Friesennerz, Mantel und Cape: Auch Regenjacken können modisch sein

Der Träger erwartet von einer Regenjacke, dass diese das Wasser abhält und die unter ihr getragene Kleidung trocken bleibt. Diesen Anforderungen werden fast alle Regenjacken gerecht, eine unterschiedliche Bewertung erfahren die einzelnen angebotenen Jacken jedoch hinsichtlich ihres modischen Aspekts. Wir klären auf, über die wichtigsten Eigenschaften und beliebte modische Modelle.

Von Ingrid Hammermüller

Sicherheitsaspekte, Funktion und Optik

Wetterfest durch die nasse Jahreszeit. Wer sich gerne bei jeder Wetterlage im Freien bewegt, kommt um den Kauf einer Regenjacke nicht herum. Vor dem Kauf ist darauf zu achten, dass das gute Stück in jedem Fall atmungsaktiv ist. Aber auch auf optischer Linie möchte man natürlich punkten!

Farbenvielfalt mit Sicherheitsaspekten

Eine Möglichkeit, das modische Element bei Regenjacken zu betonen, stellt die Vielfalt an Farben dar, in denen sie produziert werden. Grundsätzlich sind helle Farben sinnvoller, da regnerisches Wetter üblicherweise mit einer Verschlechterung der Sichtverhältnisse verbunden ist.

Dunkle Jacken können jedoch mit reflektierenden Streifen versehen werden, so dass ihr Träger ebenfalls gut erkannt werden kann. Diese Streifen dienen nicht alleine der passiven Sicherheit, sie lassen sich ebenso als ein modisches Stilelement verwenden.

Wer besonders schick gekleidet sein will, besitzt mehrere Regenjacken und trägt diese jeweils passend zur übrigen Bekleidung.

Funktion vor Form

Vielfach werden Regenjacken als modisch empfunden, weil das verwendete Material gerade "in" ist. Wenn diese Mode mit

  1. einem besonders hohen Tragekomfort sowie
  2. atmungsaktiven Stoffen

verbunden ist, erscheint sie als sinnvoll. Wichtiger als ein zeitweiser Hype ist jedoch, dass der Träger einer Regenjacke durch diese vor Nässe geschützt und zugleich in seiner Beweglichkeit nicht eingeschränkt wird.

Wassersäule

Die Atmungsaktivität und die Dichtigkeit werden in mm angegeben. Ab einer sogenannten Wassersäule von 1.300 mm gilt das Material als wasserdicht. Je höher dieser Wert ist, desto besser und wasserdichter ist das verwendete Material.

Modetrends im Wandel der Zeit

Was als modisch empfunden wird, ist sowohl an die Zeit als auch an das Umfeld gebunden. Vor einigen Jahrzehnten waren gelbe Regenjacken in einfacher Ausführung weit verbreitet, sie wurden als Ostfriesennerz oder Friesennerz bezeichnet und galten als modisch. In der Hip-Hop-Szene gelten extrem weite Regenjacken, auf denen ein großes Logo angebracht ist, als sehr modern.

Einen ähnlichen Effekt erzielen Windbreakers, welche sowohl vor Wind als auch vor Regen schützen, wenn sie mit Motiven von Schiffen oder dem Schriftzug eines beliebten Urlaubsortes bedruckt sind.

Der Regenponcho

Für die Verwendung im täglichen Leben stehen heute Regenjacken in unterschiedlichen Ausführungen zur Verfügung, diese können entweder mit einem Reißverschluss vollständig verschließbar sein oder als Poncho beim An- und Ausziehen über den Kopf gezogen werden, wobei besonders von Radfahrern Regenponchos als modisch angesehen werden.

Sie sind zumindest sehr praktisch und zudem in der Regel lang und weit geschnitten, so dass sie neben dem Oberkörper auch die Oberschenkel vor Regen zu schützen vermögen.

Der Friesennerz

Der Friesennerz ist eine Regenjacke, die besonders in den Jahren von 1970 bis 1985 deutschlandweit beliebt war. Heute ist er wieder überwiegend eine an der Küste sowie auf dem Wasser getragene Bekleidung, die sehr gut gegen Regen schützt.

Flexible Tragemöglichkeiten

Das Grundmaterial für den Friesennerz ist Polyester, die Regenfestigkeit erhält die Jacke durch eine Beschichtung mit PVC. Neben der einfachen Form wurde auch eine von zwei Seiten zu tragende Jacke vertrieben, deren Schönwetterseite aus Viskose hergestellt war.

Die Jacke war so weit geschnitten, dass sie auch über einen Mantel tragbar war. Zugleich wirkte sie nicht als zu weit, wenn unter ihr lediglich ein T-Shirt getragen wurde.

