Die passende Frisur für jede Haarfarbe

Eine radikal neue Frisur deutet auf einen tiefgreifenden Wandel im Leben einer Frau hin, weiß der Volksmund. Und tatsächlich fällt die einst lange Mähne meist nach der Heirat, dem Beziehungs-Aus oder dem Ende einer Ausbildungsphase.

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion

Manche Typveränderungen lassen sich aber auch gänzlich ohne Küchenpsychologie erklären, denn einige Frisuren wirken bei bestimmten Haarfarben einfach am besten. Und wenn sich eine Frau, die von Natur aus blonde Haare hat, nun mal eine Frisur wünscht, die einer Schwarzhaarigen besser stünde, dann wird sie auch den Farbwechsel nicht scheuen. Im Prinzip steht nämlich jede Farbe jedem Frauentyp - nur eben ganz individuell auf ihren persönlichen Hautton angepasst.

Blond ist dabei nicht gleich blond - Frauen, die mit weißblonder Mähne blutarm aussehen würden, können in Honigblond ganz entzückend wirken und umgekehrt. Wer die grundlegende Farbveränderung scheut, kann sich auch erst einmal mit Strähnchen an die Zielhaarfarbe heran tasten.

Auf die Wirkung kommt es an

Viele Frisuren kommen einfach mit der richtigen Haarfarbe noch besser zur Geltung. Umgekehrt gilt das Gleiche, denn manche Haarfarben sind einfach prädestiniert für bestimmte Frisuren. Man denke hier nur an den Kleopatra-Look, einen Pagenkopf bzw. Bob mit schnurgeradem Pony. In Blond würde dieser viel von seiner Wirkung verlieren.

Umgekehrt wirkt eine Strandmähne nur halb so schön, wenn sie nicht in Beach-Blond daherkommt - und nicht von dazu passenden Beach-Waves ins rechte Licht gerückt wird. Romantischen Flechtfrisuren verleiht nur ein Rotschimmer den stilechten Country-Charme, während akkurate Hollywood-Wellen immer noch in Hellblond am besten wirken, schließlich war kaum ein Hollywood-Star der alten Garde, der Pate für die Frisur gestanden hat, dunkelhaarig.

Ob man nun die passende Frisur zur eigenen Haarfarbe sucht oder die Haarfarbe zur Wunschfrisur - ein paar Anregungen gibt es hier.

Locken mit Strähnen

3D-Effekte: Locken wirken mit helleren Strähnchen einfach lebendiger - sehr gut können diese nur in die Spitzen gefärbt werden.

Da eine unifarbene Lockenmähne unabhängig von der Ausgangsfarbe oftmals schwer, matt und undurchsichtig wirkt, kann man mit Strähnchen interessante 3D-Effekte ins Haar bringen. Wo vorher kein Licht reflektiert werden konnte, wird nun das matte Erscheinungsbild optisch kaschiert, die Locken wirken

  • lebendig,
  • glänzend und
  • voller Sprungkraft.

Dieser Effekt wird durch hellere Strähnchen erreicht, die nur in die Haarspitzen eingefärbt werden. Ein Vorteil: In lockigem Haar fallen Strähnchen meist gar nicht als gefärbt auf, sondern wirken wie ein natürliches Lichtspiel.

Dauerwelle und Strähnchen

Wer keine Naturlocken hat und für diesen Look erst eine Dauerwelle machen lassen müsste, sollte wissen, dass zwischen Dauerwelle und Färben (denn Strähnchen machen ist nichts anderes als Färben) einige Zeit vergehen sollte - bis zu mindestens vierzehn Tagen, raten Profis. Denn Strähnchen sind zwar schonender als eine Komplettfärbung, strapazieren das Haar durch das Aufhellen aber trotzdem.

Strähnchen, die, wie oben vorgeschlagen, lediglich in die Spitzen eingefärbt werden, haben den Vorteil, dass sie beim nächsten Friseurgang herausgeschnitten werden und das Haar gar keine Chance hat, strohig und porös zu werden.

Locken mit Strähnchen stylen

Locken mit Strähnchen stylt man am besten, indem man den durchgestuften Grundschnitt nach der Wäsche mit Schaumwachs durcharbeitet und dann lufttrocknen lässt. Zum Finish einfach mit den Fingern zurechtzupfen - fertig.

Romantische Flechtzöpfe

Seit einigen Sommern sieht man sie wieder allerorts: romantische Flechtfrisuren. Ihrer Optik zum Trotz haben sie sich gerade bei jungen, modischen Großstädterinnen als Frisur der Wahl erwiesen, die im bewussten Stilbruch zum ansonsten mit Sneakers & Co. betont cool gehaltenen Outfit getragen wird.

