Hautanalyse - Funktion, Bestandteile und Methoden

In den Printmedien wird im Zusammenhang mit Themen zur Hautpflege auch häufig die Hautanalyse erwähnt. Es gibt unterschiedliche Hauttypen und verschiedene Anforderungen, welche die Haut an die Pflege stellt. Erfahrene Kosmetikerinnen und Dermatologen können mit einer entsprechenden Analyse der Haut deren Anforderungen herausstellen. Auch online oder an Automaten zur Selbstbedienung kann man mittlerweile seinen Hauttyp bestimmen lassen. Lesen Sie, was eine gute, vertrauenswürdige Hautanalyse ausmacht, und wo man sie am besten durchführen lässt.

Von Ingrid Hammermüller

Für jeden Hauttyp die passende Hautpflege

Eine feinporige, gut durchblutete und sehr elastische Haut wünscht sich jeder. Nur die wenigsten Menschen können sich darüber freuen.

sind die Hauttypen, die am häufigsten vorkommen. Jeder Hauttyp benötigt eine andere Pflege. Wer sich in seiner eigenen Haut wohlfühlt strahlt diese Zufriedenheit auch aus.

Nicht umsonst gilt das Gesicht des Menschen als Spiegel der Seele. Emotionen, Stimmung und Gemütszustand lassen sich vom Gesicht ablesen. Daher ist eine gepflegte Haut besonders wichtig.

Doch wie findet man die passende Hautpflege? Unzählige Pflegeprodukte für die Haut, werden in Drogerien, Apotheken, Supermärkte usw. angeboten, da fällt die Wahl sehr schwer.

Ziel und Zweck der Hautanalyse

Bevor man sich zwischen den vielen Töpfchen und Tiegelchen irgendein Produkt auswählt, sollte immer eine Hautanalyse durchgeführt werden. Die Hersteller bieten unterschiedliche Pflegelinien an, die auf den jeweiligen Hauttypen abgestimmt sind. Nur mit den richtigen Inhaltsstoffen wird die Haut optimal versorgt.

Da sich die Haut durch Umwelteinflüsse verändert, sollte die Hautanalyse regelmäßig wiederholt werden. Es ist zudem zu beachten, dass die Haut im Sommer andere Nährstoffe benötigt als im Winter. Somit muss das Pflegeprodukt immer an die Jahreszeit angepasst werden.

Hauttyp und Neigung zum Sonnenbrand

Bei der Suche nach dem passenden Pflegeprodukt wird die Person auch danach gefragt, wie stark sie zu einem Sonnenbrand neigt. Je nach Hauttyp - hier detaillierter definiert - gibt es hier große Unterschiede. Eine mögliche Unterteilung wäre die folgende:

Keltischer TypNordischer TypMischtypMediterraner Typ
Hautsehr hellhellmittelbräunlich
Haarerötlich bis helles Blondblond bis helles Braunhelles bis dunkles Braunbraun oder schwarz
Augenblau, grün oder hellgraublau, grün oder grauhäufig braunbraun
Sommersprossenmeistens vieleoftseltenkaum
Neigung zum Sonnenbrandsehr starkstarkmäßigkaum

Hautanalyse - Merkmale und Bestandteile: Was wird bei einer Hautanalyse gemessen?

Bei einer Hautanalyse werden vor allem der Fett- und Wassergehalt der Oberhaut bestimmt. Die Elastizität der Haut wird gemessen und der Pigmentierungsgrad beurteilt. Die Messungen werden in der Regel an drei Stellen:

  1. an der Stirn,
  2. am Kinn und
  3. an den Wangen,

durchgeführt. Auch nebeneinanderliegende Hautareale (z.B. im Gesicht) können abweichende Werte aufweisen.

Wodurch wird das Hautbild beeinflusst?

Der Hauttyp wird genetisch vererbt, aber auch Umwelteinflüsse können das Hautbild beeinflussen. Wobei

  • die Temperatur und der Luftfeuchtigkeitsgehalt
  • die Hautreinheit
  • die bisherige Hautpflege

und unzählige andere Faktoren den Zustand stark beeinflussen.

Auch das Alter spielt eine entscheidende Rolle, bei der Wahl der richtigen Pflege. Reife Haut bindet nicht mehr so viel Feuchtigkeit und neigt zur Faltenbildung, darum ist eine spezielle Pflege erforderlich. Um die Haut optimal zu versorgen, muss der momentane Zustand ermittelt werden.

Hautdiagnosegeräte und Messmethoden

Aber auch Hightech kommt bei einer Hautanalyse zum Einsatz, hier werden mit einer Klebefolie Hautschuppen vom Unterarm entnommen und diese dann mit einem speziellen Programm analysiert. Mit der Mikroskopkamera werden die Daten direkt in den Computer eingelesen und dieser zeigt ein Ergebnis.

