Der Kaftan - Merkmale und Tragemöglichkeiten

Der Kaftan - ein beliebtes Kleidungsstück mit langer Tradition. Das Kleid der arabischen Frau ist besonders luftig und weit, genau das richtige auf Gartenpartys oder im Strandurlaub. Die lässigen Formen und frischen Farben verbreiten Freizeit- und Urlaubsfreude pur.

Von Anita Nieper

Tragemöglichkeiten

Die Tragemöglichkeiten eines Kaftans sind überaus vielfältig. Besonders beliebt ist der Kaftan im Urlaub an der See. Schnell über den Bikini gezogen ist Frau immer richtig angezogen. So gekleidet kann sie zum Essen gehen oder es sich an der Bar gemütlich machen.

Wird das dünne Sommerkleid nicht mehr benötigt, passt es bis zum nächsten Einsatz in die kleinste Tasche.

Wer es sich nach einem anstrengenden Arbeitstag so richtig gemütlich machen will, schlüpft einfach in einen luftig leichten Kaftan. Der Traum aus 1001 Nacht kann aber auch auf einer Gartenparty zum Hingucker werden. Mit entsprechenden Accessoires und hohen Schuhen ist ein Kaftan absolut gesellschaftstauglich.

Trends kommen und gehen, der Kaftan bleibt uns schon seit vielen Jahren treu und ist auch wieder in der aktuellen Mode zu finden. Exotische Kaftane setzten sich im Bereich der Damenmode durch, in der Herrenmode spielen sie nur eine sehr untergeordnete Rolle.

Allerdings haben sich die Formen der Kaftane für Frauen in den vergangenen Jahren zum Teil stark verändert.

Der Kaftan und seine Geschichte

"Unter dem Panzer getragenes Gewand", so ist der türkische Begriff Kaftan zu übersetzen. Im 16. Jahrhundert war der Kaftan ein Seiden- oder Wollhemd, das von Frauen und Männern getragen wurde. Das Gewand bestand nur aus einem Brust- und einem Rückenstück, das in der Taille gegürtelt wurde. Die Männer trugen den Kaftan gewöhnlich bis zu den Kniekehlen und bei den Frauen reichte er bis zu den Knöcheln.

In Zentralasien ist der Kaftan noch heute ein gebräuchliches Kleidungsstück. Aus Fotografien der 1920er Jahre weiß man, dass dieses Gewand auch in Österreich von Juden getragen wurde. Zudem war der Kaftan ein traditionell getragenes Gewand aller Juden in Osteuropa.

In Funktion und Form entspricht er der Tunika, einem altrömischen Kleidungsstück.

Im Topkapipalast in Istanbul sind Kaftane zu besichtigen, die von osmanischen Sultanen getragen wurden und überaus kostbar sind. Einst wurden sie zur Belohnung an siegreiche Generäle und hohe Würdentragen vergeben. Im Osmanischen Reich gab es Bekleidungsvorschriften und strickte Hierarchien der

  • Farben,
  • Bänder,
  • Muster und
  • Knöpfe,

die dem Rang der Person zustanden. Im 14. Jahrhundert wurden dezente Farben und große Muster getragen, im nächsten Jahrhundert wurden die Muster wieder kleiner und kräftiger. Jede Art Stoff hatte seinen eignen Namen. Die überwiegende Anzahl der Stoffe kam aus Istanbul und Bursa, gelegentlich aber auch aus

Der Kaftan heute

Während der Kaftan in früheren Zeiten und in einigen Regionen noch heute als traditionelles Kleidungsstück getragen wird, ist er bei uns als luftiges Sommerkleid modern. In der aktuellen Mode ist die traditionellen Formen der Kaftane nur noch sehr selten zu finden.

Die ehemals großen, langen Hemden werden immer häufiger durch Schnitte ersetzt, die eher einem Kleid gleichen. Die meisten Kaftane sind heute tailliert, damit die weiblichen Formen besser zur Geltung kommen. Trotz Taillierung bleibt der Schnitt luftig, wodurch das Sommerkleid hervorragend zum Kaschieren ein paar überflüssiger Pfunde geeignet ist.

Sehr bequem ist der moderne Kaftan für Schwangere, die auf viel Bewegungsfreiheit Wert legen.

Den modernen Kaftan gibt es in den unterschiedlichsten Farben und Mustern, mit orientalischen Stickereien an den Ärmeln oder auf der Vorderseite. In Mode-Shops werden Kaftane mit kurzem aber auch mit langem Ärmel angeboten, die sehr weite Ärmel (Butterfly) oder Trompetenärmel haben können.

Ob man sich für einen traditionell geschnittenen Kaftan, der eher weit ist, oder einen modernen Stil entscheidet, bleibt jeder Frau selbst überlassen. Frauen können beim Kaftan zwischen den unterschiedlichsten Materialien wählen, zum Beispiel:

  • Seide,
  • Baumwolle,
  • Satin,
  • Acryl,
  • Lycra oder
  • einem Mischgewebe.