Das Minikleid

Seinen Durchbruch feierte das Minikleid in der westlichen Welt parallel zur "Erfindung" des Minirockes durch die britische Modeschöpferin Mary Quant, die damit im Jahre 1962 die Modeszene revolutionierte. Da der Rocksaum des Minikleides weit über dem Knie endete, wurde es zunächst als skandalös empfunden. Seinen Siegeszug aufhalten konnten die selbsternannten Moralwächter indessen nicht.

Maria Perez
Von Maria Perez

Bis heute ist das Minikleid eines der populärsten Kleidungsstücke, das in den verschiedensten Ausführungen zu haben ist, vom unschuldigen Hängerchen bis hin zur provokanten Stretchhülle, die wie eine zweite Haut sitzt.

Auch sind sämtliche Spielarten dazwischen denkbar. Sogar hochseriöse Etuikleider im Nadelstreifendessin kommen in der jungen Business-Welt in der Ausführung als Minikleid daher. Wenn man nicht gerade in einer stockkonservativen Branche arbeitet, ist das Minikleid heute durchaus gesellschaftsfähig - vorausgesetzt, Frau hält sich an einige Regeln.

Nicht zu viel Haut zeigen

So gilt zunächst: Kein Dekolletee zeigen. Die stilvolle Frau betont ausschließlich einen Teil ihres Körpers. Und da das Minikleid der Natur der Sache nach Knie und Schenkel freilegt, sollte man dem oben etwas Hochgeschlosseneres entgegensetzen, also auf großzügige Ausschnitte verzichten.

Dies gilt auch für Rückenausschnitte. Ein Langarm-Minikleid kann hier die Lösung sein. Modisch sind Fledermausarme und Wasserfallausschnitte, die einem weit geschnittenen Oberteil ein relativ enges Rockteil entgegensetzen.

Notfalls schafft aber auch ein clever gebundenes Tuch Abhilfe vor dem Disco-Effekt, der sich unmittelbar einstellt, wenn Frau zu viel Haut zeigt. Zudem sollte die Trägerin des Minikleides selbstkritisch sein.

Blickdichte Strumpfhosen

Tipp: Blickdichte Strumpfhosen sind das perfekte Accessoire, um dem Minikleid eine elegantere, unaufgeregtere Note zu verleihen.

Wer nicht mehr über die festen Oberschenkel einer Sechzehnjährigen verfügt, nimmt besser Abstand von ultrakurzen Minis, die recht eigentlich breite Gürtel sind. Im Business gilt zumeist: Ein Kleidersaum, der eine Handbreit über dem Knie endet, wird noch toleriert.

Alles andere sollte man sehr jungen Mädchen überlassen - oder auf blickdichte Strümpfe setzen. Mit einer blickdichten schwarzen Strumpfhose und schwarzen Stiefeln lässt sich ein allzu kurzes Kleidchen im Nu "entschärfen".

Wer auf Nummer sicher gehen will, trägt das Minikleid als Tunika zu Jeans - oder im Business zu einer Marlene-Hose. Dies kann sehr individuell, aber dennoch stilvoll und elegant sein. Auch lassen sich hier hohe Schuhe kombinieren, die beim hosenlos getragenen Minikleid schnell eine billige Wirkung haben könnten.

Verschiedene Formen

  • Minikleider in A-Linie sind, den entsprechenden Stoff vorausgesetzt, gute Businessbegleiter,

  • während luftige Hängerchen eher an den Strand oder in den Urlaub gehören.

  • Minikleider im Babydoll-Look, aus Netz oder Latex sind ausschließlich für den privaten gebrauch in den eigenen vier Wänden vorgesehen - beispielsweise als Geburtstagsüberraschung für den Partner.

  • Auch von eng geschnittenen Minikleidern, die beim Hinsetzen hochrutschen, sollte man im öffentlichen Leben die Finger lassen - es sei denn, man arbeitet als Barfrau oder in einer ähnlichen Branche.

  • Auch gilt die Kombination von Stretchstoff und Minischnitt, egal, wie bequem sie ist, als billig. Muss es unbedingt eng sein, kann man dem Look mit cleveren Kombipartnern wie flachen Schuhen oder einer lässigen, über dem Kleid getragenen Hemdbluse seine provokante Seite nehmen.

