Tipps für das Haaretönen und Haarefärben zuhause

Viele Frauen sind unzufrieden mit der Haarfarbe, die Mutter Natur ihnen gegeben hat. Außerdem liegen getönte oder gefärbte Haare voll im Trend. Dabei geht es den wenigsten um radikale Typveränderungen von blond nach schwarz oder umgekehrt. Solche Farbvorhaben sollten dem Profi überlassen werden, der sie in mehreren Stufen angeht. Kleinere Veränderungen oder eine Intensivierung der eigenen Haarfarbe können auch ohne Probleme zuhause erreicht werden.

Britta Josten
Von Britta Josten

Tönen oder Färben

Viele besitzen eine Haarfarbe, die von Natur aus zum eigenen Teint und zur Persönlichkeit passt. Ist dies jedoch nicht der Fall und man fühlt sich nicht wohl in seiner Haut oder man hat schlichtweg Lust auf eine optische Veränderung, dann machen viele von der Möglichkeit des Haaretönens oder auch des Haarefärbens Gebrauch.

Dazu steht einem eine Vielzahl von verschiedenen Haarfärbemitteln und Colorationen von diversen Herstellern zur Verfügung, mit denen die Haare in allen erdenklichen Farbtönen gefärbt werden können.

Tönungen

In Tönungen sind fertige Farbpartikel enthalten, die sich wie ein Mantel um das Haar legen. Eine Tönung funktioniert nur bei Haaren, die heller sind als die gewünschte Farbe. Schwarze Haare können also nicht blond oder braun getönt werden. Auch bei grauen Haaren ist eine Tönung ungeeignet.

Tönungen verblassen mit jeder Haarwäsche und halten etwa ein bis zwei Wochen. Sie sind als

  • Tönungsshampoo,
  • Tönungsmousse (Schaum) oder
  • Tönungscreme

erhältlich.

Die Vorzüge:

  • Das große Plus dieser Behandlung ist, dass die Kopfhaut und das Haar wenig belastet werden. Haartönungen beschädigen die Haarstruktur nicht, da sie sich lediglich außen am Haar anlagern.

  • Außerdem fällt bei der Anwendung von Tönungen das lästige Anmischen weg, da diese im Gegensatz zu Colorationen (die gern auch beschönigend als "Intensivtönungen" bezeichnet werden, aber nichts anderes als eine Coloration sind) aus lediglich einer Komponente bestehen.

Tönungsshampoo

Für Anfänger in Sachen Haartönung eignet sich das Tönungsshampoo am besten, da es genau so angewendet wird wie ein Shampoo zur Haarwäsche. Tönungsshampoos verleihen dem Haar jedoch nur schwache Reflexe und werden deshalb meist dann verwendet, wenn das Haar an einem speziellen Abend besonders glänzen soll - oder wenn man einfach mal ausprobieren möchte, wie diese Nuance einem steht.

Anwendung

Wie bereits gesagt, verwendet man das Tönungsshampoo wie ganz normales Shampoo - einfach gleichmäßig im Haar verteilen und darauf achten, dass auch die Spitzen nicht vergessen werden. In der Regel enthält eine Packung auch eine Anwendung. Je nach Produkt und Farbe kann die Einwirkzeit variieren, man sollte also vorher prüfen, ob man das Shampoo zum Beispiel unter der Dusche anwenden kann, da es nur wenige Minuten einwirken muss; manchmal ist aber auch eine Einwirkzeit von 20 Minuten notwendig.

Die Einwirkzeit kann man bei vielen Nuancen auch selbst bestimmen, je nach gwünschter Farbintensität. Tipp: Bei langen Haaren empfiehlt sich die Anwendung von zwei Packungen des Tönungsshampoos.

Tönungsschaum und Tönungscreme

Auch der Tönungsschaum ist recht einfach zu verwenden, da seine Konsistenz ein Tropfen verhindert. Er wird wie ein Schaumfestiger im Haar verteilt und muss ungefähr zwanzig Minuten einwirken.

Anwendung

  1. Das Oberteil sollte vor eventuellen Farbspritzern durch ein altes Handtuch o.ä. geschützt werden.
  2. Haare scheiteln und somit in mehrere Partien einteilen
  3. Handschuhe (in der Regel in der Packung enthalten) anziehen und Flasche gut schütteln
  4. Schaum wie Schaumfestiger im Haar einmassieren, die Spitzen zuletzt behandeln
  5. Die Einwirkzeit beträgt zwischen 10 und 20 Minuten, anschließend mit warmem Wasser gut ausspülen

Die Tönungscreme wird im Prinzip genau so aufgetragen; hier wird jedoch die Anwendung eines Stilkamms empfohlen, um das Haar Strähne für Strähne exakt scheiteln zu können. Die Tönungscreme tönt das Haar am nachhaltigsten.

