Haarwuchsmittel - Wie wirken sie und gibt es auch Hausmittel, die das Haarwachstum fördern?

Zur Förderung des Haarwachstums gibt es mittlerweile viele verschiedene Mittel diverser Hersteller im Handel. Zur Herstellung solcher Haarwuchsmittel werden verschiedene Wirkstoffe verwendet, wobei sich die Frage stellt, welche denn wirklich helfen. Ebenso gut wie auf chemische Wirkstoffe kann man jedoch auch auf Haarwuchsmittel aus der Natur zurückgreifen. Verschaffen Sie sich einen Überblick über unterschiedliche Arten von Haarwuchsmitteln.

Von Daniela Straeten

Was sind Haarwuchsmittel und wie wirken sie?

Längst interessieren sich viele Menschen für Haarwuchsmittel, in der Hoffnung, ein schnelleres Wachsen der Haare zu erzielen oder Haarausfall zu verringern. Dementsprechend viele Produkte sind auch auf dem Haarpflegemarkt erhältlich, seien es spezielle

  • Tinkturen,
  • Lotionen oder
  • den Haarwuchs positiv beeinflussende Haarwässer.

Um erst einmal zu wissen was man zur Eingrenzung des Haarausfalls tun kann, beziehungsweise um zu erfahren, ob die Anwendung von gewöhnlichen Haarwuchsprodukten eher sinnlos wäre, sollte man jedoch zunächst eine Ursachenforschung betreiben.

Ursachen von Haarausfall

Tipp: Wer Haarausfall wirksam bekämpfen will, sollte zunächst einmal die Ursache herausfinden. Nur wenn gegen diese vorgegangen wird, kann der Haarausfall verschwinden.

Für Haarausfall oder ständig dünner werdende Haare können genetische Gründe, wie etwa eine Empfindlichkeitsreaktion auf das auch in Frauen vorhandene Testosteron sowie zahlreiche diffuse Ursachen verantwortlich sein. Zu solchen diffusen Gründen gehören

Hilfe für Frauen und Männer: Was bringen Haarwuchsmittel und welche helfen wirklich?

Drei verschiedene Wirkstoffe, deren Haarwuchs fördernder Effekt in seriösen wissenschaftlichen Studien bestätigt werden konnte, sind die Wirkstoffe

  • Finasterid,
  • Alfatradiol und
  • Minoxidil.

Finasterid und Alfatradiol als Haarwuchsmittel

Die ersten beiden Wirkstoffe sollen die Bildung des Hormons, das den Haarausfall bedingt, verhindern. Beide sind somit ein Mittel gegen den durch Androgene bedingten Haarausfall.

Ihre Wirkung ergibt sich dadurch, dass sie bei dem Stoffwechsel des Hormons Testosteron in Dihydrotestosteron eingreifen. Dieser Vorgang ist nämlich im Wesentlichen für den Haarausfall verantwortlich, da die Haarfollikel in der Kopfhaut sehr empfindlich auf diesen Stoff reagieren, was den Ausfall der Haare zur Folge hat.

Diese Empfindlichkeit ist erblich bedingt, kann jedoch vermindert werden, indem beiden Wirkstoffe den Abbau des Testosteron in Dihydrotestosteron hemmen.

Minoxidil als Haarwuchsmittel

Wirksam ist daneben auch der Wirkstoff Minoxidil. Dieser bewirkt eine Förderung der Durchblutung in der Kopfhaut und vermindert auf diese Wiese den Haarausfall.

Wird dieser Wirkstoff über einen längeren Zeitraum von einigen Monaten eingesetzt, regt er zusätzlich neues Haarwachstum an.

Koffein als Haarwuchsmitel

Einer der bekanntesten Wirkstoffe gegen Haarausfall sowie zur Förderung des Haarwachstums ist Koffein. Dieses hat eine durchblutungsfördernde Wirkung.

Wendet man regelmäßig ein Haarwuchsmittel an, das Koffein enthält, wird das Haarwachstum gefördert und die Haare können durchaus einige Millimeter länger wachsen, als es im selben Zeitraum ohne das Haarwuchsmittel der Fall wäre. Koffein kann das schädliche Testosteron an der Haarwurzel blockieren und somit das Haarwachstum anregen.

Doch auch in Sachen Ernährung kann man etwas tun...

Ernährung als Haarwuchsmittel: Nährstoffmangel ausgleichen

Gut zu wissen: Nährstoffmangel kann Haarausfall herbeiführen - wird er behoben, erledigt sich u.U. auch das Haarproblem.

Bei einem diffusen Haarausfall bewährt es sich einen möglichen Nährstoffmangel auszugleichen.

können - als Tabletten und nach Absprache mit dem Arzt eingenommen - bei dem haarigen Problem helfen.

Das Haarwachstum anregen: DOs und DONTs bei der Ernährung

Hinsichtlich der Ernährung sollte man es einmal mit einer Umstellung derselben versuchen. Lebensmittel wie

sollten in geringerem Umfang verzehrt oder ausgelassen werden. Dagegen ist es zu empfehlen, sich mit viel frischem Obst und Gemüse zu ernähren und zu einem ergänzenden Säure-Basen-Gleichgewicht ein Basenpulver als Kur zur Anwendung zu bringen.

