Einige irrtümliche Beauty-Weisheiten

Von Melanie Ruch
19. Dezember 2011

Wahrscheinlich jeder hat als Kind von seiner Mutter ein paar angebliche Beauty-Tipps bekommen wie "Regelmäßiges Spitzenschneiden lässt die Haare schneller wachsen". Einige dieser Weisheiten sind jedoch völliger Quatsch.

Was den Haarwuchs angeht, spielen die Haarspitzen überhaupt keine Rolle, weiß Elena Helfenbein vom VKE-Kosmetikverband Berlin. Der Haarwuchs wird ausschließlich in den Wurzeln der Haare gesteuert.

Ein weiterer Beauty-Mythos rund ums Haar besagt, dass 100 Bürstenstriche täglich das Haar glänzen lassen. Zwar stimmt es, dass regelmäßiges Bürsten die Haare ordnet, das überschüssige Fett vom Ansatz bis in die Spitzen verteilt und sie somit quasi in ihrer Gesamtheit glänzen lässt. Allerdings müssen es nicht 100 Bürstenstriche sein.

Ein weiterer Beauty-Mythos besagt, dass Kälte generell schlecht für die Haut ist. Auch diesem Tipp fehlt eine Einschränkung. Kurzzeitige und nicht zu heftige Kälte fördert nämlich die Durchblutung und kann sogar bei chronischen Hauterkrankungen Abhilfe schaffen. Extreme und langanhaltende Kälte hingegen trocknet die Haut aus, da kalte Luft nur wenig Feuchtigkeit speichern kann.

Auch an der Warnung vieler Mütter, Make-Up würde die Haut nicht atmen lassen, ist nicht viel Wahres dran. Dies trifft vielleicht auf die ersten Make-Ups zu, nicht aber auf die heutigen. Make-Up hat sogar den Vorteil, dass es die Hautalterung verlangsamt, da es die empfindliche Gesichtshaut vor UV-Strahlung schützt. Abschminken am Abend muss dennoch sein, damit die Haut die Möglichkeit hat sich zu regenerieren.

Ein weiterer Mythos betrifft die Lippenbalsame und die Warnung, dass die regelmäßige Anwendung zur Abhängigkeit führen kann. Abhängig kann man von Lippenbalsam definitiv nicht werden, da die Fettstifte keine Stoffe enthalten, die süchtig machen können. Doch selbst wenn, wäre eine Abhängigkeit ohnehin nicht schädlich, sondern würde eher für dauerhaft geschmeidige Lippen sorgen.

Wer zu Pickeln neigt, sollte sich einem weiteren Beauty-Mythos zufolge auf die Sonnenbank begeben. Zwar kann UV-Strahlung tatsächlich die Talgproduktion der Haut und somit auch die Pickelbildung reduzieren, allerdings leider nur kurzfristig. Sobald das UV-Licht nachlässt, wird die Talgproduktion wieder angeregt und die Pickel sprießen noch stärker als zuvor.

Wer mit Gurkenscheiben auf den Augen Fältchen vorbeugen will, ist auf einen weiteren Beauty-Irrtum hereingefallen. Wenn die Gurke aus dem Kühlschrank kommt, kann sie zwar Schwellungen an den Augenlidern reduzieren, für Fältchen reicht die Tiefenwirkung der Gurke jedoch nicht aus.

Dass Pickel auf mangelnde Hautpflege zurückzuführen ist, wie es so oft heißt, kann man so direkt auch nicht sagen. Zwar begünstigt mangelnde Hautpflege die Bildung von Pickeln, doch nicht jeder, der Pickel hat, vernachlässigt automatisch seine Hautpflege. Ob jemand zu Pickeln neigt oder nicht, ist vielmehr eine Frage der Veranlagung. Wer fettige Haut hat, produziert mehr Talg, wodurch die Talgdrüsen häufiger verstopfen und sich entzünden.

Zu guter Letzt noch ein irrtümlicher Tipp, den wahrscheinlich auch jeder schon einmal gehört hat: "Weiße Flecken auf den Fingernägeln deuten auf einen Nährstoffmangel hin". Bisher ist die eigentliche Ursache dieser Flecken nämlich noch gar nicht geklärt.