  1. Tönungscreme auftragen,
  2. zwei Zentimeter neben dem aktuellen Scheitel einen neuen Scheitel ziehen,
  3. wieder Creme auftragen.

So arbeitet man sich Scheitel für Scheitel über den ganzen Kopf, wobei ein Rundumspiegel oder besser noch eine gute Freundin hierbei gute Dienste leisten.

Intensivtönungen

Bei Intensivtönungen hingegen werden keine fertigen Farbpartikel auf das Haar aufgetragen. Die Produkte besitzen farblose Vorstufen, die mit einem Entwickler gemischt werden und erst dann eine Färbung annehmen. Die entstandenen Farbmoleküle dringen in die Schuppenschicht der Haare ein und bleiben aus diesem Grund länger haften als bei einfachen Tönungen.

Intensivtönungen haben die Haltbarkeitsstufe II und müssen nur alle acht bis zehn Wochen aufgefrischt werden. Dafür wird der Kopfhaut und dem Haar einiges abverlangt. Die oxidierenden Entwickler können gerade bei regelmäßiger Anwendung das Haar schädigen.

Anwendung

  1. Die einzelnen Komponenten der Packung müssen wie in der Anleitung beschrieben miteinander vermischt werden; dabei ist es wichtig, sich genau an die Angaben und Mischungsverhältnisse zu halten
  2. Zum Auftragen sollten Handschuhe getragen werden. Die Farbe, die aufgetragen wird, entspricht noch nicht dem endgültigen gewünschten Farbergebnis.
  3. Je nach Produkt wird gewaschenes oder nicht frisch gewaschenes Haar empfohlen. Das Auftragen erfolgt mit Pinsel und Applikatorflasche.
  4. Die Farbe sollte immer dort zuerst aufgetragen werden, wo der Farbunterschied am größten ist.
  5. Intensivtönung 20 bis 30 Minuten einwirken lassen, anschließend mit Wasser ausspülen und Spülung auftragen.

Dauerhaft haltbare Färbung

Für Entschlossene sind Produkte mit der Haltbarkeitsstufe III geeignet, die das Haar dauerhaft in der Lieblingsfarbe erstrahlen lassen. Auch bei einer echten Färbung der Haare werden farblose Vorstufen mit einem Oxidationsmittel vermischt. Das Oxidationsmittel zerstört zudem die natürlichen Farbpigmente des Haares und macht so Platz für die neue Farbe.

Die künstlichen Farbpigmente entwickeln sich erst im Haar. Durch den Kontakt mit dem Oxidationsmittel quellen sie gewissermaßen auf und nehmen eine sperrige Form an, die nun nicht mehr aus dem Haar ausgewaschen werden kann. Eine Färbung muss nicht aufgefrischt werden; nur der Haaransatz sollte für ein harmonisches Aussehen regelmäßig nachgefärbt werden.

Anwendung

Die Anwendung gleicht dem Auftragen einer Intensivtönung. Beim Vorgang des Haarefärbens selbst sollte man stets auf ein möglichst gleichmäßiges Auftragen des Färbemittels achten, um ein einheitliches Farbergebnis zu gewährleisten. Insbesondere wenn einige Stellen des Haares ergraut sind, ist auf diese Partien besondere Aufmerksamkeit zu richten.

Auswirkung auf Haar und Kopfhaut und schonendere Alternativen

Für die Kopfhaut und das Haar ist das Färben eine ziemliche Prozedur. Die Schädigung der Haarstruktur ist jedoch nicht das einzige Problem. Bestimmte Wirkstoffe stehen im Verdacht, Gesundheitsschäden wie

zu verursachen.

Eine gute Alternative zu den nicht unbedenklichen synthetischen Haarfärbungen sind natürliche Produkte aus pflanzlichen Farbstoffen. Gerade für Allergiker sind die natürlichen Wirkstoffe eine gute Wahl. Nachteilig ist, dass die pflanzlichen Produkte keine Aufhellung des Haares bewirken können und der Farbstoff nach etwa sechs Wochen aus dem Haar ausgewaschen ist.

Die richtige Haarpflege danach

Besonders Intensivtönungen und Färbungen strapazieren das Haar stark. Daher braucht es gerade jetzt reichhaltige Pflege.

Die einmalige Behandlung mit einem Pflegebalsam reicht nicht aus, um dem Haar die Feuchtigkeit zurückzugeben, die es durch das Färben verloren hat. Ausreichend Feuchtigkeit erhält das Haar durch

sie sollten nach jeder Haarwäsche angewendet werden. Das Haar wird weich, die Oberfläche geglättet- so kommt die neue Farbe richtig zur Geltung.