Knabbernde Fische als Pediküre in Deutschland im Trend: Was bringt das Fisch-Spa?

Dermatologen und Tierschützer hegen Kritik an dem neuen Trend der Fisch-Pediküre

Von Nicole Freialdenhoven
25. März 2015

Aus asiatischen Urlaubsregionen ist der Trend nun auch nach Deutschland übergeschwappt: Die Fisch-Pediküre, bei der Saugbarben (Garra Rufa) die Hornhaut am menschlichen Fuß abknabbern und verspeisen. Die Kunden sitzen dabei gemütlich mit ihren Füßen in einer Art Aquarium, in dem sich die bis zu 14 Zentimeter großen Fische tummeln.

Kritik durch Tierschützer und Dermatologen

Tierschützer und Hautärzte sehen den Trend jedoch skeptisch. Auch wenn Betreiber einer "Fisch-Pediküre" einen Sachkundenachweis für die Süßaquaristik ablegen müssen, gilt die Haltung der Saugbarben zu diesem Zweck vielen als Tierquälerei.

Dermatologen stören sich hingegen weniger an der Fisch-Pediküre zu kosmetischen Zwecken als an Heilpraktikern, die eine "Fischtherapie" zur Heilung von Hautkrankheiten wie Neurodermitis oder Schuppenflechte anbieten. Wissenschaftliche Belege für den Erfolg dieser Behandlung gebe es nicht. Im besten Fall können die Fische lediglich beim Abschuppen der betroffenen Haut helfen, die Krankheit selbst aber nicht lindern.

Vorsichtsmaßnahmen in den Studios

In den Kosmetikstudios dürfen Patienten mit Hautkrankheiten erst gar nicht mit den Füßen ins Wasser. Auch werden die Füße vor der Sitzung sorgfältig gereinigt, damit die Fische nicht mit Kosmetika, Hautcremes und anderen für sie schädlichen Substanzen in Berührung kommen. Zusätzlich wird das Wasser über UV-Filter und starke Pumpen entkeimt, damit es für jeden neuen Kunden wieder "frisch" ist.