Gute Sichtbarkeit

Der auch als Ostfriesennerz bezeichnete Friesennerz zeichnet sich neben seiner Wirksamkeit gegen Regen und Kälte auch durch die gute Sichtbarkeit aus. Die Originalfarbe dieser Regenjacke ist hellgelb, allerdings wurden recht bald auch andere Farben wie orange angeboten.

Da die Regenjacke überwiegend sehr lang hergestellt war, wurden neben dem Oberkörper auch die Oberschenkel durch sie geschützt.

Eine besonders wichtige Eigenschaft des Friesennerzes besteht auch darin, dass die Jacke sehr schnell wieder trocknet.

Praktisches und preiswertes Kleidungsstück

Selbstverständlich sind die Jacken mit Taschen ausgestattet, so dass sich die benötigten Gegenstände gut mitführen lassen. Viele Modelle weisen auch eine Kapuze auf.

Der Friesennerz gilt als ein sehr demokratisches Kleidungsstück, da er so preiswert hergestellt werden kann, dass jeder ihn sich leisten konnte. Konsequenterweise wurde er auch von Angehörigen aller Standesschichten getragen, so dass er Standesunterschiede aufheben konnte.

Es gab so gut wie kein Modehaus, in welchem die modische Regenjacke nicht verkauft wurde. Selbstverständlich gab es keine getrennten Schnittformen für Damen und Herren, so dass es sich um eine frühe Form eines Unisex-Kleidungsstücks handelte.

Shoppingmöglichkeiten

Heute werden Ostfriesennerze als Neuware überwiegend an der Küste sowie in Läden für Schiffszubehör im gesamten Bundesgebiet angeboten. Eine weitere mögliche Bezugsquelle stellen Fahrradgeschäfte dar, in welchen neben Rädern und Zubehör auch Bekleidung verkauft wird.

Selbstverständlich sind Outdoor-Läden ebenfalls eine mögliche Fundgrube für den Ostfriesennerz. Im Internet werden neben der Neuware auch gebrauchte Friesennerze angeboten.

Die modernen Funktionsjacken erfüllen zwar den gleichen Zweck wie der Friesennerz, dieser ist jedoch wesentlich preiswerter. Zudem gilt sein Tragen heute schon wieder als Kult.

Der Regenmantel

Wetterfest durch die nasse Jahreszeit. Wer sich gerne bei jeder Wetterlage im Freien bewegt, kommt um den Kauf eines Regenmantels, nicht herum. Vor dem Kauf ist darauf zu achten, dass der Mantel in jedem Fall atmungsaktiv ist.

Unterschiedliche Ausführungen

Regenjacken und Regenmäntel unterschieden sich nur in der Länge von einander. Beide Ausführungen werden in unterschiedlicher Qualität hergestellt. So werden sehr leichte und dünne Regenmäntel angeboten, die in der kleinsten Tasche Platz finden und bei einem Schauer schnell über die "normale" Kleidung gezogen werden können.

Gefütterte Regenmäntel, die auch Funktionsmäntel genannt werden, eignen sich für die kalte Jahreszeit besonders gut. Die Außenhülle des Mantels oder der Jacke ist wasserdicht und das Innenfutter hält kuschelig warm.

Für jede Jahreszeit sind Outdoorjacken oder -mäntel mit herausnehmbarem Innenfutter besonders beliebt.

Atmungsaktivität und Dichtigkeit

Besonders wichtig ist die Atmungsaktivität und Dichtigkeit des Materials. Wer sich beim Kauf eines Regenmantels über die deutlichen Preisunterschiede wundert, bekommt hier die Antwort: Hochwertige Regenmäntel besitzen Membranen und spezielle Ventilationsöffnungen, um den Körper vor Kälte und Nässe zu schützen und gleichzeitig den Schweiß entweichen zu lassen.

Sehr preiswerte Modelle besitzen keine Membranen, schon bei den kleinsten Bewegungen wird der Träger ins Schwitzen geraten und ein unangenehm nasses Gefühl auf der Haut spüren. Auch wenn diese preiswerten Lösungen keinen Regen durchlassen, so wird die Kleidung darunter vom Schweiß durchtränkt.

Modisches Design

Früher war Regenkleidung sehr einfach in Schnitt und Farbe, heute sind Regenmäntel beliebte und moderne Kleidungsstücke. Besonders Jugendliche tragen Regenjacken von angesagten Designern das ganze Jahr hindurch.

Die aufwendige Verarbeitung ähnelt jedem anderen Mantel, dabei sind sie sehr leicht und anschmiegsam. Mit einem Regenmantel kommt jeder trocken durch die nasse Jahreszeit.