Problem Kopfschuppen - was tun gegen die rieselnden Flöckchen?

Sie sind nicht schön anzusehen und überaus hartnäckig - Kopfschuppen. Jeden Tag machen abgestorbene Hautschuppen auf der Kopfhaut frischen Zellen Platz. Ein ganz normales Prozedere. Doch bei übermäßiger Schuppenproduktion rieseln die Flöckchen nur so. Die gute Nachricht: Es gibt Möglichkeiten, die lästigen Schuppen loszuwerden. Für die Entstehung verantwortlich sind in der Regel zwei verschiedene Ursachen, die beide mit dem Zustand der Kopfhaut in Verbindung stehen.

Von Daniela Straeten

Warum entstehen Kopfschuppen?

Jeden Monat erneuert sich die Kopfhaut, alte Hautschuppen lösen sich ab, neue Hautzellen rücken nach. Doch dieser Erneuerungsprozess kann aus den Gleichgewicht geraten und übermäßig schnell vonstatten gehen. Weit mehr abgestorbene Hornzellen als normal besiedeln dann die Kopfhaut, die als Schuppen sichtbar werden.

Vor allem in der Pubertät kommt es aufgrund einer erhöhten Talgproduktion zu vermehrter Schuppenbildung. Talg und das feuchtwarme Kopfhautklima bilden den optimalen Nährboden zur Vermehrung von Hefepilzen (Pityrosporum ovale), die sich mit den abgestorbenen Hautpartikeln verbinden. Besonders häufig treten Kopfschuppen bei 15- bis 25-Jährigen auf. Aber auch

  • Veranlagung,
  • Stress,
  • falsche Haarpflegeprodukte und
  • Schwankungen im Hormonspiegel

begünstigen die Bildung von Schuppen.

Weitere Ursachen

Zu viel Fast Food und eine ungesunde Lebensweise können zu Schuppen führen

Nimmt man zu viel Fast Food zu sich und achtet generell auch eher weniger auf eine gesunde Lebensweise, dann hat dies nicht nur negative Auswirkungen auf den allgemeinen Gesundheitszustand sowie das Körpergewicht, sondern auch auf die Haut. Auch die Kopfhaut ist davon natürlich nicht auszuschließen und so verschlechtert sich auch ihr Zustand auf Dauer, wenn Hamburger und Co. die mehrheitlich konsumierten Nahrungsmittel darstellen.

Besonders in Kombination mit

kann der hohe Fettanteil von Fast Food auch auf der Kopfhaut Spuren hinterlassen kann, welche hierdurch deutlich schneller zur Schuppenbildung neigt.

Tipp: Auch die Ernährung kann schuld an Schuppen sein - zu viel Ungesundes oder zu wenig Zinkhaltiges sind beispielsweise mögliche Gründe.

Auch Diäten können zur Schuppenbildung führen

Manchmal treten Kopfschuppen aber auch in Folge einer Diät auf. Meistens liegt dies an einem Zinkmangel. Lebensmittel wie

liefern hohe Dosen Zink und beugen Schuppenbildung vor.

Trocken oder fettig: Zwei Arten von Schuppen

Schuppen aufgrund von trockener Kopfhaut

Es gibt zwei verschiedene Arten von Schuppen und demtensprechend auch zwei verschiedene Ursachen. Beide ergeben sich vor allem aus dem Gesundheitszustand der Kopfhaut.

Trockene Kopfschuppen sind

  • fein,
  • weiß und
  • verteilen sich über die ganze Kopfhaut.

Sie lösen sich schnell ab und rieseln auf Schultern und Nackenpartie. Besonders auf dunkler Kleidung fallen trockene Kopfschuppen sofort auf.

Trockene Schuppen entstehen insbesondere, wenn die Kopfhaut aufgrund einer sehr starken Hitzeeinwirkung durch

  • zu heißes Wasser beim Waschen oder
  • eine zu hohe Föhntemperatur

strapaziert wird. Dann gerät der Feuchtigkeitshaushalt der Kopfhaut schnell außer Kontrolle.

In den Poren wird zu wenig Talg produziert und die Kopfhaut trocknet immer weiter aus, wodurch die Haut schuppt. Sie ist dann nicht mehr in ihrem natürlichen Gleichgewicht, Schuppen entstehen und rieseln schnell, für jedermann sichtbar, aus dem Haar heraus.

Trocken oder fettig? Bei Schuppen ist zwischen trockenen und fettigen zu unterscheiden - die einen entstehen aufgrund von trockener Kopfhaut, die anderen aufgrund von über- mäßiger Talgproduktion.

Schuppen aufgrund von fettiger Kopfhaut

Bei fettiger Kopfhaut hingegen entstehen

  • recht große, dickere Schuppen,
  • die zusammenkleben und
  • in der Regel einen gelblichen Farbton haben.

Fettige Schuppen rieseln nicht herab, sondern haften auf der Kopfhaut und treten häufig am Haaransatz auf.

Dies geschieht, wenn in der Kopfhaut zu viel Talg produziert und diese daher mit sehr viel Fett belastet wird. Dann

  • verstopfen die Poren sehr schnell,
  • der Talg lagert sich ab und
  • es entstehen unschöne Schuppen.

Seborrhoische Dermatitis

Entzünden sich Kopfhautpartien in Verbindung mit extremem Juckreiz, handelt es sich um seborrhoische Dermatitis. Ein schuppiges Ekzem, unter dem überwiegend Männer leiden.

