Graues Haar richtig färben - geeignete Färbemittel für den natürlichen Silberschopf

Wir verraten, warum die Haare irgendwann grau werden und wie Sie dies am besten farblich kaschieren oder übertönen

Von Dörte Rösler
13. Juli 2015

Grau ist das neue Blond? Manche Moderedakteure verkündeten in diesem Frühjahr, der "Granny Look" liege im Trend. Vielen Frauen steht ein Silberschopf auch richtig gut.

Wer die grauen Haare nicht überhand nehmen lassen möchte, darf aber auch färben. Wie altert das Haar - und was sind die Vorteile der verschiedenen Färbemethoden?

Farbe und Haarstruktur verändern sich

Genau genommen gibt es gar keine grauen Haare.

produzieren die Melanozyten einfach weniger Farbpigmente: die Haare werden weiß.

Anfangs sind es lediglich einzelne Haare, die auch nur bei genauer Inspektion auffallen. Im Laufe der Zeit nehmen die pigmentlosen Haare jedoch zu, und der Gesamteindruck verändert sich zu "Grau".

Dabei verlieren die Haare beim Altern nicht nur ihre Farbe. Da die Leistung der Haarfollikel nachlässt, verändert sich auch die Struktur der Haare.

Der Haarschaft von weißen Haaren ist dünner, zudem verkürzt sich ihre Wachstumszeit, sodass die Haare nicht mehr so lang werden. Wann dieser Prozess einsetzt und wie schnell er verläuft, ist individuell sehr verschieden.

Gene, Krankheiten und Stress

Der wichtigste Einflussfaktor ist die genetische Veranlagung. Schwangere und Frauen in den Wechseljahren wissen außerdem, wie die hormonelle Situation die Haarqualität beeinflussen kann. Darüber hinaus können

sowie posttraumatische Belastungsstörungen das Ergrauen beschleunigen.

Unterschiede zeigen sich auch bei den Geschlechtern. Zwar werden Männer und Frauen gleichermaßen grau, die Herren nehmen das jedoch als naturgegeben hin. Nicht einmal 2 von 100 Männern greifen zu Färbemitteln.

Bei den Frauen ist es fast jede zweite (41,4 Prozent). Dafür werden mehr Männer aktiv, um Geheimratsecken und Glatze zu vermeiden.

Welches Färbemittel?

Welche Mittel und Methoden zum Färben sinnvoll sind, hängt von der individuellen Situation ab. Solange weniger als ein Drittel der Haare ihre Farbe verloren haben, hilft eine Intensivtönung.

Wird der Grauanteil größer, kann nur noch eine Coloration die weißen Haare abdecken. Je dunkler die ursprüngliche Haarfarbe ist, desto häufiger muss nachgefärbt werden, um einen unschönen Ansatz zu vermeiden.

Eine dritte Variante sind Strähnchen, entweder in einem Blondton oder in mehreren Farbnuancen. Wer keine Lust hat, die Haare dauerhaft zu färben, kann mit Strähnchen auch den Übergang von gefärbten zu grauen Haaren erleichtern.

Dazu färbt man die Haare zunächst in einem helleren Ton und kaschiert den herauswachsenden Ansatz jeweils mit vielen hellen Strähnchen. Nach einigen Monaten ist der Kopf komplett gesträhnt. Nun verringert man schrittweise die Anzahl der Strähnchen, sodass allmählich die natürliche Farbe dominiert.

Reizungen und Allergien vermeiden

Blondieren und helle Strähnchen haben einen weiteren Vorteil. Im Gegensatz zu dunklen Haarfarben lösen die Mittel kaum Allergien aus.

Wer empfindlich auf chemische Stoffe regiert, sollte etwa die Farbzusätze

  • 2.5-Toluylendiamin und
  • para-Phenylandiamin

meiden. In Deutschland dürfen diese Zusatzstoffe nicht vertrieben werden, in anderen EU-Länder sind sie jedoch in zahlreichen Produkten für dunkle Haare enthalten.

Um Reizungen auf der Kopfhaut zu vermeiden, sollten Färbemittel außerdem nicht direkt am Haaransatz verwendet werden. Wenn die Haut bereits gereizt ist, schiebt man das Färben besser einige Tage auf.