In Saudi-Arabien wird ein junger Mann wegen zu langer Haare festgenommen und stirbt

Von Melanie Ruch
20. Mai 2011

In Saudi-Arabien gelten für die Haarpracht der Männer zwar keine Gesetzesvorschriften, doch die islamische Religionspolizei sorgt dennoch auf eigene Faust dafür, dass die Bürger und Bürgerinnen sich dem Islam entsprechend verhalten.

Ein Beamter der Religionspolizei ließ kürzlich einen 28-jährigen Mann festnehmen, weil dieser seiner Ansicht nach zu lange Haare hatte. Nachdem ihn ein Freund vom Polizeipräsidium abholte, hatte Hassan Nabil Hmeid kurz geschorene Haare und fiel später sogar ins Koma. Er kam ins Krankenhaus und erlag dort einer schweren Kopfverletzung und Hirnblutungen.

Sein Vater ist davon überzeugt, dass die Religionspolizei seinen Sohn gefoltert und misshandelt hat, doch der Bezirksgouverneur weist jegliche Vorwürfe zurück und behauptet der junge Mann sei bei seiner Festnahme aus einer Höhe von knapp vier Metern gestürzt, weil er vor den Beamten flüchten wollte.