Die Schule der Parfümeure - Gutes Riechen lässt sich lernen

Von Nicole Freialdenhoven
28. März 2013

Die Welt hält ungefähr 10.000 verschiedene Duftstoffe bereit, doch der Mensch erkennt davon wenn es hoch kommt gerade mal einige Dutzend. Selbst angehende Parfümeure kommen in der Grundausbildung anfangs auf nur etwa 300 Gerüche, die sie beschreiben können müssen. Dass es bis zum Ende der zehnjährigen Trainings bis zu 4000 Gerüche werden, haben sie dem Institut supérieur international du parfum, de la cosmétique et de l'aromatique alimentaire zu verdanken, der Schule für Supernasen in Paris.

In der Nähe des berühmten Schlosses von Versailles gründete der Parfümeur Jean Jacques Guerlain in den 70er Jahren diese Hochschule für seine Zunft, zu der neben zwei schönen alten Villengebäuden ein hochmodernes Labor, eine Bibliothek und ein Dokumentationszentrum befinden.

Eine echte Schatzkammer ist die Osmothèque, in der über 1800 verschiedene Parfümrezepte aufbewahrt werden - viele davon gehören zu Düften, die längst nicht mehr im Handel zu bekommen sind.

Nicht nur angehende Parfümeure lernen hier erst das richtige Riechen, sondern auch Marketing-Experten und sogenannte Flavoristen, die in der Lebensmittelindustrie dafür sorgen sollen, dass neue Produkte richtig köstlich duften.

Der Auswahlprozess für den begehrten Studiengang "fine fragance" für Parfümeure ist hart: Ein Grundstudium in Chemie gehört zu wichtigsten Zulassungsvoraussetzungen.