Viel trinken und eine Entschlackung durch Brennnesseltee und Schachtelhalm unterstützen zudem effektiv bei der Aktion "gesunde Haare ohne Haarausfall".

Neben der Ernährung kann man es auch mit Hausmitteln und solchen aus der Natur versuchen...

Haarwuchsmittel selber machen mit Hausmitteln und Co. - Natürliche Haarwuchsmittel und durchblutungsfördernde Mittel

Da das Haarwachstum im Wesentlichen von den Haarwuchszellen in der Kopfhaut bestimmt und reguliert wird, setzen viele Haarwuchsmittel darauf, auf die Kopfhaut einzuwirken, sodass sie den Wuchs der Haare beschleunigt. Dazu soll die Durchblutung in der Kopfhaut möglichst verbessert werden, um so eine anregende Wirkung auf die Haarwuchszellen auszulösen und dadurch den Haarwuchs zu verbessern.

Neben Industrieprodukten, die meist chemisch hergestellt werden, kann man dabei auch Haarwuchsmittel direkt aus der Natur verwenden, um die Durchblutung der Kopfhaut zu fördern und so zu verstärktem Haarwuchs beizutragen.

Kopfmassagen zur Anregung des Haarwuchses

Zur Verbesserung der Durchblutung und der damit verbundenen Anregung des Haarwuchses können zunächst einmal regelmäßig Kopfmassagen durchgeführt werden. Wird die Kopfhaut regelmäßig intensiv massiert, kann dies die Durchblutung in einem gewissen Grad anregen.

Dabei sollte man aber selbstverständlich nie irgendwelche Wunder erwarten. Auch gilt es zu beachten, dass eine Steigerung des Haarwuchses hierdurch ebenso wie durch die Verwendung von diversen Haarwuchsmitteln nur im begrenzten Umfang möglich ist.

Teebaumöl und Birkenblütenblätterextrakt als Haarwuchsmittel

Ein Haarwuchsmittel aus der Natur ist außerdem Teebaumöl. Dieses hat nicht nur eine beruhigende Wirkung auf die Kopfhaut und trägt damit zu ihrer Gesundheit bei, sondern regt auch die Durchblutung in eben dieser an, wodurch das Wachstum der Haare verbessert werden kann.

Massiert man regelmäßig etwas Teebaumöl sanft in die Kopfhaut ein, wirkt es sich positiv auf die Haarwuchszellen aus, die so zum Haarwuchs angeregt werden. Gleiches gilt auch für Birkenblätterextrakt, das eine ebenso hervorragende Wirkung auf die Kopfhaut hat.

Brennnessel als Haarwuchsmittel

Wirksam ist auch der Einsatz von Brennnessel. Dazu nimmt man circa 200 Gramm Brennnesselwurzeln und lässt diese mit einem halben Liter Essig und einem Liter Wasser etwa eine halbe Stunde kochen. Diese Tinktur eignet sich zum Einreiben auf der Kopfhaut und regt die Durchblutung dieser an.

Huflattich als Haarwuchsmittel

Auch eine den Haarwuchs unterstützende Spülung ganz aus der Natur kann man selber herstellen. Dazu nimmt man eine Handvoll Huflattichblüten und übergießt diese mit einem halben Liter kochenden Wasser. Abkühlt eignet sich diese Mischung optimal als Spülung, um die Kopfhaut anzuregen.

Kokosöl als Haarwuchsmittel

Auch Kokosöl kann in einigen Fällen helfen. Es sorgt für die Eindämmung von Viren und Pilzen und hilft so gegen einen durch Kopfhautpilze oder ein übersäuertes Kopfhautmilieu bedingten Haarausfall.

Das Öl wird in die Kopfhaut einmassiert; dann lässt man es mindestens eine halbe Stunde, besser über Nacht, einwirken. Auch innerlich tut das Öl dem Säure-Basen-Haushalt sowie der Darmflora gut: zu diesem Zweck nimmt man ein mal am Tag einen bis zwei Teelöffel des Kokosöls auf nüchternen Magen ein.

Apfelessig als Haarwuchsmittel

Ebenso kann Apfelhessig helfen. Es gleicht den Säure-Basen-Haushalt aus und kann so das Haarwachstum fördern.

In einem Verhältnis von eins zu fünf mischt man Apfelessig mit lauwarmem Wasser und massiert diese Spülung nach der Haarwäsche in die Kopfhaut sowie in die Haare ein. Wer möchte, spült die Mischung nach fünf bis zehn Minuten aus; im Laufe des Tages verfliegt der Essiggeruch jedoch von selbst.

Arganöl als Haarwuchsmittel

In Arganöl gibt es eine Menge ungesättigter Fettsäuren. Als Haarkur angewandt, kann die Durchblutung angeregt werden.

Entzündungen sowie Giftstoffe, die zu Haarausfall führen können, lassen sich dadurch vermindern. Auch gegen Irritationen und Jucken hilft das Öl; außerdem wird gestresstes Haar wieder geschmeidig.

