"Abercrombie & Fitch" erntet heftige Kritik

Von Katharina Cichosch
22. Mai 2013

Cool gleich dünn gleich andere ausgrenzend? Für Mike Jeffries geht diese Gleichung ganz klar auf! Der Chef des US-amerikanischen Modelabels "Abercrombie & Fitch" macht keinen Hehl daraus, welche Kundschaft er sich für seine eigenen Kollektionen wünscht. Dicke und uncoole Leute haben demnach in den Shops nichts verloren. Hierzu gehört nicht nur das Casting der Mitarbeiter nach strengen Modelkriterien, sondern auch die Größenpolitik des Labels: Schon Konfektionsgrößen, die nur ein wenig oberhalb von "normal" liegen, werden insbesondere in der Damenkollektion nicht angeboten.

Cool, dünn, erfolgreich: Diesem Image wollten viele US-Amerikaner einen gehörigen Strich durch die Rechnung machten. Sie fotografierten sich inklusive Problemzonen in "Abercrombie & Fitch"-Shirts, drehten Videofilme, wie sie Kleidung des In-Labels an Obdachlose verteilen oder machten ihrem Ärger auf den rege genutzten Twitter Accounts Luft.

Der öffentliche Shitstorm, wie die massenweise Kritik in Zeiten des Internets genannt wird, zeigte Wirkung: Bei einem erneuten Statement klang Mike Jeffries fast schon ein wenig kleinlaut. Er entschuldigte sich zwar für sein Zitat, betonte aber gleichzeitig, dass sein Label wie alle anderen nun einmal eine bestimmte Klientel anspreche.

Wie die aussieht, weiß man ja nun bereits. Eine halbherzige Entschuldigung, aber wohl auch eine ehrliche - denn tatsächlich ist "Abercrombie & Fitch" ja bei weitem nicht das einzige Modelabel, das kleine Größen und schlanke Angestellte bevorzugt.