Manche Kosmetikerinnen verwenden ein Hautdiagnosegerät, mit dem die Haut mit wissenschaftlichen Messmethoden analysiert werden soll. Für welche Methode auch immer man sich entscheidet, dient sie vorrangig immer dazu, die geeigneten und optimalen Pflegeprodukte zu bestimmen.

Falsche Pflegeprodukte können der Haut unter Umständen auch schaden, kennt man aber ihre Bedürfnisse, kann man ihnen akkurat entsprechen. Zwei wichtige Größen bei der Messung der Haut sind der Hydrolipid-Mantel und die Fettmessung, um die Hautfeuchte und den Fettanteil genau bestimmen zu können.

Dann sollen die Pflegeprodukte das ausgleichen, was fehlt oder regulieren, wo zuviel ist. Besonders Problemhaut hat hohe Ansprüche, deren individuellen Bedürfnisse mit einer Hautanalyse geklärt werden können.

Ablauf einer professionellen Hautanalyse

Eine professionelle Hautanalyse kann beim Hautarzt, bei der Kosmetikerin oder auch in der Apotheke durchgeführt werden.

Hautanalyse bei der Kosmetikerin

Eine fachlich fundierte Hautanalyse kann in jedem Kosmetikstudio durchgeführt werden. Die Kosmetikerin untersucht die Haut gründlich und hat die Möglichkeit, mit verschiedenen Messgeräten, den Hauttyp zu bestimmen.

Bei der Kosmetikerin bekommt man fachkundige Auskunft
Bei der Kosmetikerin bekommt man fachkundige Auskunft

Die Hautanalyse beginnt in der Regel durch eine Befragung, bei der die individuelle Beschaffenheit der Haut abgeklärt wird:

  • Wie ist die Faltenbildung,
  • ist die Haut eher trocken, fettig oder gemischt,
  • neigt sie zu Hautunreinheiten und großen Poren,
  • wie ist die Hautfarbe und bräunt die Haut eher schnell oder langsam,

sind wichtige Fragen und geben Aufschluss über die aktuelle Situation. Auch Haar- und Augenfarbe spielen eine Rolle und werden in die Analyse mit einbezogen.

  1. Bevor die eigentliche Hautanalyse beginnt, wird zunächst das Gesicht gründlich gereinigt. Denn Rückstände von Cremes oder Make-up könnten das Ergebnis der Analyse verfälschen.

  2. Dann betrachtet die Kosmetikerin die Haut durch eine spezielle Lupe. Dabei liegt das Hauptaugenmerk nicht alleine auf der Stirn, sondern das Gesicht wird im ganzen betrachtet.

  3. Wurde der Hauttyp mittels der Analyse genau bestimmt, erhält man noch ein Beratungsgespräch. In diesem bekommt man viele wertvolle Hinweise, wie man die Haut pflegen sollte. Dabei werden auch Tricks und Kniffe vermittelt.

Die Haut wird genau durch eine Lupe betrachtet und analysiert
Die Haut wird genau durch eine Lupe betrachtet und analysiert

Wichtig für die Analyse ist die sogenannte T-Zone in welcher sich meist Mischhaut zeigt. Durch die enorme Vergrößerungswirkung ist es dem Behandelnden möglich, selbst kleinste Hautunreinheiten zu betrachten.

Und auch die Poren können bei dieser fachkundigen Analyse genau beurteilt werden. Durch die vergrößerte Darstellung selbst kleinster Trockenheitsfältchen und Hautschuppen werden unter der Lupe sichtbar.

Natürlich ist hier die Hautanalyse nicht kostenlos, dafür erhält man jedoch eine umfassende und vor allem zutreffende Analyse der Haut.

Hautanalyse beim Dermatologen

Eine Hautanalyse kann beim Dermatologen durchgeführt werden. Analysiert werden

  • Feuchtigkeitsgehalt
  • Fettgehalt
  • Pigmentierung
  • Porengröße
  • Fältchenbildung und
  • Elastizität.

Es wird geraten, zwei Stunden vor der Analyse die Gesichtshaut zu reinigen; auf ein Eincremen sollte verzichtet werden.

Zu Beginn erkundigt sich der Hautarzt über bestehende Probleme sowie die Pflegegewohnheiten des Patienten. Mithilfe einer Lupe schaut der Mediziner nach

  • Hautreizungen
  • Rötungen
  • Schuppungen
  • Unreinheiten und
  • der Feinstruktur.

Typisch ist auch die Messung der Faltentiefe. Vermutet man eine Unverträglichkeit, zum Beispiel auf ein bestimmtes Kosmetikum, kann auch ein Allergietest erfolgen.

