Inhaltsstoffe und Anwendung pflegender und medizinscher Duschemulsionen

Beim Duschen geht es heutzutage nicht nur um das normale Reinigen der Haut. Duschen ist vielmehr zu einem Erlebnis geworden. Man duscht, um den Körper und die Seele zu verwöhnen. Duschemulsion bietet der Haut eine reichhaltigere Pflege als Duschgel. Das liegt vor allem daran, dass eine Duschemulsion ganz anders zusammengesetzt ist. Bei Duschemulsionen unterscheidet man in der Regel zwischen Emulsionen aus dem Drogerie-Markt und medizinischen Emulsionen, die hauptsächlich in Apotheken vertrieben werden. Beide Varianten wollen wir Ihnen hier vorstellen.

Von Anna Miller

Was eine Duschemulsion von Duschgel und einer Duschlotion unterscheidet

Ein Duschgel ist ganz einfach aufgebaut, sein Hauptbestandteil ist Wasser. Das ist vor allem für Menschen, die zu trockener Haut neigen, problematisch. Denn Wasser trocknet die Haut aus. Das klingt auf den ersten Blick unglaublich, denn Wasser ist Feuchtigkeit. Wie kann etwas Feuchtes austrocknend wirken?

Die Antwort liegt in der Zusammensetzung des Duschgels verborgen. Denn das Wasser dient immer nur als Träger für Seife, die zerstört die oberste Schutzschicht der Haut. So quillt die Haut auf - das kennt man von seinen Fingern - und der Fettschutzfilm der Haut wird abgespült. So kann das Wasser an die obersten Hautschichten der Epidermis gelangen. Durch den physikalischen Prozess der Osmose bindet es Salze an sich. Dadurch wird die Haut zusätzlich ausgetrocknet.

Schutz vor Austrocknung

Der Hauptbestandteil einer Duschemulsion ist jedoch nicht Wasser, sondern Öl. Beim Kauf der Duschemulsion sollte man darauf achten, eine zu wählen, die möglichst nur aus pflanzlichen Ölen besteht. Denn die molekulare Struktur von pflanzlichen Ölen ist so fein, dass sie in der Lage sind, in die Haut einzudringen. Dadurch wird die Haut während des Waschens mit Lipiden angereichert und aufgepolstert und das Hautbild erscheint fest und prall.

Zugleich wird ein zusätzliches Austrocknen der Haut durch Duschen oder Baden wirksam verhindert. Denn die Duschemulsion greift weder Säureschutzmantel der Haut noch den feinen Fettfilm, an der die Haut an der Oberfläche schützt. Dadurch kann kein Wasser in die tieferen Schichten der Haut eindringen, wodurch ein zusätzliches Austrocknen der Haut unmöglich wird.

Kein Einfluss auf die Waschwirkung

Nun könnte man meinen, die ölige Konsistenz der Duschemulsion würde die Waschwirkung negativ beeinflussen. Dies ist jedoch nicht der Fall, denn eine Duschemulsion wäscht genauso sauber wie ein Duschgel, ist aber viel schonender zur Haut. Zudem verspricht die Verwendung der Duschemulsion eine echte Zeitersparnis, denn sie macht die Verwendung einer Körpercreme nach dem Duschen überflüssig.

So ist eine Duschemulsion für alle Hauttypen beispielsweise beim Besuch eines Fitnessstudios ein guter Begleiter. Täglich angewendet sollte sie allerdings nur von Menschen mit trockener Haut werden.

Typische Inhaltsstoffe einer Duschemulsion

Die Produktvierlfalt ist riesig und die Auswahl schwierig
Die Produktvierlfalt ist riesig und die Auswahl schwierig

Duschemulsionen erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Ihre pflegenden Eigenschaften und das angenehme Gefühl auf der Haut tragen hauptsächlich zu dieser Beliebtheit bei. Hervorgerufen wird dieses durch reichhaltige Inhaltsstoffe.

Öle

Der Hauptinhaltsstoff einer Duschemulsion ist ein pflegendes Öl. Dabei sollte man darauf achten, dass dieses Öl einen pflanzlichen Ursprung hat und nicht durch chemische Zusätze wie Parfüms oder ähnliches verändert wurde.

Pflanzenextrakte und Aminosäuren

Schaut man sich die weiteren Inhaltsstoffe einer typischen Duschemulsion an, wird man auf

  • Algenextrakte,
  • Weizenproteine,
  • Aminosäuren und
  • viele andere wohlklingende Bezeichnungen

treffen. Diese sollen zum einen ebenfalls die Haut pflegen und beruhigen, zum anderen aber auch den Säureschutzmantel der Haut stärken und sie so vor schädlichen Umwelteinflüssen schützen.

Tipps zum pH-Wert: Beim Kauf einer Duschemulsion ist es daher ratsam, auch den pH-Wert zu berücksichtigen. Liegt er um 5,5 pH, so kann davon ausgegangen werden, dass hier ein optimaler Schutz für die Haut erzielt werden kann.

