Regulierungswahn in der EU: Wird das legendäre Chanel No.5 verboten?

Von Nicole Freialdenhoven
8. November 2012

Seit vielen Jahrzehnten greifen Frauen auf der ganzen Welt zum unverwechselbaren Duft des Parfumklassikers Chanel No.5. Damit könnte es zumindest in der EU bald ein Ende haben, wenn sich das "Wissenschaftliche EU-Beratergremium zur Konsumentensicherheit" (SCSS) durchsetzt. Das Gremium will ihre Richtlinien für die Inhaltsstoffe von Parfums drastisch verschärfen und einige ganz verbieten.

Bislang gelten 26 Substanzen als "potenziell allergieauslösend" und müssen von den Parfumherstellern gesondert auf der Verpackung ausgewiesen werden. Nun sollen etwa 100 weitere Substanzen hinzu kommen. Manche dieser Substanzen, darunter auch die Baumflechte, die Chanel No.5 seinen unverwechselbaren Duft gibt, sollen sogar ganz verboten werden. Andere beanstandete Essenzen sind u.a. die südamerikanische Tonkabohne und verschiedene Zitrusfrüchte.

In Europa reagieren etwa 1-3% der Bevölkerung allergisch auf diese Inhaltsstoffe. Die Parfumhersteller zeigten sich dann auch ihr Unverständnis für die Überlegungen des EU-Gremiums. Schließlich würden Nüsse auch nicht EU-weit verboten, nur weil einige Menschen eine Nussallergie haben.