Bier als Haarwuchsmittel

Durch das im Bier enthaltenen Vitamin B lässt sich das Haarwachstum ebenfalls begünstigen. Einmal pro Woche kann man es als Haarspülung anwenden.

Petersilie als Haarwuchsmittel

Eine Kur lässt sich auch mit Petersilie machen. Man zerkleinert einige Petersilienstiele und übergießt diese mit heißem Wasser. Acht Stunden später seiht man die Petersilie ab und spült die Haare mit dem Petersilienwasser. Die Spülung sollte eine Viertelstunde einwirken.

Aloe Vera als Haarwuchsmittel

Aloe Vera kann Keime beseitigen und Feuchtigkeit spenden. Das Gel lässt sich als Haarkur anwenden; alternativ lässt sich Aloe Vera auch innerlich anwenden - in Reformhäusern finden sich zahlreiche Produkte.

Eigenurin als Haarwuchsmittel

Dieses Mittel mag nicht für viele Menschen das passende Mittel darstellen; tatsächlich jedoch gilt der Eigenurin als natürliches Antiseptikum und kann das Haarwachstum anregen. Zudem sorgt es für mehr Glanz und Volumen und hilft auch gegen Schuppen.

Der Urin wird in einem Becher gesammelt und kann einfach als Haarspülung verwendet werden. Alternativ massiert man ihn mithilfe eines Wattepads ein. Möglichst lange einwirken lassen.

Haarwuchsmittel aus dem Handel passend zum Haar- und Hauttyp

Entscheidet man sich hingegen doch lieber für ein industrielles Produkt, stehen je nach Haar- und Hauttyp unterschiedliche Haarwuchsmittel zur Auswahl. Erhältlich sind zum einen Haarwuchsmittel, die sich hinsichtlich des Haartyps unterscheiden und sowohl den Ansprüchen von strapaziertem und trockenem als auch fettigem und coloriertem Haar genügen. So werden dem Haarwuchsmittel je nach Sorte spezielle Pflegestoffe zugesetzt, die beispielsweise Feuchtigkeit oder mehr Glanz verleihen.

Produkte für schnell gereizte Kopfhaut

Ebenso zählen zum Repertoire der Haarwuchsmittel aber auch Produkte, die eigens auf die Eigenschaften der Kopfhaut abgestimmt sind. Dabei handelt es sich zum Beispiel um Mittel, deren Anwendung sich speziell bei einer sehr empfindlichen Kopfhaut, die schnell zu Rötungen und Juckreiz neigt, besonders empfiehlt. Diese Haarwuchs fördernden Produkte verfügen dann über eine besonders schonende Zusammensetzung und möglichst wenig Alkohol.

Schaden Haarwuchsmittel? - Mögliche Nebenwirkungen

Mittel, die den natürlichen Haarwuchs stärken sollen, erfreuen sich insbesondere bei Männern, aber auch bei immer mehr Frauen großer Beliebtheit. Viele wünschen sich eine Kräftigung des Wachstums, auch wenn man es generell nicht derart beeinflussen kann, dass das Haar schneller oder fülliger wächst.

Positiv beeinflussen kann man es jedoch sehr wohl und dementsprechend sind im Handel die verschiedensten Varianten an solchen, den Haarwuchs fördernden Produkten erhältlich. Bevor man sich ein solches zulegt und es verwendet, empfiehlt es sich jedoch auch, mögliche Nebenwirkungen von Haarwuchsmitteln nicht außer Acht zu lassen.

Auswirkungen von Haarwuchsmitteln auf die Kopfhaut

Zu den möglichen Nebenwirkungen von Haarwuchsmitteln zählen zunächst einmal Irritationen der Kopfhaut, denn insbesondere wenn es sich um eine sehr empfindliche Haut handelt, die ohnehin schnell zu Rötungen und Ähnlichem neigt, können Haarwuchsmittel diesen Effekt noch verstärken und unter Umständen sogar zu einem unangenehmen Juckreiz führen. Vor allem aufgrund des meist beträchtlichen Alkoholgehalts solcher Mittel kann eine zunehmende Austrocknung der Kopfhaut auftreten, wodurch die Bildung von Schuppen und Rötungen befördert wird. Eine parallel zur Verwendung des Haarwuchsmittels durchgeführte Pflege des Haares und der Kopfhaut ist dementsprechend von Nöten.

Auswirkungen von Haarwuchsmitteln auf die Haare

Ebenso können jedoch durch die häufige Anwendung von Haarwuchsmitteln auch Nebenwirkungen in Form von einem zunehmend trockenen Zustand des Haares auftreten. Zwar enthalten Haarwuchsmittel meist auch Pflegestoffe, die dem Haar Feuchtigkeit verleihen, aber die alkoholhaltigen Substanzen sorgen dennoch für eine unnötige Austrocknung der Haare, wodurch auch die Haarstruktur im Inneren betroffen sein kann. Sprödes und zunehmend glanzlos erscheinendes Haar kann dann durchaus die Folge sein.