Alternative zu scharfen Inhaltsstoffen: Rasierwasser selbst herstellen

Jede Rasur stellt einen Stressfaktor für die Haut dar. Darum soll die Haut nach der Rasur entsprechend gepflegt werden, damit sie sich regenerieren kann. Auf dem Markt sind verschiedene Produkte erhältlich, welche die Haut bei der Regeneration unterstützen sollen. Dabei muss man jedoch besonders auf die Inhaltsstoffe achten! Besonders Allergiker und Männer mit sensibler Haut sollten auf Alternativen setzen, oder sich ihr Rasierwasser selber machen. Wir helfen dabei.

Von Claudia Rappold

Probleme nach der Rasur

Wer sich rasiert,

  1. strapaziert die Haut,
  2. entzieht Feuchtigkeit und
  3. muss meist mit Entzündungen rechnen.

Durch die Rasur entstehen kleinste Verletzungen der Haut, welche sich durch Brennen und Hautrötungen bemerkbar machen. Hieraus kann schnell eine schmerzhafte Entzündung entstehen. Um die Haut zu beruhigen und zu pflegen bietet sich die Verwendung von Aftershave Produkten an.

Um Rötungen zu lindern und die Haut optimal zu pflegen und zu versorgen, ist die Verwendung solcher Produkte meist unumgänglich.

Die perfekte Rasur

Besonders bei Akne oder sehr empfindlicher Haut bietet sich die Trockenrasur an. Diese sollte immer vor dem Duschen erledigt werden, da das Barthaar nicht zu weich sein sollte. Die Haare werden schonend mit Hilfe eines Elektrorasierers entfernt.

  • Für ein gutes Ergebnis wird die Haut etwas gespannt und
  • schließend mit dem Rasierer bearbeitet.

Diese Methode ist schnell und unkompliziert. Besonders gründlich, jedoch auch zeitaufwendig, ist die Nassrasur. Hierfür wird neben dem Rasierer auch Rasierschaum benötigt. Für die Nassrasur sollten die Barthaare sehr weich sein. So lassen sich die Haare leichter entfernen.

  • Die Haut sollte im Vorfeld mit warmem Wasser behandelt werden.
  • Nachdem der Bart mit Rasierschaum bestrichen wurde,
  • sollte auch hier die Haut gespannt werden, um Irritationen und Schnittverletzungen zu vermeiden.
  • Anschließend kann die Klinge einfach und sanft über die Haut gleiten.

Anwendung eines Aftershaves

  1. Nach der Rasur müssen Reste des Rasierschaums oder der Seife mit warmen, klarem Wasser entfernt werden.

  2. Um die Haut nicht zusätzlich zu reizen sollte diese nur trocken getupft werden. Durch die Reibung werden die Irritation und das Brennen verstärkt.

  3. Nun wird das Aftershave auf die Haut aufgetragen.

Bei trockener Haut sollten Aftershave Lotionen oder Balsam verwendet werden, da diese die Haut besser mit Feuchtigkeit versorgen.

Hautärzte warnen vor aggressiven Inhaltsstoffen

Das klassische Aftershave ist eine klare Flüssigkeit, die in kleinen Fläschchen verkauft wird. Früher gehörte die Verwendung eines Aftershave zum festen Ritual der Nassrasur. Heute raten Hautärzte zunehmend dazu, genau auf die Inhaltsstoffe zu achten und gegebenenfalls auf verträglichere Alternativen oder selbst gemachtes Aftershave zu setzen.

Ethanol, Säuren und Aluminiumsalz

Oft sind sehr hohe Anteile an Ethanol im Aftershave enthalten
Oft sind sehr hohe Anteile an Ethanol im Aftershave enthalten

Hauptgrund für die Warnung ist der Ethanolgehalt von vielen Aftershave-Produkten. Es kann nämlich 40 bis 50 Prozent Alkohol enthalten. Grund für diese große Menge Alkohol ist die desinfizierende Wirkung von Ethanol. Die Hersteller stellen damit sicher, dass ihre Produkte die Haut nach der Rasur desinfiziert.

Diesem Anspruch hält ein Aftershave durchaus stand, jedoch trocknet es die ohnehin schon sehr beanspruchte Haut zusätzlich aus. Dadurch kann ein raues und schuppiges Hautbild verursacht werden.

Neben Ethanol enthalten viele Aftershaves auch schwache Säuren, wie Milch- und Zitronensäure. Auch die Säuren sollen es Bakterien schwer machen, sich auf der Haut anzusiedeln. Die meisten Viren und Bakterien gedeihen in einem leicht basischen Klima deutlich besser.

