Schüchtern, aber selbstbewusst - Raf Simons

Der talentierte Belgier steht für Bescheidenheit und eine gewisse Bodenhaftung

Von Katharina Cichosch
7. Januar 2013

Raf Simons wird von vielen Kennern der Fashionbranche als Stellvertreter einer neuen Generation von Modedesignern gesehen. Im Gegensatz zu Paradiesvögeln wie beispielsweise John Galliano, den er schließlich bei "Dior" als Chefdesigner abgelöst hat, steht der talentierte Belgier für Bescheidenheit und eine gewisse Bodenhaftung.

Simons und das Rampenlicht

Sich selbst beschreibt Simons in einem Interview mit der britischen Ausgabe der Modebibel "Vogue" als einen sowohl schüchternen wie auch selbstbewussten Charakter.

Schüchtern in der Hinsicht, dass er nicht unbedingt gern im Rampenlicht steht - charakteristisch für Raf Simons sind seine Sekunden-Auftritte nach den Shows, die er offenbar deutlich weniger genießt als hier wieder sein Vorgänger Galliano. Er selbst fühle sich dann "wie ein Idiot, der durchs Weltall rennt", so Simons gegenüber dem Magazin. Gleichzeitig weiß der Belgier sehr genau, was er will - und kann diese Visionen äußerst gut mit der Realität in Einklang bringen.

Druck und Stress in seiner Branche

Den von vielen Kollegen und Branchenbeobachtern so oft konstatierten Stress will er ebenfalls nicht gelten lassen: Seiner Meinung nach ist der Druck, der seitens der Labelchefs auf ihre kreativen Köpfe ausgeübt wird, nicht so hoch wie allgemein behauptet. Und schließlich sei auch jeder Designer selbst dafür verantwortlich, wie viel Stress er sich macht - oder machen lässt. Auch hier blitzt also wieder die nüchterne, doch äußerst selbstbewusste Haltung durch, für die viele Raf Simons so zu schätzen wissen.