Afroamerikanische Frisuren

Für uns Europäer sind afroamerikanische Frisuren etwas Besonderes und so mancher hat diesen Look schon einmal bei sich ausprobiert. Unter den Namen: Ghana Braids, Open Braids, Cornrows, Weaven und den Rasta-Zöpfen kennen wir diese Frisuren.

Von Anita Nieper

Afroamerikanische Flechtkunst

Ihren Ursprung hat die afroamerikanische Flechtkunst in Afrika, sie verbreitete sich jedoch durch die Sklaven aus Afrika in den USA und in der Karibik. Heute wird die Flechtkunst auf der ganzen Welt getragen, zahlreiche Musiker machten diesen Look gesellschaftsfähig.

Die Frisuren haben eine Bedeutung

Die unterschiedlichen afroamerikanischen Frisuren und Muster spiegelten ursprünglich den sozialen Status des Trägers oder der Trägerin wider. Von Stamm zu Stamm trugen die Afrikaner unterschiedliche Flechtmuster, so konnten sie anhand der Frisur die Stammeszugehörigkeit feststellen.

Unterschieden wurde in Bezug auf Frisuren auch zwischen ledigen Mädchen und verheiratete Frauen. In einigen Teilen Afrikas ist das auch heute noch so.

Sowohl in Afrika als auch bei den afroamerikanischen Menschen in den USA stellt die Frisur ein Statussymbol dar. Je kunstvoller und aufwendiger die Frisur, desto höher das Ansehen.

Nicht nur die Erwachsenen, auch die Kinder werden von ihren Müttern gestylt. Mit "nappy hair" schickt keine afroamerikanische Mutter, die etwas auf sich hält, ihr Kind auf die Straße. Schon bei den Kleinen werden die Haare alle ein- bis zwei Wochen geflochten.

Salons für "Black Hair"

Weil das Haar und die Frisur bei Afrikanern und Afroamerikanern so hoch bewertet wird, findet man zahlreiche Salons, die auf "African Braiding" und das Glätten der Haare spezialisiert sind. Gigantische Läden werden eröffnet, die nichts weiter verkaufen als Haarpflegeprodukte für "Black Hair", von Haarglättungsmitteln bis zu Echt- oder Kunsthaar zum Einflechten.

Dreadlocks

Menschen mit schwarzer Hautfarbe haben meistens tolles, dichtes Haar. Grundlegende Unterschiede zum glatten Haar gibt es nicht, es kringelt sich nur und ist dadurch etwas rauer als glattes Haar. Mit dieser Haarstruktur lassen sich besonders leicht Dreadlocks (Dreads, Dreadz, Natty Locks,) herstellen.

Bei dieser Frisur werden die Haare strähnchenweise verfilzt. Hierfür wird krauses Haar durch ständiges Drehen im Laufe der Zeit verfilzt, die gewünschten Dreadlocks entstehen automatisch. Schneller bekommt man Dreadlocks mithilfe von speziell entwickelten Techniken und eingearbeitetem Kunsthaar bei einem Friseur mit ausreichend Erfahrung.

Cornrows

Von Afrikanern und Afroamerikanern erfunden wurden Cornrows (Cane Rows oder Rows), eine Frisur, bei der die Haare eng an der Kopfhaut geflochten werden. Häufig wird diese Frisur mit Rastazöpfen im Nacken kombiniert. Bleiben die Haare im Nacken offen, spricht man von "Halben Cornows".

Eingeflochtenes Kunsthaar verlängert die Haltbarkeit der Frisur, die kleinen Zöpfe können thermisch versiegelt werden.

Rastazöpfe

Sogenannte Rastazöpfe sind bei uns am bekanntesten, sie werden auch

  • Braids,
  • Rastas,
  • Individual,
  • Micro Braids (extrem feine Rastazöpfe) oder
  • Rastalocken

genannt. Für diese Frisur, die sehr aufwendig ist, werden viele kleine Zöpfe geflochten.