen. Ein Peeling aus gemahlenen Mandeln oder Kaffeesatz macht die Haut besonders zart und glatt.

Olivenöl mit Lavendelöl gegen extrem trockene Haut

Ein Entspannungsbad erzeugt, mit drei Liter Buttermilch und einer Tasse Honig im Badewasser, eine geschmeidige Haut. Samtweich wird die Haut auch bei der Zugabe von zwei Liter Rotwein ins Badewasser.

Fettige Haut

Von fettiger Haut spricht man, wenn die Talgproduktion erhöht ist. Häufig kommt es dann auch zu Pickeln und Mitessern. Die regelmäßige Hautreinigung ist hier besonders wichtig. Alle Pflegeprodukte sollten frei von Öl sein. Regelmäßiges Gesichtspeeling und schälende Zusätze sind empfehlenswert. Dieser Hauttyp zeigt viele Unreinheiten und muss mit speziellen Produkten gepflegt werden.

  1. Eine Feuchtigkeitsemulsion ohne Fettanteil und
  2. intensiver Reinigungsschaum oder spezielles Reinigungsgel

schaffen ein klares Hautbild. Spezielle Wirkstoffe lassen die Poren zusammenziehen und wirken desinfizierend. Ein Gesichtswasser mit dieser Wirkung ist besonders wichtig.

Ein altbewährtes Hausmittel ist: das Verrühren von Trockenhefe und Milch zu einer Paste. Der Brei muss auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen werden - kurz einwirken lassen und mit lauwarmem Wasser abspülen. Dabei darf die Haut nicht gerubbelt werden, ein gründliches Abspülen ist ausreichend, danach das Gesicht mit einem weichen Tuch abtupfen.

Milch-und-Trockenhefe-Paste als bewährtes Hausmittel bei fettiger Haut

Besonders fettige Haut kann auch mit Rotwein betupft werden, um den überschüssigen Talgbelag zu beseitigen.