Vom schreibenden zum schneidernden Handwerk: Jil Sander

Aus einer ehemals kleinen Kollektion wurde ein eigenes Label, das heute weltweit Anklang findet

Von Katharina Cichosch
4. Februar 2013

Jil Sanders Name ist aus der internationalen Modebranche nicht wegzudenken ist. Seit Jahrzehnten gehört die stets puristisch gekleidete, auch mit 69 Jahren noch erstaunlich jung gebliebene Blondine mit dem kühlen nordischen Charme zu den absoluten Top-Modeschöpfern.

Leben und Wirken der kühlen Blonden

Zuletzt machte Jil Sander vor allem durch ihren Wiedereintritt bei ihrem gleichnamigen Label von sich reden: Bereits mehrfach hatte Sander ihre vor über 40 Jahren gegründete Marke nach Übernahme durch verschiedene Konzerne verlassen, um dann später doch wieder als Kreativchefin einzusteigen. Zuletzt war sie im Februar 2012 wieder zurück bei "Jil Sander".

Bei all den Schlagzeilen fragt sich kaum jemand nach den Wurzeln der heute so erfolgreichen Designerin. Grund genug für die Redaktion der Modezeitschrift "Elle", einmal genauer nachzuhaken. Und tatsächlich hat Jil Sander auch hier jede Menge zu erzählen: Ihr Einstieg ins Business kam nämlich eher durch einige glückliche Zufälle und Wendungen.

Tatsächlich studierte Sander Textilingenieurwissenschaften, war also nicht unbedingt fachfremd. Trotzdem entschied sie sich zunächst für einen weniger praktischen Beruf: Sie arbeitete als Redakteurin bei verschiedenen Modezeitschriften in Hamburg, darunter auch die heute noch verlegte "Petra".

Als Mitarbeiterin der Moderedaktion war Sander zunehmend unzufrieden mit den Kreationen, die ihrem Arbeitgeber ins Haus flatterten. Sie kontaktiere die Modehersteller und schickte gleich eigene Verbesserungsvorschläge mit, erinnert sich die heute 69-Jährige. Mit 24 Jahren schließlich wagte Jil Sander den Weg in die Selbständigkeit und eröffnete ihre eigene, gleichnamige Boutique in der Hansestadt.

Der Erfolg des Labels

Nochmals einige Jahre später gesellten sich zu den Luxus-Kollektionen namhafter Designer vornehmlich aus Paris auch ihre eigenen Kreationen zum Sortiment. Der Rest ist Geschichte - aus der kleinen Kollektion wurde ein eigenes Label, das heute neben

verkauft.