Ursprung und Kombinationstipps klassischer Hemdfarben und Muster

Jeder Mann hat Hemden im Schrank, die zu fast jeder Gelegenheit passen. Das Kleidungsstück gehört zu den ältesten, die Menschen je getragen haben. In der Moderne treiben Herrenhemden mitunter seltsame Stilblüten - man denke hier nur an das Hawaii-Hemd. Besser beraten ist man(n) allerdings mit einem soliden Grundstock aus Hemden, den wir Ihnen gern nahelegen möchten.

Britta Josten
Von Britta Josten

Die Geschichte des Hemdes

Jeder Mann hat Hemden im Schrank, die zu fast jeder Gelegenheit passen. Das Kleidungsstück gehört zu den ältesten, die Menschen je getragen haben. Der Wortursprung leitet sich von Althochdeutsch "hemedi" ab, das bedeutet "Haut". im Folgenden erfahren Sie mehr über

  1. die Ursprünge und
  2. die klassischen Hemdfarben.

Ursprünge im Frühmittelalter

Schon vor Beginn des Mittelalters, also etwa im 5. Jahrhundert, waren Hemden weit verbreitet, allerdings eher als Nachtzeug für Männer. Zunächst war es bodenlang und ohne Knöpfe, diese kamen als erstes hinzu und dienten dazu, den Saum zu verstellen. Zum An- und Ausziehen wurde das Hemd über den Kopf gestreift.

Etwa um das Jahr 1000 kamen auswechselbare Krägen hinzu. Der damals bevorzugte Stoff war Leinen, den es in Mitteleuropa schon vor mehr als 5.000 Jahren gab.

Seine Funktion als reine Unterwäsche verlor das Hemd etwa im 18. Jahrhundert, der Kragen wurde sehr viel größer und mit Spitze und Bestickungen verziert. Etwas später schrumpften die Hemdkragen wieder.

Das 18. und 19. Jahrhundert

Diese Jahrhunderte waren die goldenen Zeiten der Schneiderei, denn Fabriken für die Massenproduktion gab es noch nicht. Also bestellte der Mann für seine gute Kleidung ein Hemd vom Schneider, was auch heute wieder üblich geworden ist. Einfache Leute hingegen ließen sich Hemden von ihren Ehefrauen fertigen.

Die Gestaltungen waren einfach, im 19. Jahrhundert jedoch begann das körpernahe Schneidern, die Designs wurden farbenfroh - die moderne Geschichte des Hemdes als unersetzliches Kleidungsstück für den Arbeits- und Sportbereich begann.

Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts stand ein weißes Hemd für Reichtum.

Im 20. Jahrhundert

Im Jahr 1871 gab es erstmals die heute allseits bekannte Knopfleiste der Hemden auf der Vorderseite, erst vor rund 100 Jahren setzte sie sich schließlich durch. Gleichzeitig etablierte sich der feste Kragen, der vormals gesondert angelegt worden war.

Als die Weste nicht mehr zwingend zum Anzug gehörte, etwa in der Mitte des 20. Jahrhunderts, bekamen Hemden fast durchweg eine Brusttasche.

Um die gleiche Zeit entstand auch durch die technologische Entwicklung das Nylon-Hemd. Die Stoffe durchliefen eine ebenso starke Entwicklung wie die Schnittformen. Im 18. Jahrhundert löste die Baumwolle das Leinen ab, die chemischen Zusätze etablierten sich komplett im 20. Jahrhundert.

Heute gibt es eine Vielzahl von Designs und textilen Möglichkeiten und auch das Maßhemd feiert eine unerhörte Renaissance.

Stylingtipps für unterschiedlich auffällige Hemden

Heutzutage treiben Herrenhemden mitunter seltsame Stilblüten - man denke hier nur an das Hawaii-Hemd. Besser beraten ist man(n) allerdings mit einem soliden Grundstock aus Hemden, der mindestens auch ein hellblaues Hemd enthalten sollte.

Hellblaue und weiße Hemden

Das hellblaue Hemd ist das Universalgenie unter den Hemden. Es passt ebenso zu Jeans und Chinos, zu denen es nicht zu förmlich wirkt, wie zum konservativsten Business-Outfit. Hier gibt ihm die Krawatte die notwendige Seriosität. So beispielsweise ist

  • der dunkelblaue Anzug
  • zum hellblauen Hemd
  • mit Bordeaux-rotgestreifter Krawatte

ein immerwährender Klassiker. Doch es muss nicht immer Bordeaux-Rot sein, denn es gibt praktisch keine Krawattenfarbe, die nicht zum hellblauen Hemd passt. Aber nicht nur mit hellblauen, auch mit weißen Hemden ist man auf der sicheren Seite. Der Träger eines weißen Hemdes wirkt durch und durch

  1. professionell,
  2. elegant und
  3. clean.

Allerdings stehen weiße Hemden eher Männern mit olivfarbenem Teint, denn sehr hellhäutige Männer wirken in ihnen schnell blass. Als Kombipartner ist Weiß dankbar, denn es passt zu allen Farben und bildet immer einen eleganten Kontrast.

Streifen und Karos

Stil beweist man auch mit gestreiften Hemden. So beispielsweise passen blaue Streifen auf weißem Grund zu fast jedem Teil der klassischen Herrengarderobe. Leichten beige-farbenen Sommeranzügen geben sie eine lässige Note, während Sie mit einem navy-farbenem Businessanzug Kompetenz und Verlässlichkeit ausstrahlen.

Streifen und Karos sind die klassischen Muster - und so lange sie dezent sind, kann hier nahezu jede Farbe auf weißem Grund zum Tragen kommen. Bei Blockstreifen oder Vollkaros sähe die Sache schon anders aus, allerdings haben diese ohnehin wenig auf der Garderobe des modernen Gentlemans verloren.

Rosa-farbene und pinke Hemden

Gewusst: Pink entspringt dem maskulinen Kosmos und war traditionell den Herrschern vorbehalten!

Hemden in Rosé oder gar einem kräftigen Pink wirken bei weitem nicht so feminin, wie viele Männer befürchten. Im Gegenteil - die Farbe kommt aus dem männlichen Kosmos und war traditionell Herrschern vorbehalten. Mittlerweile ist sie wieder in der Herrenmode angekommen - das gilt auch für Varianten wie

  • edles Lachs oder
  • frische Koralle.

Rosa-farbenen Hemden könnte die Karriere als "neues hellblaues Hemd" bevorstehen - denn immerhin wählte das renommierte Pantone Color Institute den rosenholzfarbenen Ton "Honeysuckle" zum Trendton des Jahres 2011 - und der Modetrend geht ungebrochen weiter.

Rosenholz zu anthrazit passt perfekt zum Business, in der Freizeit ist ein helles Grau ebenso wie ein dunkles Jeansblau der ideale Kombipartner.

Schwarze Hemden

Apropos Jeans: Junge Männer wirken in schwarzen Hemden lässig, wenn sie sie zu einer schwarzen Hose und einem schwarzen T-Shirt stylen. Je hochwertiger die verwendeten Materialien, desto edler das Outfit - bis es sogar als Festoutfit, zum Beispiel zu Weihnachten im Kreis der Familie, durchgeht.