Im Anschluss wird der Patient in einem Beratungsgespräch über die passenden Pflegeproudukte informiert und darüber aufgeklärt, worauf er beim Reinigen, Pflegen und Schminken besonders achten und auch verzichten sollte. Auch der Sonnenschutz stellt ein Thema dar.

Liegen Hautprobleme vor, wird zudem über mögliche medizinische Maßnahmen informiert. So lassen sich verschiedene Medikamente verschreiben oder etwa eine Laserbehandlung durchführen.

Hautanalyse in der Apotheke

Es gibt auch Apotheken, die sich im kosmetischen Bereich spezialisiert haben und entsprechend auch eine Hautanalyse durchführen, um ihren Kunden die passenden Pflegeprodukte empfehlen zu können. Besonders bei kosmetischen Hautproblemen oder auch Erkrankungen wie etwa der Neurodermitis, suchen Betroffene häufig Rat in der Apotheke.

Wer in diesem Bereich einen besonderen Service bieten möchte, setzt nicht nur auf allgemeine Ratschläge, sondern sorgt für eine individuell zugeschnittene Beratung. Zu den möglichen Gebieten, auf denen beraten wird, zählen etwa

  • Wechseljahre: Urea, Glycerin, Retinol und Hyaluronsäure zählen zu den empfehlenswerten Wirkstoffen in Cremes
  • Augenringe und spezielle Inhaltsstoffe für Knitterfältchen
  • die perfekte Feuchtigkeitspflege für trockene Haut
  • Make-up und die richtige Wahl gerade auch bei unreiner sowie faltigerer Haut

Häufig ist bei den verwendeten Geräten auch die Ermittlung des Fettgehalts der Kopfhaut möglich, um bei fettigen oder spröden Haare die richtige Pflege empfehlen zu können. Es kommt bei den Geräten auf kurze Messzeiten an, sodass ausreichend Zeit für das anschließende Beratungsgespräch bleibt. Wichtig ist außerdem, dass sich Kunde bzw. die Kundin oder vielmehr deren Haut an die Raumtemperatur anpassen kann.

Das beste Ergebnis erhält man, wenn man ohne Make-up zur Messung kommt. Ein Abschminken vor Ort ist nicht zu empfehlen, da auch eingesetzt Reinigungsprodukte das Ergebnis verfälschen können.

Fettmessung (Sebumeter-Messprinzip) und Feuchtigkeitsmessung bei der Hautanalyse

Die Feuchtigkeitsmessung erfolgt an mehreren Gesichtsstellen; daraus bildet man einen Mittelwert. Um den Fettgehalt zu messen, reibt man mit einer Testkassete für mehrere Sekundne über die Haut - erfolgt ein Kontakt mit Hautfett, wird das Band durchsichtig.

Sodann nutzt man Licht, um die Fettmenge zu bestimmen. Dies wird als Sebumeter-Messprinzip bezeichnet.

In der Regel erfolgt die Messung in der T-Zone, da hier der Fettgehalt am höchsten ist. Für die Fettmessung auf der Kopfhaut kommt es auf das Scheiteln der Haare an, damit die Messkassette direkt auf der Kopfhaut platziert werden kann.

Die Hautanalyse selbst durchführen

Anstatt in eine Kosmetiktstudio zu gehen, entscheiden sich viele Menschen auch für die eigenständige Durchführung eines Tests.

Selbstbedienungsautomaten zur Hautanalyse

Immer häufiger findet man in Drogerien und Kaufhäusern Automaten, mit deren Hilfe man selbst seinen Hauttyp analysieren kann. Dazu muss man lediglich ein kleines Schwämmchen für eine bestimmte Dauer auf die Stirn pressen und anschließend in den Automaten einlegen.

Danach muss man ein paar Fragen beantworten und wie von Zauberhand spuckt der Automat den Hauttyp auf ein Zettelchen gedruckt aus. Praktischerweise erhält man gleich dazu eine Einkaufsliste mit Produkten, die für den jeweiligen Hauttyp geeignet sind.

Bedenken muss man bei dieser doch recht seltsamen Form der Hautanalyse, dass der vorwiegend der Kosmetikindustrie und deren Verkaufsumsatz zuträglich ist. Denn aufgestellt werden diese Wunderapparate von bestimmten Kosmetikherstellern. Und natürlich empfehlen sie auch deren, meist hochpreisigen, Produkte zur Verwendung.

Allerdings ist diese Methode der Hautanalyse mehr als fragwürdig. Denn anhand eines Wattebauschs und ein paar Antworten könnte noch nicht einmal ein Hautarzt den Hauttyp bestimmen.

