Hungerlöhne bei Zulieferern der Edel-Label

Von Anna Miller
17. Juni 2014

Schockierende Arbeitsbedingungen und Hungerlöhne werfen schon lange ein sehr schlechtes Licht auf die Textilindustrie. Produziert diese ihre Produkte größtenteils in Asien unter sehr schlechten Bedingungen für die Näher und Näherinnen. Doch was für die Massenware gilt, scheint auch vor den großen Edel-Labels keinen Halt zu machen. So wurde nun aufgedeckt, das das Mode-Label Hugo Boss mit Niedriglöhnen und unter schockierenden Arbeitsbedingungen seine Kleidung in Osteuropa fertigen lässt.

Die Zulieferer des Unternehmens stehen im Verdacht, ihre Mitarbeiter sehr schlecht zu bezahlen. So liegt das durchschnittliche Gehalt eines Arbeiters lediglich zwischen 300 und 440 Euro. Und dies in der Türkei und in Kroatien, wo es solche niedrigen Löhne eigentlich nicht mehr geben dürfte.

Eine Sprecherin von Hugo Boss kündigte nun an, dass die Vorwürfe schnellstmöglich überprüft würden. Bedenkt man einmal, dass in der Türkei das Existenzminimum von einer Familie bei rund 1.000 Euro pro Monat liegt, müssen die Löhne und Gehälter deutlich nach oben korrigiert werden.

Niedrige Löhne sind bei hohen Preisen der Edel-Label-Kleidung nicht gerechtfertigt

Bei einer Befragung der Arbeiter in den einzelnen Firmen kam heraus, dass kaum jemand ausreichend Geld verdient, um einigermaßen leben zu können. Vielmehr sind sie auf die Landwirtschaft angewiesen, die die Lebensmittel liefert, die für den täglichen Verzehr benötigt werden. Besonders schockierend ist dies, da diese Form der Ausbeutung vor unserer eigenen Haustür stattfindet und die Bekleidung der Edel-Label in der Regel so teuer ist, dass solche niedrigen Löhne nicht gerechtfertigt sind.