Wirksame Mittel zur Selbstbehandlung

Anti-Schuppen-Shampoos

Antimykotische Schuppen-Shampoos aus der Apotheke eignen sich gut, um das Schuppenproblem selbst in den Griff zu bekommen. Die speziellen Shampoos

  • wirken Entzündungen entgegen,
  • reduzieren die Anzahl von Hefepilzen und
  • stoppen den Juckreiz.

Ein Anti-Schuppen-Shampoo sollte nach dem Aufschäumen etwa 3-5 Minuten einwirken, damit sich die Wirkstoffe auf der ganzen Kopfhaut entfalten können.

Neben der Basispflege muss auch das übrige Haarpflegeprogramm auf das Schuppenproblem abgestimmt werden. Empfehlenswert ist eine sechswöchige Schuppenkur.

Anschließend sollte das Anti-Schuppen-Shampoo über einen Zeitraum von sechs Monaten weiterhin einmal pro Woche angewendet werden. Für die Haarwäsche zwischendurch genügt ein mildes Shampoo.

Schuppen-Shampoo aus der Drogerie

Verwendet man ein Anti-Schuppen-Shampoo aus der Drogerie, sollte man auf jeden Fall darauf achten, dass man ein Shampoo entsprechend seiner Schuppen-Art verwendet. Bei trockenen Schuppen ist also ein Shampoo zu verwenden, das auf diesen Schuppentyp optimal abgestimmt ist und speziell trockene Schuppen bekämpft.

Bei fettigen Schuppen hingegen ist auf ein Haarwaschmittel zurückzugreifen, das optimal für die Bekämpfung von fettigen Schuppen geeignet ist. Nur dieses

  • verhindert die übermäßige Talgbildung und
  • befreit die verstopften Poren von Fett und Schuppen.

Das ist außerdem zu beachten

Wichtig: Vor dem Waschen ist das Haar gründlich durchkämmen, damit sich die Schuppen leichter ablösen. Die Wassertemperatur sollte immer lauwarm und nie zu heiß sein. Fönhitze belastet Haar und Kopfhaut zusätzlich, besser geeignet ist die Haartrocknung an der Luft.

Bei

  • extremer Schuppenbildung,
  • starkem Juckreiz und
  • Rötungen

ist ein Dermatologe die richtige Adresse. Der Mediziner kann auf den Schuppentyp abgestimmte Lotionen mit Ketoconazol oder bei Entzündungen Tinkturen mit Dermokortikoiden verschreiben.

Shampoo immer gründlich auswaschen, um Schuppen zu vermeiden

Um die (erneute) Schuppenbildung effektiv zu vermeiden, sollte man bei der regelmäßigen Haarwäsche darauf achten, dass man das verwendete Shampoo vollständig wieder aus dem Haar gewaschen hat. Dazu ist es unerlässlich, die Haare gründlich mit klarem Wasser auszuspülen, bis keinerlei Schaum mehr zu sehen ist.

Nur so hat man wirklich alle Shampooreste aus dem Haar entfernt, die sich sonst nämlich auf der Kopfhaut absetzen können. Dadurch wird diese sehr stark belastet, eventuell ausgetrocknet und die Bildung von Schuppen unterstützt.

Geeignete Stylingprodukte bei trockenen Schuppen

Neben der richtigen Haar- und Kopfhautpflege mit Hilfe von entsprechenden Produkten ist auch die Verwendung passender Stylingprodukte von entscheidender Bedeutung, um das Schuppen-Problem nicht zu verschlimmern, sondern Abhilfe zu schaffen. Die verschiedenen Stylingprodukte haben nämlich nicht nur auf die Haare, sondern auch auf die Kopfhaut eine Wirkung. Nicht alle sollten daher verwendet werden, wenn man bereits unter Schuppen leidet.

Produkte, die wenig Alkohol enthalten

Bezüglich der bei Schuppen zu verwendenden Stylingprodukte sind vor allem Mittel zu nennen, die über einen möglichst geringen Anteil an Alkohol verfügen. Dieser trocknet nämlich nicht nur das Haar, sondern insbesondere auch die Kopfhaut aus.

Eine zunehmende Austrocknung wiederum fördert die Bildung von Schuppen. Eine umfassende Beratung durch den Friseur seines Vertrauens hinsichtlich der schonendsten, am besten anzuwendenden Stylingmittel kann sich hier also lohnen.

Produkte ohne direkten Kontakt mit der Kopfhaut

Grundsätzlich empfiehlt sich bei Schuppenbildung zudem die Verwendung von Stylingprodukten, die nicht direkt mit der Kopfhaut in Berührung kommen, um diese nicht unnötig zu belasten und die Schuppen nicht von der Haut zu lösen. Auf diese Weise lässt sich vermeiden, dass die Schuppen noch augenscheinlicher im Haar zu erkennen sind.

Anstatt auf Haargel oder Haarwachs sollte beim Styling daher besser auf Haarspray gesetzt werden, das nicht so schnell an die Kopfhaut gelangt.

Stylingmittel ganz weglassen

Stylingmittel wie

  • Haarspray oder
  • Haargel

sind außerdem häufig Auslöser für Allergien. Bei vermehrter Schuppenbildung ist es sinnvoll, diese Mittel für eine Weile komplett wegzulassen.