Übermäßige Körperbehaarung bei Frauen: Manchmal steckt eine Krankheit dahinter

Von Nicole Freialdenhoven
31. Mai 2013

Ein "Damenbart" ist heute ein ebenso großer modischer Faux-Pas wie unrasierte Beine oder eine unrasierte Bikinizone, bei der die Schambehaarung seitlich aus dem Bikinihöschen sprießt.

Dunkelhaarige Frauen leiden gewöhnlich stärker unter ungewünschter Körperbehaarung als blonde Frauen, bei denen sich die Haare nur als leichter Flaum bemerkbar macht. Nimmt die Körperbehaarung extreme Formen kann, kann es sich jedoch auch um Hirsutismus handeln und damit um eine gesundheitliche Störung.

Schätzungen zufolge sind in Deutschland etwa 5 bis 10 Prozent der Frauen von Hirsutismus betroffen: Dabei verwandeln sich die kaum sichtbaren hauchdünnen Flaumhaare in sogenannte Terminalhaare, das heißt deutlich sichtbare ausgeprägte Haare. Sind auch andere Frauen in der eigenen Familie von starker Körperbehaarung betroffen, ist der Hirsutismus vermutlich genetisch bedingt.

In anderen Fällen kann das Polyzystische Oversyndrom (PCO) dahinterstecken, eine Fehlfunktion der Eierstöcke, die zu viele männliche Hormone produzieren, oder eine Störung der Nebennieren. Bei Frauen in den Wechseljahren kann auch ein Mangel an Östrogenen Hirsutismus auslösen.

Bei extrem starker Körperbehaarung sollte auf jeden Fall der Arzt konsultiert werden, um die Ursachen herauszufinden. Mit einer Hormontherapie kann der Haarwuchs dann in der Regel effektiv gezähmt werden.