Tipps zur Hautpflege für Patienten in einer Krebstherapie

Eine Krebstherapie kann der Haut in vielfältiger Weise zusetzen. Betroffene leiden besonders stark darunter, wenn Veränderungen der Haut für andere Menschen sichtbar werden. Sie mindern die Lebensqualität deutlich. Juckende, entzündete Haut und Narben benötigen daher besondere Pflege.

Von Anita Nieper

Ob Krebsbehandlungen mit Bestrahlungen, Chemotherapie oder ähnlichen Methoden behandelt werden, oder Tumorgewebe operativ entfernt wurde, der Haut wird dabei erheblich zugesetzt.

  • Nach einem operativen Eingriff dauert die Wundheilung zwischen sechs und acht Wochen.
  • Fäden oder Klammern werden nach ein bis zwei Wochen entfernt.

Hautpflege nach einer Operation

Meistens gibt es keinen Grund für eine eingeschränkte Hautpflege nach einer Operation, nur der operierte Bereich sollte bis zu zwei Tage nach dem Fädenziehen ausgespart werden. Das Waschen mit Wasser, Seife oder einer milden Waschlotion regt den Kreislauf an und man fühlt sich wieder frisch.

Eine kurze Dusche oder ein Bad ist meistens - nach Absprache mit dem behandelnden Arzt - ab dem zweiten Tag nach dem Fädenziehen erlaubt.

Das tägliche Eincremen mit einer rückfettenden Lotion verhindert das Austrocknen der Haut. Bedingt durch das viele Liegen wird die Haut schnell trocken, schuppig und es kommt zu einem unangenehmen Juckreiz. Die Haut benötigt jetzt besonders viel Pflege.

Ob es sinnvoll ist eine sogenannte Narbenpflege mit speziellen Cremes und Salben durchzuführen, sollte der Arzt entscheiden. Häufig kommt es zu Reizungen, vor allem, wenn noch eine Bestrahlung des betroffenen Gebietes geplant ist.

Hautveränderung durch Chemotherapie

Die Hautveränderungen welche während einer Chemotherapie auftreten verschwinden nach der Therapie wieder
Die Hautveränderungen welche während einer Chemotherapie auftreten verschwinden nach der Therapie wieder

Durch die Weiterentwicklung der Chemotherapiesubstanzen und modernster Begleitmedikamente tritt das Hand-Fuß-Syndrom, mit schmerzhaften Veränderungen der Handflächen und Fußsohlen und auch ein Hautausschlag "generalisierte Exantheme", nur noch sehr selten auf. All diese Hautveränderungen verschwinden glücklicherweise schon bald, spätestens mit Abschluss der Therapie.

  • Neben Rötungen und Pigmentflecken
  • können auch schuppende, trockene und juckende Hautverdickungen auftreten.
  • Aber auch allergische Reaktionen mit Quaddeln und juckenden Knötchen sind keine Seltenheit.

Auf potenziell reizende Pflegeprodukte sollte während der Therapie ganz verzichtet werden. Mit Cremes, Deos, Seife und alkoholhaltige Lösungen - auch medizinische Salben - direkt an der Strahlenein- und austrittsstelle ist Vorsicht geboten und sicherheitshalber der Arzt zu befragen.

Beim Waschen sollte das Wasser nur lauwarm und weder heiß noch eiskalt sein und das Einweichen der gereizten Haut muss unbedingt vermieden werden. Beim Abtrocken wird die empfindliche Haut nur sanft getupft statt gerieben. Um verschleppte Keime zu reduzieren, kommen Einmalwaschlappen zum Einsatz und für jede Wäsche sollten frische Handtücher selbstverständlich sein.

Chemotherapiepatienten reagieren häufig sehr sensibel auf Gerüche und Düfte. Alle Hautpflegemittel sollten frei von Duftstoffen sein. Auch ätherische Öle werden von den Patienten häufig als unangenehm empfunden.