Wie und wodurch fettige Haare entstehen und was gegen sie hilft

Während sich einige Leute die Haare nur alle 2-3 Tage waschen müssen, gibt es Leute die sich täglich die Haare waschen und trotzdem das Gefühl haben ständig mit fettigem, strähnigem Haar herumzulaufen. Die Ursachen hierfür können vielfältig sein und zur Beseitigung von fettigen Haaren gibt es keine Patentlösung, aber zumindest einige Tipps.

Von Daniela Straeten

Wodurch fettige Haare entstehen

Insbesondere Frauen, aber auch immer mehr Männer, haben häufig mit dem Problem der fettigen Haare zu kämpfen und kennen den unschönen Effekt, dass das Haar schon schnell nach einer Haarwäsche wieder fettig wirkt. Ein unästhetischer, strähnig und ungepflegt wirkender Haarlook ist dann meist die Folge und eine erneute Reinigung des Haares oftmals unerlässlich.

Fettige Haare aufgrund einer übermäßigen Fettproduktion der Kopfhaut

Fettige Haare entstehen durch die übermäßig starke Produktion von Fett auf der Kopfhaut. Diese verfügt von Natur aus über Talgdrüsen, deren produziertes Fett für einen gesunden Zustand der Kopfhaut enorm wichtig ist, damit diese mit ausreichend Feuchtigkeit versorgt wird.

Ebenso kann es jedoch auch der Fall sein, dass in den Talgdrüsen der Kopfhaut schlichtweg zu viel Fett in zu kurzer Zeit hergestellt wird, das von der Haut nicht mehr gänzlich aufgenommen werden kann. Dieses Fett befindet sich dann auf der Kopfhaut und gelangt auf diese Weise an die Haare.

Die übermäßig starke Fettproduktion der Talgdrüsen kann jedoch wiederum verschiedene Ursachen haben. Die häufigsten sind hier

  • Hormone,
  • mechanische Reizung,
  • Stress oder
  • die genetische Veranlagung.

Hormonelle Ursachen

So leiden vor allem junge Männer in der Pubertät unter einer überschießenden Talgproduktion, bedingt durch den Anstieg des Testosteronspiegels. Auch Progesteron kurbelt die Sebum-Produktion an.

Östradiol beruhigt die Talgdrüsen dagegen, weswegen Mädchen und junge Frauen je nach Zyklusphase unterschiedlich mit fettigen Haaren zu kämpfen haben. Frauen, die die Pille nehmen, sollten allerdings mit dem Arzt besprechen, ob diese an dem Problem schuld sein kann und gegebenenfalls auf eine andere Pille umsteigen.

Langanhaltender Stress

Am häufigsten tritt die Seborrhoe, das heißt ein dauerhaft überschießender Talgfluss, zwischen dem 15. und 30. Lebensjahr auf. Generell wirkt sich aber jede hormonelle und vegetative Dysbalance auf die Hautfunktionen aus. Viele Menschen leiden deshalb auch bei langanhaltendem Stress unter strähnig-öligen Haaren.

Mechanische Belastung

Nicht zu vergessen sind außerdem mechanische Belastungen wie Mützen oder Kappen. Wer nicht ohne sein Beanie oder Baseball-Cap aus dem Haus geht, begünstigt damit die Entwicklung einer Seborrhoe. Die Wärme unter einer Kopfbedeckung verstärkt den Effekt - so wie die Fettproduktion im Sommer stärker ist als im Winter.

Welche Behandlung hilft?

Eine Behandlung kann nur Erfolg haben, wenn sie die individuellen Ursachen bekämpft. Gegen eine vermehrte Talgproduktion in der Pubertät lässt sich also ursächlich nichts tun. Jugendliche können aber mit einer konsequenten Haarpflege ihr Aussehen deutlich verbessern.

Übrigens: bestimmte Diäten oder der Verzicht auf Süßes und Fettiges hat keinen messbaren Einfluss auf die Talgdrüsen.

Und auch ein Anti-Fett-Training für Haare oder Kopfhaut gibt es nicht. Tipps, das Haar nur alle vier Tage zu waschen, verlangsamen das Nachfetten also nicht. Im Gegenteil. Wer die Kopfhaut täglich mit einem milden Shampoo massiert, drückt das Sebum aus dem Talgdrüsen und hat dann zumindest für 12 Stunden luftig leichte Haare.

Das richtige Shampoo für fettige Haare

Wichtig ist die Wahl des richtigen Shampoos. Dass die Pflegeprodukte für fettiges Haar keine rückfettenden Substanzen wie

  • Silikone oder
  • Öle

enthalten sollten, versteht sich von selbst. Solche Produkte sind nur für feine Haare geeignet.

Stattdessen sollten Betroffene auf Shampoos mit entfettenden Inhaltsstoffen achten, etwa Tenside (Sodium Laureth Sulfate, Sulfosuccinate). Da diese Produkte auch der Kopfhaut viel Fett entziehen, können beim Dauergebrauch aber Rötungen und Juckreiz entstehen.

Besser: nur zwei- bis dreimal wöchentlich ein tensidhaltiges Shampoo nutzen. An den anderen Tagen empfehlen sich mildere Produkte. Werden diese richtig einmassiert, lösen sie auch hartnäckige Fettsubstanzen, ohne die Haut zu reizen.

Trockenshampoo

Als Alternative und wenn es schnell gehen muss, bietet sich ein Trockenshampoo an. Einfach aufsprühen, kurz einwirken lassen und wieder ausbürsten.

Tipps zur täglichen Pflege

Waschen Sie Ihre Haare immer morgens. Die Aktivität der Talgdrüsen ist in der Nacht am stärksten.

Waschen Sie die Haare mit handwarmem Wasser und fönen Sie nur mit milder Temperatur. Hitze fördert die Talgproduktion. Die Haare nach dem Waschen mit kaltem Wasser abzuspülen soll die Talgproduktion verlangsamen.

Frisieren Sie sich mit einem Kamm. Bürsten, vor allem solche mit edlen Naturborsten, verteilen das Fett von der Haarwurzel bis zur Spitze.

Wann sollte der Hautarzt helfen?

In schweren Fällen ist ein Behandlung mit medizinischen Shampoos mit

  • Teer oder
  • Selen

hilfreich. Der Hautarzt kann außerdem Tabletten mit Vitamin A verschreiben, die die Aktivität der Talgdrüsen drosseln. Die Haarpflege von innen braucht allerdings einige Zeit, bis sie Erfolge zeigt.