Römisches Reich

Die römischen Frauen trugen ihr Haar schon immer möglichst lang. Abhängig vom Stand, Alter und Epoche variierten die Frisuren. Eines blieb aber immer gleich: Die Haare wurden in der Öffentlichkeit mit einem Schleier abgedeckt. Ohne Kopfbedeckung vor die Tür zu gehen galt als Zeichen großer Schamlosigkeit.

Von Anita Nieper

Erst schlicht...

Zur Zeit der römischen Republik war schlichtes Haar bei den Römerinnen beliebt. Mit einem einfachen Dutt wurde die Haarpracht zusammengesteckt. Haarteile oder Perücken galten in Rom als Attribut von Prostituierten und waren daher verpönt.

Die Männer trugen langes Haar, das bis auf die Schultern reichte.

...dann aufwendig

In der Kaiserzeit wurden die Frisuren aufwendiger, das Haar der Damen wurde gewellt und parfümiert, um den Männern zu gefallen. Die Mode richtete sich nach dem Geschmack und Vorbild der Kaiserin.

Mal wurde das Haar als Knoten gebunden, mit

  • Haarnadeln,
  • Haarnetzen und
  • Bändern

versehen und mal kunstvoll hochgesteckt. Gelegentlich kamen zu dieser Zeit auch Haarteile zum Einsatz.

Rote und blonde Haare

Nach Kriegsende gegen die Kimbern und Teutonen kamen rötliche und blonde Haare in Mode. Als Färbemittel kamen sowohl Henna als auch Sapo aus Birkenasche und Ziegenfett zum Einsatz.

Sehr häufig wurden die Haare nun mit einem großmaschigen Haarnetz zusammengebunden, Goldeinsätze verschönerten die Frisur. Die Männer trugen ihr Haar in dieser Zeit etwas kürzer und verschieden gescheitelt.

Für die zum Teil aufwendigen Hochsteckfrisuren der Römerinnen benötigten diese eine eigene Sklavin, die Ornatrix.

Besondere Frisur zur Hochzeit

Am Hochzeitstag trugen die Bräute eine außergewöhnliche Frisur mit sechs Zöpfen, die die Jungfräulichkeit darstellen sollten.

Ganz gleich in welcher Epoche, die Römerinnen verzichteten niemals auf einen Schleier, der zumindest einen Teil der Frisur bedeckte. Erst in der späten Republik hielten sich nur noch die wenigsten Frauen an diese alte Regel.