Wer als erwachsene Frau Minikleid tragen möchte, setzt aber besser auf hochwertige Stoffe und gedeckte Farben. Tolle Effekte haben Minikleider, die aus der eher alternativen Modeecke stammen, und oftmals interessante Materialien wie Samt und Co. verarbeiten.

Hier finden sich auch spielerische Elemente wie große aufgesetzte Taschen oder ein angesetztes Röckchen mit Spitzenabschluss, womit sich das Minikleid von seiner verspielten Seite zeigt und einen Großmädchentraum wahr werden lässt.

Wickelkleider

Sehr elegant wirken auch kurze Wickelkleider, die so gut wie jeder Frau stehen. Ihr Effekt wird durch einen Kurzmantel, beispielsweise einen Trench, noch unterstützt. Kurze Jacken zum Minikleid stauchen die Figur meistens und sind nur für gertenschlanke Frauen geeignet.

Zu Wickelkleidern passen Accessoires im Stil der Vierziger-Jahre, wie beispielsweise Peeptoes oder Strümpfe mit Nähten.

Schick fürs Büro kommen Minikleider daher, die durch unterschiedliche Farben und/oder Materialien so wirken, als würde es sich um Bluse und Minirock handeln, die tatsächlich aber aus einem Stück gearbeitet sind. Wie beim Jumpsuit ist Frau hier mit nur einem Teil im Nu perfekt gekleidet.

Das passende Schuhwerk zum Minikleid

Das klassische Minikleid präsentiert mehr als dass es verdecken würde. Ein bisschen (Mode-) Mut und eine gute Portion Selbstbewusstsein gehören also unbedingt dazu, wenn man das Kleidungsstück in ultrakurz tragen möchte.

Selbstverständlich sind lange, schlanke Beine eine gute Voraussetzung für das Minikleid - mit entsprechenden Schuhen können jedoch auch stämmigere Schenkel und kürzere Beine optisch verlängert und verschmälert werden.

Pumps und High Heels

Deshalb eignen sich hervorragend alle Schuhe mit Absatz als Kombination:

sind die idealen sexy Partner zum Minikleid. Dabei bleiben der Trägerin alle Varianten offen, um das Outfit dem individuellen Geschmack und Anlass entsprechend noch zu verschärfen oder auch ein wenig braver zu gestalten.

Wedges

Block- und Keilabsätze, sogenannte Wedges (im Sommer besonders schön: Stoffschuhe mit Keilabsatz aus Bast) wirken grundsätzlich legerer als Pfennigabsätze und Heels mit schwindelerregender Höhe. Letztere lassen sich hingegen für den Club- oder Discoabend zu einem sexy Outfit kombinieren.

Materialauswahl

Und auch die Auswahl

  1. des passenden Materials (Leder oder Stoff?),
  2. der Farben (uni oder gemustert, zum Beispiel in Leo- oder Reptiloptik, metallic glänzend oder matt) sowie
  3. der Form (offen oder geschlossen bzw. halboffen wie bei Slingpumps?)

sind entscheidend dafür, wie das jeweilige Schuhwerk zum Minikleid wirkt.

Flache Schuhe

Doch selbstverständlich gibt es keine Standardantworten bei der Suche des richtigen Schuhs. Auch hier gilt: Erlaubt ist, was gefällt und was dem Outfit die persönliche Note verleiht.

Besonders hochgewachsene Frauen kombinieren deshalb gern auch flache Schuhe zum Minikleid - Ballerinas sind eine klassisch-schöne Variante, ebenso gehen flache Pumps und, im typischen Vintage-Style immer öfter zu sehen, Brogues.

Stiefel

Hinweis: Da wadenhohe Stiefel das Bein optisch stauchen und verkürzen, sollten Sie besser zur modischen Kurzschaft-Variante der angesagten Ankle-Boots greifen!

Stiefel schließlich machen bei sommerlichen Temperaturen eher wenig Sinn, können aber trotzdem atemberaubend gut zum Minikleid aussehen (man denke nur an echte Overknee-Stiefel aus Leder, die beinahe Leggins und Strumpfhose ersetzen können)!

Vorsicht geboten ist bei halbhohen Stiefeln, die irgendwo auf Wadenhöhe enden - diese Länge verkürzt das Bein nochmals und kann sehr unvorteilhaft wirken.

Ankle Boots

Moderne Ankle Boots hingegen, die schon am Knöchel enden und meist einen besonders weiten Schaft besitzen, sind eine unkonventionelle, aber ebenfalls sehr tragbare Variante zum Minikleid.