Knigge-Kleider-Regelung: Hinweise zum Tragen eines Sakkos

Die Kleidung sagt viel über seinen Träger aus, dem sollte man sich immer bewusst sein. Das Sakko gehört bei den Herren zu einem gepflegten Äußeren einfach dazu. Die moderne Kleiderordnung ist in den vergangenen Jahren etwas lockerer geworden, dabei auch die Schnitte der Sakkos, trotzdem finden sich an ihnen weiterhin typische Merkmale und Hinweise zum richtigen Tragen. Die folgenden Knigge-Regelungen geben Aufschluss darüber.

Von Anita Nieper

Ein Sakko gehört in jeden Kleiderschrank

Es gibt im Beruf- und im Privatleben immer wieder Gelegenheiten, in denen ein Sakko unverzichtbar ist. Ein Vorstellungsgespräch ohne Sakko ist in den meisten Branchen undenkbar. Der Bewerber wird, selbst mit den besten Referenzen, erfolglos sein.

Am Arbeitsplatz wird das Tragen eines Sakkos häufig stillschweigend erwartet, ansonsten wird man ausgegrenzt. Selbst im privaten Bereich, bei größeren Feiern oder einem festlichen Dinner, sind Sakko-Träger gern gesehene Gäste mit Stil.

Ein Standardmodell kaufen

Um bei all diesen unterschiedlichen Gelegenheiten immer das passende Jackett zu tragen, ist der Kauf eines Sakkos in Standardform und -farbe zu empfehlen. Ausgefallene Formen und Farben sollten jeweils für bestimmte Anlässe, als zweites oder drittes Sakko, gekauft werden.

Tipps zum richtigen Umgang mit Sakkos

Im Grunde genommen ist ein Sakko auch nichts weiter als eine Jacke. Doch im Gegensatz zu einer ganz normalen Jacke, kann ein Sakko ziemlich schnell Ärger machen. Viele Menschen, die im öffentlichen Leben stehen, wissen nicht genau, wie sie das gute Stücke tragen sollen, um auch allen Höflichkeitsregeln gerecht zu werden.

Dabei ist es gar nicht so schwer, sich richtig zu verhalten, wenn man ein paar Faustregeln kennt.

Geschlossenes und offenes Sakko

Ob ein Sakko offen oder geschlossen getragen wird, hängt in erster Linie von seinem Schnitt ab:

  • Ist es zweireihig, so sollte es stets geschlossen getragen werden, auch bei weniger förmlichen Anlässen.
  • Ein einreihiges Sakko darf hingegen beim Sitzen geöffnet werden. Steht man wieder auf, so sollte man jedoch auch die Knöpfe wieder schließen.

Eine Weste unter der Jacke ist übrigens kein Freifahrschein. Auch hier gilt, dass das Sakko besser immer geschlossen bleibt.

Sakko immer anbehalten

Tipp: Wer zu starkem Schwitzen neigt, sollte auf ein Sakko aus leichten Materialien setzen!

Auf keinen Fall sollte man jedoch auf die Idee kommen und sich der Jacke entledigen. In früheren Zeiten wurden Hemden als Unterwäsche getragen, weshalb es auch heute noch sehr unhöflich ist, das Sakko in der Öffentlichkeit auszuziehen.

Wer zu starkem Schwitzen neigt, sollte sich daher lieber nach einem Anzug aus besonders leichtem Material umsehen.

Knopf-Regeln

Einreihige Sakkos haben mindestens zwei Knöpfe, manchmal auch drei oder vier. Da fragt sich so mancher Mann, wie viele davon geschlossen werden müssen? Wie ist das beim Hinsetzen oder Aufsehen?

  • Bei einem Sakko mit zwei Knöpfen kann sich der Träger aussuchen, welchen er schließen möchte, allerdings muss er sich für einen entscheiden, es werden niemals beide geschlossen.
  • Sind drei Knöpfe vorhanden, so wird entweder nur der mittlere oder aber die beiden oberen geschlossen.
  • Analog verfährt man mit dem Vier-Knopf-Sakko, hier werden entweder die beiden mittleren oder die oberen drei geschlossen. Bei einem Fünf-Knopf-Sakko sind alle Knöpfe bis auf den letzten zu schließen.

Taschen richtig nutzen

Sakkos besitzen mehrere Taschen - eine Brusttasche auf der linken Brustseite für ein Einstecktuch und zwei aufgesetzte Außentaschen, die sogenannten Pattentaschen. Sie sind mit einem Taschenbesatz oder einer Taschenklappe bedeckt.

Im Innenfutter befinden sich zudem ebenfalls mehrere Taschen.

Langarmhemden sind Pflicht

Unter ein Sakko muss immer ein langes Hemd getragen werden. Kurzhemden sind absolut tabu. Wer zu schummeln versucht, begeht gleich zwei Faux-pas auf einmal: Das Langhemd ist nämlich nicht nur Pflicht, es muss auch einen Zentimeter aus den Ärmeln das Sakkos herausragen.