US-Studie: An der Tiefe der Gesichtsfalten kann man Osteoporose-Risiko erkennen

Gynäkologin aus den USA hat einen Zusammenhang zwischen Gesichtshaut und Knochendichte nachgewiesen

Von Frank Hertel
10. Juni 2011

Lubna Pal ist Gynäkologin an der US-amerikanischen Yale University in New Haven. Auf dem Kongress "Endo 2011" der Endocrine Society stellte sie vor kurzem in Boston eine Studie vor, die sie mit 114 Frauen am Beginn ihrer Wechseljahre gemacht hat. Die letzte Periode der Frauen lag nicht länger als drei Jahre zurück.

Pal untersuchte die Gesichter und Hälse der Frauen an je elf Stellen im Hinblick auf Häufigkeit und Tiefe von Falten. Außerdem maß sie die Festigkeit der Gesichtshaut an Stirn und Wangen mit Hilfe eines speziellen Messgeräts. Und Pal ermittelte die Knochendichte aller Frauen durch eine Dual-Röntgen-Absorptiometrie oder durch ein Ultraschallverfahren.

Viele Prozesse wirken auf Haut und Knochen gleichermaßen

Es zeigte sich, dass die Knochendichte bei den Frauen am geringsten war, die die tiefsten Falten und die schlaffste Gesichtshaut hatten, und zwar unabhängig von Faktoren wie Tabakkonsum, Alter oder Körpergewicht. Pal erklärt sich das Phänomen damit, dass viele Prozesse auf Haut und Knochen gleichermaßen wirken. Da die Osteoporose eine Krankheit ist, die sich zu Beginn sehr schlecht erkennen lässt, hofft die US-Forscherin nun ein Symptom gefunden zu haben, an dem sich die Ärzte orientieren können. Jeder dritte Deutsche ist von Osteoporose betroffen.