Designerin Sonia Rykiel über ihre Parkinson-Erkrankung

Von Katharina Cichosch
8. August 2012

Als "N´oubliez pas que je joue" Anfang des Jahres in die Läden kam, war der Aufschrei in der Mode- und Medienwelt groß: In ihrem Buch beschrieb Designerin Sonia Rykiel, die vor allem für ihre außergewöhnlichen Strickkreationen berühmt wurde, den Umgang mit ihrer Parkinson-Erkrankung. Viele fragten sich damals, wieso die Modemacherin so lange mit dieser Krankheit hinterm Berg gehalten hatte - immerhin lag die ärztliche Diagnose dem Buch zu Folge bereits über 15 Jahre zurück.

Aktuelle Interviews legen nahe, dass Sonia Rykiel ihre Krankheit wohl niemals in den Mittelpunkt rücken wollte. Ganz im Gegenteil: Die Welt sollte sie für ihre Entwürfe kennen und nicht für ihre Erkrankung, so die Designerin. Ihr Label, für das sie seit über fünf Jahrzehnten tätig ist, bestimmt nach wie vor den Tagesablauf der Französin. Die Parkinson-Erkrankung mache sich allenfalls durch schnellere Müdigkeit bemerkbar.

Ein weiterer Grund dafür, dass Sonia Rykiel ein Geheimnis aus ihrer Erkrankung machte: Sie wollte niemanden in Angst versetzen. In einem Gespräch mit dem britischen "Observer" erinnert sich die Designerin, wie ihre eigene Mutter an Parkinson erkrankte und wie ohnmächtig und hilflos sie sich dabei gefühlt hatte. Dies wollte sie ihrer Tochter offenbar ersparen, der sie - wie der medialen Öffentlichkeit - erst einmal nichts von der Diagnose verriet.