Kunstblut herstellen - so wirkt es realistisch

Was auf den Theaterbühnen und an den Filmsets dieser Welt alltägliches Treiben ist, stellt den Laien vor manche Prüfung: die Herstellung von Kunstblut. Im privaten Rahmen soll es üblicherweise Verkleidungen zu Halloween & Co. ein extra-gruseliges Flair bescheren. Doch der gute alte Ketchup wirkt alles andere als realistisch - zudem verströmt er einen immer leicht an die Pommesbude von nebenan erinnernden Geruch und klebt.

Britta Josten
Von Britta Josten

Wie aber kann man zu Hause realistisch wirkendes Kunstblut selbst herstellen? Am besten, indem man den Küchenschrank plündert, denn die preiswerteste und einfachste Variante zur Herstellung von Kunstblut basiert auf solch alltäglichen Lebensmittel wie Mehl oder Stärke.

Die richtige Farbe herstellen

Für die richtige Konsistenz sorgt Wasser aus dem Hahn, die Farbgebung besorgen Obst- bzw. Gemüsesäfte, wobei rote Beete die Liste anführt. Diese ist sehr farbintensiv, kann unter Umständen aber zu sehr ins Violette umschlagen.

Wer sich zur Osterzeit mit Lebensmittelfarben zum Eierfärben bevorratet hat, greift hierauf zurück, ansonsten bedarf es eines Besuchs beim Supermarkt seines Vertrauens, wo man sich im Regal mit den Backzutaten mit Lebensmittelfarbe eindecken kann.

Meistens ist sie in der Nähe von Marzipanrohmasse zu finden, benutzen Hobbybäcker Lebensmittelfarbe doch vor allem dazu, dekorative Marzipanelemente (und Zuckerglasur) einzufärben.

Der Vorteil der Lebensmittelfarben gegenüber den Gemüsesäften ist, dass man den Rotton mit der Zugabe von etwas blauer oder gelber Lebensmittelfarbe so lange variieren kann, bis das gewünschte Ergebnis erzielt ist.

Kunstblut herstellen

Besonders für Karneval ist das Kunstblut eine lustige Aktion
Besonders für Karneval ist das Kunstblut eine lustige Aktion

Als Faustformel eignen sich dreißig Gramm Mehl bzw. Lebensmittelstärke, die mit einem Schneebesen oder dem Schneebesenaufsatz des Handmixers unter ein Liter Wasser gemischt werden.

Diese Mischung wird auf dem Herd erhitzt und bei niedriger Flamme etwa eine Stunde lang geköchelt, bis die Flüssigkeit zur Hälfte eingedampft ist. Nach dem Abkühlen unter Rühren so lange Lebensmittelfarbe hinzugeben, bis der gewünschte Farbton erzielt ist.

Wenn sich die Farbe trotz des Rührens nicht gleichmäßig verteilt hat, gibt man das Gemisch in eine Flasche oder einen Cocktailshaker und schüttelt es kräftig durch.

Noch dickflüssiger wird das Kunstblut, wenn man anstatt eines Wasser-Mehl-Gemischs eine Mischung aus Erdnussbutter und Maissirup verwendet, wobei die Menge des hinzugegebenen Sirups den Flüssigkeitsgrad bestimmt.

  • Das Ganze wird wieder mit Lebensmittelfarbe rot eingefärbt, wenn man frisches Blut nachahmen möchte.
  • Für älteres Blut fügt man etwas Schokoladensirup hinzu, der für einen bräunlichen Farbton sorgt.
  • Möchte man verkrustetes Blut simulieren, kann noch Lebensmittelstärke wie beispielsweise Maisstärke untergerührt werden.

Die richtige Struktur stellt man mit einem Zahnstocher oder hölzernen Eisstäbchen her. Zu beachten ist hier, das Kunstblut auf Schokoladensirup- oder Erdnussbutterbasis im Gegensatz zur Wasser-Mehl-Mischung einen starken Eigengeruch hat.

Essbares Kunstblut

Für eine Kindergruselparty kann man sich das zu Nutze machen, und essbares Kunstblut herstellen. Hier kommen neben Wasser, Maisstärke und Lebensmittelfarbe vor allem Schokoladen- oder Ahornsirup zum Einsatz. Das Ganze wird zwar eine riesige, klebrige Sauerei - aber die Kinder haben einen Heidenspaß!

Am besten an heißen Sommertagen ausprobieren, wenn man die ganze Bagage zum Abschluss unter den Gartenschlauch schicken kann.

Flüssige Konsistenz

Soll das Kunstblut flüssiger geraten, weil man damit herumspritzen möchte, wird auf Säfte wie Rote-Beete-Saft oder Kirschsaft gesetzt. Da Saft pur jedoch alles andere als realistisch wirkt, muss auch hier wieder am Herd nachgeholfen werden.

Zu einem Liter Saft fügt man etwa drei Esslöffel Speisestärke hinzu und rührt das Ganze so lange, bis auch das letzte Klümpchen glattgerührt ist. Erst jetzt kocht man den Sud einmal auf.

Stellt man nach dem Abkühlen fest, dass die gewünschte Konsistenz nicht erreicht ist, fügt man entweder noch etwas Saft zum Verdünnen oder etwas Stärke zum Verdicken hinzu und kocht die Mischung nochmals auf.

Natürliche Farbvarianten erzielt man mit dem Hinzufügen von Kakaopulver für dunkleres, Sahne oder Orangensaft für helleres Blut. Wer will, kann den Saft auch durch günstigen Rotwein aus dem Tetrapack ersetzen.

Aber Achtung! Natürlich sollte das Blutverspritzen mit dem "Opfer" abgesprochen sein, denn ungewollte Saftflecken lassen sich nur schwer entfernen. Dies gilt umso mehr für Rotweinflecken.