Umweltbelastende Tenside vermeiden

Ihr Hauptbestandteil Öl führt dazu das der Duschemulsion bestimmte Mittel zugesetzt werden müssen, die verhindern, dass sich einzelne Bestandteile aus der Emulsion lösen. Dabei handelt es sich um Tenside. Diese haben die Eigenschaft, nicht mischbare Flüssigkeiten mischbar zu machen.

Chemische Tenside sind für die Umwelt sehr belastend. So gerieten bereits Mitte der 90er Jahre verschieden Wasch- und Körperpflegemittel aufgrund ihres Tensidgehalts in die Diskussion. Hauptkritikpunkt war hierbei, dass die Tenside in der Natur nicht abgebaut werden konnten und so vor allem Flüsse und Gewässer belasteten.

Um diese Belastung zu minimieren, entwickelten die Hersteller pflanzliche Tenside. Diese sind, anders als ihre chemische Verwandtschaft, voll abbaubar und geraten somit nicht in den Wasserkreislauf. Somit kann auch ein umweltbewusster Mensch eine Duschemulsion ganz ohne schlechtes Gewissen benutzen. Dies sollte auch umweltbewussten Verbrauchern sehr entgegen kommen.

Die Duschemulsion macht das Duschen zum Vergnügen
Die Duschemulsion macht das Duschen zum Vergnügen

Anwendungsgebiete für Duschemulsion

  • Bei der Anwendung von Duschemulsionen sollte man nach dem Duschen die Haut nur leicht abtupfen und nicht "trocken rubbeln". So kann das Öl gut in die Haut einziehen und seine Wirkung entfalten.

  • Auch sollte darauf geachtet werden, dass die Dusche oder die Wanne nach dem Einsatz einer Duschemulsion mit einem fettlösenden Reiniger gesäubert wird. Das enthaltene Öl setzt sich an glatten Oberflächen fest und bildet sonst einen Fettfilm, auf dem man leicht ausrutschen kann.

Für Menschen mit trockener Haut

Wohltuende Pflege für trockene Haut
Wohltuende Pflege für trockene Haut

Besonders bei trockener Haut kann mit Hilfe einer Duschemulsion eine positive Entwicklung des Hautbildes verzeichnet werden. Duschemulsionen

  1. wirken pflegend auf die spannenden Hautpartien,
  2. spenden langanhaltende Pflege und
  3. verhindern ein weiteres Austrocknen der Haut.

Da man davon ausgehen kann, dass die meisten Hauterkrankungen ihren Ursprung in einer zu trockenen Haut haben, sollte beim Kauf einer Duschemulsion darauf geachtet werden, dass hier eventuell der feuchtigkeitsspendende Naturstoff Urea als Inhaltsstoff vorhanden ist. Urea ist Bestandteil einer gesunden Haut und bindet Wasser in den Hautzellen, was ein Austrocknen verhindert.

Weist die Haut allerdings eine hohe Trockenheit auf, so ist der Anteil an Urea zu gering. Dieser kann mit einer entsprechenden Duschemulsion erhöht und somit der Haut ein höherer Feuchtigkeitsgrad verliehen werden.

Ein vielfältiges Reinigungs- und Pflegeprodukt

Zudem besitzen medizinische Duschemulsionen die positive Eigenschaft, dass sie nicht nur für die Reinigung des Körpers, sondern auch für das Gesicht und die intimen Körperpartien verwendet werden können. Sie sind somit als komplementäres Pflegeprodukt einsetzbar.

Durch ihre gut durchdachte Zusammensetzung eignen sich die meisten medizinischen Duschemulsionen für Kinder ab 3 Jahren.

Medizinischer Einsatz von Duschemulsionen

Hier werden besondere Öle verwandt, die neben dem pflegenden Charakter auch einen heilenden besitzen. Außerdem wird durch eine medizinische Emulsion das Allergierisiko minimiert.

Duschemulsionen gibt es in der Apotheke und in Drogerien. Jene, die in Apotheken erworben werden können, haben meist einen medizinischen Hintergrund und helfen bei Hautkrankheiten.

Befindet man sich gerade in einer dermatologischen Behandlung, kann es deshalb sein, dass der Hautarzt eine spezielle medizinische Duschemulsion verschreibt oder empfiehlt. In den meisten Fällen richtet sich diese Empfehlung nach dem Krankheitsbild.

Angezeigt ist die Verwendung einer Duschemulsion vor allem bei Hautkrankheiten wie etwa Neurodermitis oder Schuppenflechte. Wobei hier zu medizinischen Emulsionen gegriffen werden sollte, die als solche klar deklariert sind. Diese sind so zusammengesetzt, dass kein Allergierisiko bei ihrer Verwendung entsteht.