Wie man Kleidung richtig reinigt und hartnäckige Ölflecken entfernt

Die Emanzipation macht's möglich: Heute ist die Kleiderpflege längst nicht mehr klassisches Hausfrauen-Gebiet, ganz im Gegenteil. Viele Kinder lernen schon in jungen Jahren die Grundlagen zum Pflegen der eigenen Garderobe - eine ideale Vorbereitung auf die spätere Selbständigkeit. Waschen, Bügeln und Symbole auf dem Kleidungszettel interpretieren ist für die Allermeisten heute zum Glück kein Problem mehr. Wer berufsbedingt viel mit Öl in Kontakt kommt, oder sich am Auto oder an der Fahrradkette einen fiesen Öl-Fleck zugezogen hat, bedarf besondere Waschhinweise.

Maria Perez
Von Maria Perez

Es gibt immer wieder Situationen, in denen man mit seinem eigenen Kleiderpflege-Latein am Ende ist.

  • Ein sogenannter Schmutzkragen am Lieblingshemd,
  • muffiger Geruch, der einfach nicht verschwinden möchte oder
  • andere Unsicherheiten

treten meistens immer dann auf, wenn gerade weder Ratgeber noch erfahrene Hausfrau in der Nähe sind. Für diese Fälle haben wir einige bewährte Tipps und Kniffe zur Kleiderpflege zusammen gestellt, die für so manch knifflige Situation entschärfen. Und auch für die tägliche Anwendung gibt es einige Vorschläge, die die Kleiderpflege absolut simpel machen können.

Grundsätzliche Waschtipps

Grundsätzlich gilt: Lieber zu vorsichtig sein als viel risikieren. Dies gilt für Waschvorgänge ebenso wie für's Bügeln (niemals zu heiß!). Neben dem Einhalten der im Kleidungsschild eingedruckten Waschanleitungen sollten deshalb insbesondere feine Kleidungsstücke, wie edle Blusen und Hemden mit Knopf, Seiden- oder Spitzenteile immer in einem speziellen Waschbeutel gereinigt werden.

Das feine Nesselmaterial sorgt dafür, dass Wasser und Waschmittel durch die Fasern dringen, aber

  • Applikationen,
  • Knöpfe und
  • Materialien

geschont bleiben. Alternativ tut es hier auch ein Kopfkissenbezug. Manche Kleidungsstücke sollten nur trocken oder in der Reinigung gepflegt werden (beispielsweise ein edles Kostüm bzw. Anzug), andere vertragen eine Menge Feuchtigkeit. So sollten Kleidungsstücke aus Baumwolle immer mit dem Dampfbügeleisen geglättet werden - dies sorgt für geschmeidige Fasern und lässt die Farben viel frischer erscheinen.

Vorsicht bei Kleidungsstücken aus Wolle

Etwas anspruchsvoller hingegen sind Pullover und Accessoires aus Wollmaterial. Wolle ist ein absolutes Naturmaterial, welches über einen eigenen Fettmantel verfügt. Häufiges und aggressives Waschen kann diesen Schutzfilm jedoch zerstören. Zur Rückfettung empfiehlt es sich, die Kleidungsstücke über Nacht in Milch einzulegen und das Material

  1. ausschließlich mit der Hand und
  2. nicht zu heiß

zu waschen.

Tipps bei Schmutzrändern und Gerüchen

Muffiger Geruch und Dreckränder, wo keine sein sollten? Der berühmte schmutzige Hemd- oder Blusenkragen kann mit einer Handvoll Backpulver eingerieben und nach kurzer Einwirkzeit wieder abgeklopft werden. Das Backpulver saugt den vorhandenen Schmutz auf und entzieht ihn somit dem Gewebe.

Und gegen unangenehme Gerüche, beispielsweise durch Dachbodenlagerung, hilft eine kurze Lagerung in einer luftdichten Kiste mit einer Handvoll Kaffeebohnen.

Ölflecken entfernen

Wer schon einmal mit dem Hosenbein in die Fahrradkette geraten ist, weiß, dass eine haushaltsübliche Waschmaschine und ein handelsüblicher Reiniger wenig bis nichts gegen Ölflecken ausrichten können.

Nun kann man entweder zu flüssiger Schmierseife wie Gall- oder Kernseife greifen und schrubben, oder man hält sich an einige überlieferte Haushaltstricks.

Omas Haushaltstricks treffen auf moderne Chemie

Unsere Großmütter wussten schon damals: Ist kein Terpentin zur Hand, mit welchem Profis Ölflecken zu Leibe rücken, dient die in Butter enthaltene Buttersäure als perfekter Terpentinersatz. Dies funktioniert vor allem bei robustem Leder, Jeans und anderen widerstandsfähigen Naturtextilien.

  1. Hier wird der Öl- bzw. Fettfleck mit Butter eingerieben,
  2. die man ca. zwei Stunden einwirken lässt.
  3. Danach wäscht man das Kleidungsstück in der Maschine mit dem gewohnten Waschmittel, dem man allerdings Waschsoda hinzufügt. Diese besteht aus Natriumcarbonat und sorgt dafür, dass beim Waschvorgang Sauerstoff freigesetzt wird.

Moderne Oxi-Produkte basieren auf demselben Prinzip. Beide sind in der Lage, Fette zu verseifen. Achtung! Der Geruch nach Buttersäure hält sich, abhängig von der Gewebeart, hartnäckig über mehrere Wäschen.

Wem die Butter-Methode zu riskant ist bzw. wer einen Ölfleck auf einem empfindlichen Kleidungsstück, beispielsweise einer hellen Wildlederjacke oder einem Synthetikstrickpulli hat, kann es mit einem Tropfen Fettlöser aus der Küche probieren.

In den meisten modernen Spülmitteln steckt mittlerweile etwas Fettlöser, und mit Wasser verdünnt gibt er eine gute Vorbehandlung auch für Öl- und Fettflecke auf Textilien ab. Diese sollten danach ganz normal gewaschen werden.

Tipps direkt vom Autohof

Bei besonders hartnäckigen Fällen kann es notwendig sein, mehrere Methoden miteinander zu kombinieren. Also beispielsweise Butter aufzutragen, diese mit einer Nagel- oder Spülbürste manuell einzuarbeiten und nach dem Waschgang den Vorgang mit Kernseife zu wiederholen.

Ein anderer Tipp kommt aus der KFZ-Szene. Hier kennt man sich mit hartnäckigen Ölflecken aus, und aktuell gilt Bremsenreiniger als Geheimtipp. Auch hier ist natürlich Vorsicht geboten: Was ein robuster Blaumann verträgt, kann ein filigranes Seidentop ruinieren!