Online-Hautanalyse: Fragebögen und Tests im Internet

Je ehrlicher der Fragebogen im Internet ausgefüllt wird umso genauer ist die Analyse
Je ehrlicher der Fragebogen im Internet ausgefüllt wird umso genauer ist die Analyse

Im Internet werden zunehmend Hautanalyse- Tests angeboten, die mit Hilfe eines Fragebogens eine Analyse durchführen. In der Regel werden Fragen nach dem

  • Alter,
  • Geschlecht und
  • Zustand der Haut

gestellt. So wird nach der Spannkraft der Haut, glänzender oder eher trockener Haut gefragt und ob sich erste Fältchen oder Pigmentflecken zeigen. Im Fragebogen sollten auch die größten Hautprobleme wie

  • Flecken
  • Mitesser
  • Hautrötungen oder -reizungen
  • Talgüberschuss
  • sichtbare Poren und
  • die Empfindlichkeit der Haut

berücksichtigt werden. Beim letzten Punkt geht es auch um die Häufigkeit und Stärke eines möglichen Sonnenbrands; ebenso kann danach gefragt werden, wie oft und in welchen Situationen man im Gesicht errötet, so etwa durch bestimmte Emotionen oder körperliche Anstrengung.

Typische Fragen einer Online-Hautanalyse

Zu den typischen Fragen einer Online-Hautanalyse zählen beispielsweise:

  • Sind Sie weiblich oder männlich?
  • In welcher Spanne liegt Ihr Alter?
  • Welchen Ton hat Ihre Hautfarbe? - Von blass bis dunkel
  • Wie schnell bekommen Sie ohne Sonnenschutz einen Sonnenbrand? - Von immer bis nie
  • Ist Ihre Gesichtshaut manchmal fettig? - Von nie bis immer
  • Spannt Ihre Gesichtshaut manchmal oder fühlt sich trocken an? - Von nie bis immer
  • Haben Sie sensible Haut?
  • Erröten Sie schnell im Gesicht?
  • Befinden sich sichtbare Äderchen in Ihrem Gesicht?
  • Haben Sie im Gesicht schonmal schuppige Stellen?
  • Haben Sie sichtbare Poren im Gesicht?
  • Haben Sie Mitesser oder unreine Haut im Gesicht? Wenn ja, in welcher Form und in welchem Bereich?
  • Haben Sie bereits Falten im Gesicht?
  • Befinden sich Pigmentflecken in Ihrem Gesicht?

Ebenfalls erfolgen Fagen zum

Lange Sonnenbäder und der häufige Gang in ein Solarium lassen die Haut austrocknen und schneller altern, nur spezielle Pflegeprodukte versorgen die strapazierte Haut optimal.

Auswertung durch Experten

Die Hautanalyse-Tests werden, sofort nach Eingang, ausgewertet und Experten empfehlen die passenden Produkte, nach den persönlichen Angaben im Test. Das Ziel der Tests ist immer: bestehende Pflegedefizite aufzudecken.

Nur mit speziell auf den Hauttyp abgestimmten Nährstoffen wird die Haut optimal gepflegt. Jede Haut reagiert anders und hat unterschiedliche Bedürfnisse.

Nicht nur der Hauttyp und das Alter, auch die Jahreszeit muss bei der Hautpflege beachtet werden. Wer ständig die gleiche Creme verwendet, gewöhnt seine Haut an die Inhaltsstoffe dieses Produkts. Die Wirkung lässt im Laufe der Zeit nach.

Eine Analyse im Internet ist sehr hilfreich. Wer unter starken Hautirritationen leidet, sollte aber besser zu einer ausgebildeten Kosmetikerin oder einem Dermatologen gehen. Ihnen stehen für weitere Untersuchungen spezielle Messgeräte zur Verfügung, um auch krankhafte Hautveränderungen erkennen zu können.

Bei Problemhaut einen Arzt befragen

Viele Hautanalyse-Tests im Internet und in Kaufhäusern werden überwiegend von den Herstellern der Produkte zur Verfügung gestellt und ausgewertet. Sie bieten einen groben Überblick über die Beschaffenheit der Haut und ihrer Bedürfnisse.

Wer hingegen starke Problemhaut hat, kommt um einen Besuch bei einem Hautarzt nicht herum. Mit speziellen Messgeräten wird die Haut analysiert, denn nicht alle Hautprobleme sind mit dem bloßen Auge zu erkennen. Diesen Service können Automaten oder das Internet nicht bieten.

Wichtig ist es, seine Haut immer wieder zu testen, um Defizite sofort zu erkennen und die Pflegeprodukte darauf abzustimmen. Nur mit den richtigen Pflegeprodukten wird die Eigenregeneration der Haut gefördert und selbst Problemhaut optimal versorgt.

Selbst mit den besten und teuersten Produkten richtet man nichts aus, wenn sie nicht auf den Hauttyp abgestimmt sind. Für den kosmetischen Erfolg ist die exakte Hautdiagnose entscheidend.