Katzenohren an der Wintermütze: Modetrend aus China bald auch in Europa?

Von Nicole Freialdenhoven
26. Oktober 2012

Auf den Straßen chinesischer Großstädte wie Beijing sind sie zu Beginn der kalten Jahreszeit schon allgegenwärtig: Mützen und Hüte, die mit Ohren versehen sind: Spitze Katzenohren, gemusterte Leopardenohren, lange Hasenlöffel oder auch einfach pinke Puschel, die keinem Tier wirklich zugeordnet werden können: Hauptsache Ohren. Selbst Handyhüllen und Haarspangen sind nicht vor dem Trend sicher, der die Szeneviertel der Städte in rosa Zuckerwatte taucht.

Begonnen hat der Ohrenwahn im Nachbarland Japan, das schon lange als Trendsetter für die asiatische Jugend gilt und das seine Manga Comics und Animé-Filme mittlerweile in die ganze Welt exportiert - samt der Begleiterscheinungen. In Japan selbst gibt es mittlerweile sogar Plüschohren, die angeblich durch die Gedankenströme der Träger zu wackeln beginnen.

Während Japans Jugend sich schon lange dem Kitsch hingibt, wird in China noch nach psychologischen Gründen für die Beliebtheit der Plüschohren gesucht: Hier wird der "Hilfeschrei einer ganzen Generation" vermutet, die in einer Welt zwischen strengen Traditionen und harter Arbeit nach Liebe sucht.

Tatsächlich ist der Trend zum niedlichen Look der Manga-Figuren nichts neues in Asien. Neu ist nur die gnadenlose Kommerzialisierung, mit dem Produktdesigner und Marketing-Manager ihn heute mit immer neuen und immer kitschigeren Produkten ausschlachten. Man darf gespannt sein, wann auch bei uns Teenager mit Plüschohren in rosa gestrichenen Salons Zuckerwatte essen werden. Der Bubble Tea ist schließlich auch schon hier.