Besonders beliebt ist der Flechtpony, der mit einem tief angesetzten Seitenscheitel die Stirnhaare wie ein französischer Zopf nach und nach einsammelt, bis er den Kopf umrundet hat. Was unten herausguckt, wird in einen lockeren, absichtlich unordentlichen Zopf geflochten, gern auch in einen zweisträhnigen Fischgrätenzopf.

Auch die aus dem Biedermeier bekannte Brautfrisur, der um den Kopf gelegte Zopfkranz, ist wieder ganz en vogue.

Flechtzöpfe in rötlichem Haar

Einen besonderen Charme entfalten romantische Flechtzöpfe in rötlich schimmerndem Haar. Ob es sich dabei um ein Rotblond oder einen Kastanienton handelt - Hauptsache, es sieht natürlich aus. Schließlich wird mit roten Naturtönen eine erdige Naturverbundenheit assoziiert - und die passt nun einmal besonders gut zu Flechtwerk im Landhaus-Stil.

Die Haare rötlich tönen

Ein natürlich wirkendes Rot erreicht man mit Henna - man kann das Haar aber auch mit einem Sud aus

leicht rötlich tönen. Auch Tönungsshampoos mit Henna-Extrakten versprechen, dem Haar mit jeder Haarwäsche einen Rotschimmer mehr zu verleihen.

Beach-Blond mit Beach-Waves

Ein schön natürlicher Look entsteht auch bei beach-blondem Haar, bei dem oberen Haarsträhnen von der Sonne ausgebleicht sind, die darunter jedoch nicht. Das flirrende Spiel mit Licht und Schatten, das nun entsteht, bekommt der beste Friseur mit dem besten Strähnchen-Profi nicht hin.

Um sonnengeküsstes Blondhaar besonders intensiv wirken zu lassen, bieten sich große, wie zufällig entstanden wirkende Wellen an - die sogenannten Beach Waves. Wichtig ist hierbei, dass die Wellen nicht zu akkurat sind.

Beach-Waves mit Lockenwicklern kreieren

Wer mit Wicklern arbeitet, sollte darauf achten, verschiedene Wicklergrößen zu nutzen, denn so wird das Ergebnis im Endeffekt natürlicher. Noch günstiger ist es, wenn man über Nacht Zeit hat, den Beach Waves Look zu kreieren.

Hierbei wird das handtuchtrockene Haar mit einem Schaumfestiger durchgearbeitet und dann im Nacken zu einem lockeren Knoten geschlungen. Löst man diesen am nächsten Morgen, entstehen natürlich wirkende Wellen, die das Beach-Blond besonders gut zur Geltung bringen.

Beach-Waves mit dem Lockenstab ins Haar zaubern

Soll es schnell gehen, kann der Beach-Waves-Look auch mit einem Lockenstab gezaubert werden. Wickelt man die Strähnen abwechselnd gerade und diagonal locker auf den Stab, ergeben sich verschieden große Wellen, denen man nicht ansieht, dass sie im heimischen Badezimmer entstanden sind.

Zum Schluss können einzelne Strähnen mit etwas Wachs akzentuiert werden. Mit den Fingern zurechtzupfen - schon ist der Beach-Babe-Look perfekt.

Hollywood-Wellen

Glamourös: Wasserwellen im Stil des alten Hollywood kommen in hellblondem Haar immer noch am besten zur Geltung.

Um Hollywood-Wellen zu erhalten, erweckt man die gute alte Wasserwelle aus Omas Zeiten wieder zum Leben. Ob man hier mit den Fingern oder mit sogenannten Wellenreitern arbeitet, bleibt dem persönlichen Geschmack bzw. der individuellen Geschicklichkeit überlassen.

So zaubern Sie Wasserwellen in das Haar

Für eine echte Hollywood-Wasserwelle wird Sprühgel im Haar verteilt, dann ein tiefer Seitenscheitel gezogen. Die lange Seite wird nun mit den Fingern oder den Wellenreitern in Form gelegt, die erst dann wieder entfernt werden, wenn das Gel getrocknet ist.

Wer kurzes Haar hat, kämmt den Rest straff nach hinten bzw. steckt das Haar am Hinterkopf fest. Wer langes Haar hat, wellt auch die Längen, wobei der Übergang von gewelltem Pony zu gewellten Längen ebenmäßig und weich sein sollte. Lockenwickler mit einem großen Durchmesser leisten hier gute Dienste.

