Ledertops richtig reinigen und pflegen

Weitläufig besteht immer noch der Irrglaube, dass Leder nicht gewaschen werden kann und schon gar nicht in der Waschmaschine. Schon unsere Vorfahren haben ihre Lederkleidung gewaschen, noch bevor sie Stoffe kannten. Warum sollte das heute anders sein?

Von Anita Nieper

Leder ist ein eher ungewöhnliches Material für Tops - sind diese doch normalerweise aus Baumwolle oder Ähnlichen. Doch genau die Besonderheit des Materials macht das ganze Kleidungsstück besonders und verleiht einen Hauch von Extravaganz.

Auf eine gute Verarbeitung achten

Sehr wichtig bei Ledertops (und auch bei anderen Kleidungsstücken aus Leder) ist die Verarbeitung.

Es sollte dringend bereits beim Kauf geprüft werden, ob das Ledertop gut verarbeitet und aus hochwertigem Leder ist, denn eine weitere Besonderheit an diesen Kleidungsstücken ist Folgendes: Sie werden meist direkt auf der nackten Haut getragen. Daher ist es wichtig, zu vermeiden, die auf der Haut unschöne Druckstellenstörende Nähte hinterlassen und den Tragekomfort deutlich einschränken würden.

Außerdem sollte sich das Ledertop schön an den Körper anschmiegen, beinahe wie eine zweite Haut. Im Idealfall sollte ein Ledertop nicht auftragen, sondern den Körper betonen.

Ein weiteres Detail, auf das Sie bereits beim Kauf achten sollten: Da Leder Schweiß nicht gut aufnehmen kann, sollte das Ledertop innen mit Baumwolle oder einem anderen saugfähigen Stoff gefüttert werden. So vermeidet man Schweißflecken und unschönen Körpergeruch.

Die richtige Pflege

Damit Ihr Ledertop weiterhin so schön bleibt, wie am ersten Tag, sollten Sie es gut pflegen. Dies geht am besten mit speziellen Lederpflegecremes und Imprägnierspray. So haben Sie noch lange etwas von Ihrem Ledertop.

Nach längerem Tragen eines Ledertops bildet sich zwangsläufig ein Speckkragen. Beim Schminken oder Anziehen gerät auch schon einmal Make-up auf das geliebte Teil und im täglichen Leben passieren so manche kleine Missgeschicke, bei denen das Ledertop Flecken bekommen kann.

Irgendwann wir es dann Zeit und das Ledertop muss von den Verunreinigungen befreit werden. Weil Leder ja auch nur gegerbte Haut ist und wir unsere Haut auch täglich waschen, warum nicht auch die geliebten Ledertops.

Chemische Reinigung

Meistens genügt ein Blick auf das Etikett, um herauszufinden, ob der Hersteller die chemische Reinigung, das Waschen von Hand oder in der Maschine empfiehlt. Um sich vor Regressansprüchen zu schützen, geben einige Hersteller gar keine Waschempfehlungen ab.

Denn die wenigsten Lederteile sind wirklich 100% farbecht. Weil die Ledertops nass gegerbt werden vertragen sie auch grundsätzlich das Waschen mit Wasser.

Die chemische Reinigung ist für Lederbekleidung nicht ganz billig und für ein tadelloses Ergebnis wird keine Garantie übernommen. Häufig waschen die Farben aus, das Leder verliert seine ursprüngliche Form und es können irreparable Schäden entstehen.

Handwäsche

Als sicherste Reinigung der Lederkleidung zählt immer noch das Waschen per Hand und bei großen, schweren Stücken die Reinigung in der Waschmaschine. Mit

  1. mildem Feinwaschmittel und
  2. einem großen Schuss Essig

werden Ledertops wieder wie neu. Man rechnet mit 1/4 Liter Essig für eine Maschine. Das Feinwaschmittel schützt die Farben und der Essig hält das Leder weich und geschmeidig. Dabei sollte das Leder kalt gewaschen und nicht geschleudert werden. Tropfnass hinlegen oder auf einen Bügel hängen und ohne Sonneneinstrahlung bei Zimmertemperatur langsam trocknen lassen.

Zur Imprägnierung und Rückfettung können Tops in Glattleder mit Lederfett oder Imprägnier-Öl eingerieben werden. Frisch gewaschen und gepflegt sind Ledertops praktisch unverwüstlich und sehen immer top aus.