Der Plissee-Rock

Der Plissee-Rock ist ein echter Klassiker: Nie wirklich aus der Mode, diesen Sommer dafür aber wieder unheimlich angesagt! Kein Wunder, denn der leichte Rock aus flachem Stoff mit künstlichen Falten ist ein echter Figurschmeichler.

Von Cornelia Gschiel

Plissees kreieren

Es gibt verschiedene Methoden, die ein Plissee - im Übrigen das französische Wort für "gefaltet" - im Stoff hervorbringen. Sie sind durchaus qualitäts- und somit letztlich auch preisbestimmend. Das gewebte Plissee wird auf Webmaschinen, welche über eine Vorrichtung zur Gewebeverschiebung verfügen, aus zwei Ketten sowie einem Schussfaden hergestellt.

Verstärken lässt sich der Plisseeeffekt durch den Einsatz von Garnen mit unterschiedlicher Elastizität oder Kreppgarnen. Aus dem hochwertigen gewebten Plissee werden vor allem Hemden und Kleider gefertigt.

Wirkplissee dagegen wird an einer Kettenwirkmaschine erzeugt, Strickplissee per Hand oder an Strickmaschinen gefertigt.

Die heutzutage üblichste Methode ist jedoch das chemisch-technische Plissieren. Im Gegensatz zum bereits in den Stoff eingewebten Plissee wird hier die ursprünglich glatte Textilie zunächst mit Kunstharz behandelt, dann gefältelt und zuletzt mit feuchter Hitze gepresst.

Dieser Schritt wird von einer sogenannten Plissiermaschiene übernommen - allerdings nur bei synthetischen Fasern wie Polyester, denn bei Naturfasern würden sich die sorgsam gepressten Falten bereits nach der ersten Wäsche wieder auflösen.

Materialien

Aus diesem Grund bestehen die meisten Plisseeröcke aus Polyesterfasern oder Mischungen wie beispielsweise

  • siebzig Prozent Polyester,
  • fünfundzwanzig Prozent Viskose und
  • fünf Prozent Elasthan,

die ein mehr an Tragekomfort und eine bessere Passform bieten.

Geschichte des Plissee-Rocks

In den Achtziger-Jahren galten Plisseeröcke als Inbegriff der Biederkeit, was nicht weiter verwundert, wenn man sich Bilder aus der zeit ansieht: Hier waren sie zumeist wadenlang geschnitten und in gedeckten Farben wie etwa beige gehalten.

Heute kommen Plisseeröcke jung, sportlich und sogar rockig daher. Schwarz dominiert, aber auch eine Vielfalt an Farben und Mustern lässt sich finden. Die Gewebe sind viel leichter als die schweren Achtzigerjahre-Stoffe, fast schon chiffonartig zart und strahlen damit jede Menge Glamour aus.

Für junge Mädchen gibt es kurze Plisseeröcke aus schillernden Stoffen, die in Kombination mit einem schlichten Shirt richtig cool herüberkommen.

Merkmale

Das Plissee selbst ist aktuell fein bis superfein. Grobe Falten finden sich eher in der Vintage-Mode. Ob weit schwingend oder in Bleistiftform - allen Plisseeröcken ist gleich, dass sie luftig-sommerlich, dabei aber immer elegant-feminin wirken.

Zudem schmeicheln sie der weiblichen Linie. Das bedeutet, dass jede Frau in Plissee eine gute Figur macht - vorausgesetzt, sie wählt die für sie vorteilhafte Rocklänge und stimmt ihr übriges Outfit passend ab.

Kombinationsmöglichkeiten

Auch bei Plisseeröcken gilt die Regel,

  • dass junge Frauen zur kurzen Variante greifen können,
  • während der Plisseerock bei Frauen ab Dreißig knielang sein sollte, jedoch nicht länger, da Plisseeröcke sonst schnell für eine etwas altmodische Gesamterscheinung sorgen könnten.

Um diesem dezent altbackenen Charme zu entgehen, muss geschickt kombiniert werden. Dann aber lässt sich mit einem Plisseerock der stylische Retro-Look ganz leicht kreieren. Sportlich wirkt der Plisseerock beispielsweise mit einer Kurzjacke.

Wer Mut zum Stilbruch beweist, stylt zu dem zarten Gewebe eine schwere Biker-Jacke aus (Kunst-)Leder. Auch ein leger übergeworfener Oversized Pullover, eventuell mit U-Boot-Ausschnitt, zeigt den Plisseerock von seiner garantiert un-tantigen Seite.

Zudem umgeht man mit dem Pullover-Trick die heikle Stelle des Plisseerocks: den Bund, an dem die Falten beginnen. Diese Stelle kann auftragen und die Silhouette bei erwachsenen Frauen unharmonisch erscheinen lassen. Mit einem langen Oberteil ist man auf der sicheren Seite. Die Taille kann hier noch mit einem schmalen Gürtel betont werden, dann stimmen die Proportionen wieder.

Möglich ist es auch, das Oberteil in den Rock zu stecken. In diesem Fall sollte aber ein Blazer dazu kombiniert werden - idealerweise einer, der streng auf Figur geschnitten ist. Der Kontrast zwischen leichtem Rock und korrektem Blazer kann sehr reizvoll sein.

Ladylike dagegen wirkt der Plisseerock, wenn man ihn in Weiß kauft und ein weißes oder pastellfarbenes Oberteil dazu stylt. Auch hier ist der schmale Taillengürtel der beste Kombinationspartner - zusammen mit flachen Schuhen.

Fazit

Für welche Kombination man sich auch entscheidet - der Plisseerock dominiert schon allein aufgrund seiner Falten das Outfit. Alle übrigen Kleidungsstücke sollten farblich dem Rock angepasst sein und keinesfalls mit starken Mustern auffallen, sonst wirkt das Gesamtbild schnell überladen.