Perfektes Finish

Sind die Wellen getrocknet, können Clips und Lockenwickler entfernt und die Pracht mit Haarspray fixiert werden. Das Finish wird von einer nicht zu geringen Dosis Glanzspray besorgt.

Besonders effektvoll sind Hollywood-Wellen in hellblondem Haar - dies wirkt am glamourösesten.

Fransenpony

Auch jede Ponyvariante hat eine Haarfarbe, die sie am besten zur Geltung bringt. So beispielsweise wirkt ein Vollpony bei dunklem Haar am schönsten - Kleopatra lässt grüßen. Ein Kurzpony, der nur die Hälfte der Stirn bedeckt, ist bei brünettem Haar der Pony der Wahl - man denke nur an die zauberhafte Welt der Amelie. Auch Audrey Hepburn glänzte mit dieser Frisur.

Ein Longpony mit Seitenscheitel hingegen ist bei blondem Haar ideal, der Fransenpony wiederum freut sich über rote Haare. Dies liegt vor allem daran, dass ein großzügig geschnittener Fransenpony über die Augen reicht, die durch ihn hindurchlugen. Da Rothaarige von Natur aus zumeist grüne oder blaue Augen haben, werden diese durch die Kontrastfarbe besonders gut zur Geltung gebracht.

Fransenpony und Locken

Bei einem hellen Rot bzw. Rotblond wirkt der Fransenpony dann am natürlichsten, wenn er möglichst unfrisiert daherkommt, gern als Teil einer wilden Lockenmähne.

Locken, die natürlich wirken, lassen sich übrigens perfekt mit den Fingern machen: Hierbei wird das handtuchtrockene Haar nach dem Waschen mit den Fingern in einzelne Strähnen gezwirbelt und zur Schnecke gedreht. Am Oberkopf feststecken und trocknen lassen - am besten über Nacht. Das gelockte Haar am nächsten Morgen mit etwas Wachs oder Frisiercreme in Form bringen, mit den Fingern durchwuscheln und zurechtschütteln.

Fransenpony und kastanienrotes Haar

Kastanienrotes Haar hingegen verträgt einen glatt geföhnten Fransenpony mit viel Volumen am Ansatz. Dazu wird der Pony nach der Haarwäsche über eine große Rundbürste glatt geföhnt und mit Glanzspray besprüht.

Die restlichen Haare können elegant zur Banane gedreht oder hochgesteckt werden, sodass von der Frisur nur der Fransenpony zu sehen ist, der die Augen betont. Diese können mit etwas Make-up noch gesondert akzentuiert werden, um ein noch hypnotischeres Ergebnis zu erreichen.

Pagenkopf

Kleopatra-Look: Der Pagenkopf sieht in dunkelbraunem oder schwarzem Haar noch immer am besten aus.

Apropos Pony: Wird dieser mit einem kinnlangen Pagenkopf kombiniert, ist Schwarz bzw. Dunkelbraun die Farbe der Wahl. Auf Hochglanz gebracht spiegelt sich hier das Licht am besten und gibt den Blick frei auf den perfekten Schnitt, bei dem kein Haar aus der Reihe tanzt. Schnurgerades Haar ist hier allerdings Voraussetzung.

Auch der Pony sollte gerade sein, denn dann wird der Blick aus den dunklen Augen, über die Trägerinnen von naturschwarzem oder dunkelbraunem Haar zumeist verfügen, noch mehr betont. Einen exotischen Touch kann man durch die Verwendung von Kajal in den Look bringen. In den Sechzigerjahren war dieses Kleopatra-inspirierte Styling schon einmal angesagt.

Pagenkopf mit Locken oder Wellen

Wer keine naturglatten Haare hat, trägt den Pagenkopf entweder lockig - hier ist ein Rotblond die Farbe der Wahl - oder wellig ohne Pony. Dies steht besonders Blondinen hervorragend. Strenggenommen ist diese Frisur dann allerdings ein Bob, denn beim Pagenkopf ist ein Pony obligat.

Blondinen steht ein strenger Pagenkopf mit langem Haar im Nacken, der über eine Rundbürste geföhnt und mit Glanzspray vollendet wird.

Mit Wachs kann man das strenge Haar am Oberkopf auch wild stylen und dem Pagenkopf so einen Hauch von Punk Royal verleihen. Auch hier gilt: Blondinen bevorzugt, und zwar möglichst falsche Blondinen, denn ein dunkler Ansatz gehört bei diesem wilden Style einfach dazu.