Daneben ist im Rasierwasser auch noch Aluminiumsalz enthalten. Dadurch erhält das Rasierwasser eine blutstillende Wirkung. So sollen Verletzungen, welche bei der Rasur entstanden sind, durch das Auftragen des Aftershave gelindert werden.

Duftstoffe im Aftershave

Kritisch betrachten Hautärzte außerdem die Beimischung von Duftstoffen in das Aftershave. Denn diese führen auf der frisch rasierten und dadurch sehr empfindlichen Haut oft zu Hautirritationen und machen besonders Allergikern das Leben schwer. Symptome zeigen sich in Form von Hautrötungen oder einer großflächigen Pustelbildung.

Deswegen wird dazu geraten, nach der Nassrasur eine spezielle Creme oder Lotion aufzutragen. Diese brennt nicht so sehr auf der Haut und spendet der durch die Rasur gereizten Haut, optimale Feuchtigkeit.

Trotzdem greifen immer mehr Männer wieder zum Aftershave. Oft, weil sie das Nassrasieren für sich wiederentdecken. Dann schätzen sie vor allem dass angenehm erfrischende Gefühl, welches sich durch die Anwendung des Aftershave einstellt. Wer nicht verzichten möchte, kann auf verträglichere Alternativen oder die selbst hergestellte Variante setzen.

Alternative für sensible Haut

Nicht jede Männerhaut verträgt die Zusammensetzung und Inhaltsstoffe von Aftershave-Produkten. Diese Unverträglichkeit äußert sich in

  • Hautreizungen,
  • Brennen und
  • extremen Rötungen.

Wer auch Produkte für sensible Haut nicht verträgt, kann auch eine Alternative wählen. Wer nach der Rasur unter sehr starken Hautirritationen leidet, kann um die Haut zu beruhigen eine spezielle Heilsalbe verwenden.

Aftershave selbst herstellen

Ein Aftershave lässt sich auch ganz einfach selbst herstellen. So ist sichergestellt, dass keine reizenden Stoffe enthalten sind. Die Zutaten erhält man in der Apotheke, im Drogeriemarkt oder in Naturkostläden.

Rasierwasser

Als Grundlage eignen sich beispielsweise Orangenwasser oder Hamameliswasser. Auch Alkohol erhält man in der Apotheke (beispielsweise Weingeist), dieser sorgt für eine gute Durchblutung, er kühlt die Haut und hat eine desinfizierende Wirkung.

Weiterhin kann man dem Aftershave ätherische Öle zu fügen; Menthol zum Beispiel hat eine belebende und erfrischende Wirkung. Aber auch Salbei, Rosmarin oder Kamille eignen sich dafür. Sie geben dem Aftershave einen frischen Geruch und haben außerdem pflegende Eigenschaften.

Gerade bei empfindlicher Haut sollte man auf Duftstoffe eher verzichten.

  1. Man löst 1/2 Teelöffel Xanthan in 20 ml Alkohol und
  2. mischt 30 ml Orangenblütenwasser, 30 ml Hamameliswasser, 1 Messerspitze Allantoin, 5ml Fluid Lecithin Super, 2ml kaltgepresstes Öl, 1 Teelöffel D-Panthenol und 10 Tropfen Alpha Bisabolol dazu.
  3. Das Aftershave füllt man am besten in eine verschließbare Braunflasche
  4. Vor Gebrauch muss dieses Aftershave immer geschüttelt werden, damit sich die Zutaten vermischen.
Selbst hergestelltes Rasierwasser ist besser geeignet für sensible Haut
Selbst hergestelltes Rasierwasser ist besser geeignet für sensible Haut

Aftershave-Balsam

Für einen Balsam verwendet man ebenfalls Orangenwasser oder Hamameliswasser, weiterhin ein kaltgepresstes Öl. Allantoin, Xanthan, Lecithin, D-Panthenol und Alpha Bisabolol erhält man ebenfalls in der Apotheke. Sie haben pflegende Wirkungen und entzündungshemmende Eigenschaften.

  • Allantoin ist ein natürlicher Stoff (beispielsweise aus der Rosskastanienrinde), der eine hautberuhigende Wirkung hat.
  • Xanthan wiederum ist ein natürliches Gelier- und Verdickungsmittel.
  • Lecithin wirkt als natürlicher Emulgator,
  • D-Panthenol ist eine chemische Verbindung, die zur medizinischen Hautpflege eingesetzt wird und
  • Alpha Bisabolol ist ein natürlicher Stoff, der vor allen Dingen entzündungshemmende Eigenschaften hat.