Marc Jacobs kann mit Grunge-Comeback nichts anfangen: Stil ohne Inhalt

Von Nicole Freialdenhoven
28. März 2013

Als Grunge 1992 zum ersten Mal die Musik- und Modewelt erfasste, war der amerikanische Designer Marc Jacobs einer der ersten, die den Trend aufgegriffen: Er präsentierte damals für Perry Ellis karierte Hemden und klobige Stiefel, die später zum Inbegriff des Grunge werden sollten. Doch Jacobs war seiner Zeit voraus gewesen: Die Kollektion verkaufte sich nicht und der Designer wurde entlassen.

Marc Jacobs ließ sich jedoch nicht entmutigen und gehört heute zu den bestbezahlten Designern der USA. Unter anderem ist er für Louis Vuitton und Cola Light als Kreativdirektor tätig und vertreibt seine eigenen Kollektionen. Zudem wagte er in dem Film "Disconnect" sein Filmdebüt als ein Zuhälter namens Harvey. Auf das aktuelle Comeback von Grunge, das unter anderem von Yves Saint Laurent angestoßen wurde, ist Jacobs jedoch nicht gut zu sprechen.

"Stil ohne Inhalt" nannte er das Revival in einem Interview mit "Stylist". Anfang der 90er Jahre sei Grunge eine echte gesellschaftliche Veränderung gewesen, so wie der Punk zwanzig Jahre zuvor.

Und genau wie heute der Irokesenschnitt, einst Inbegriff der rebellischen Punks, längst nur noch gesellschaftsfähiger Mainstream ist, werde nun auch Grunge zu einer inhaltslosen Modewelle.