Halbarmhemd - Wozu kombiniert man es und welche Schnitte gibt es?

Am Thema Halbarmhemd scheiden sich die Geister - während es in vielen konservativen Firmen als absolutes No-Go gilt, schätzen viele Männer das praktische und luftige Kleidungsstück in ihrer Freizeit sehr. Und auch bei der Kombination gibt es einiges zu bedenken, damit das Halbarmhemd angemessen und kleidsam wirkt. Die Hemden sind ein Zwitter zwischen reiner Freizeit- und Bürokleidung. Lesen Sie, wozu man ein Halbarmhemd kombiniert und welche Schnitte typisch sind.

Maria Perez
Von Maria Perez

Merkmale des Halbarmhemds - Wodurch zeichnet es sich aus?

Ganz grundsätzlich ist das Halbarmhemd, welches die Arme im Gegensatz zum Kurzarmhemd noch großflächig (bis etwa zum Ellbogen) bedeckt, ein rundum praktisches Kleidungsstück: Es besitzt den gewissen Business-Charakter, wodurch es hervorragend zur Leinen- oder Anzughose passt.

Die typische Knopfleiste, ein Button-Down-Kragen und viele weitere Details unterscheiden sich nicht vom klassischen Langarmhemd.

Gleichzeitig ist das Halbarmhemd jedoch viel luftiger und deshalb gerade bei sommerlichen Temperaturen die erste Wahl in Freizeit und Beruf.

Vier verschiedene Schnitte bei Halbarmhemden

Halbarmhemden gibt es

  • mit Stehkragen,
  • Rundkragen,
  • im Classic Cut,
  • mit V-Ausschnitt oder
  • Button Down.

Da diese Hemden bei Männern außerordentlich beliebt sind, haben die Hersteller und Designer seit Längerem eine große Vielfalt von Schnitten entwickelt. Leider ist es immer noch nicht erlaubt, zum Anzug ein Halbarmhemd zu tragen.

1. Halbarmhemd im Body Fit-Schnitt

Dieses Halbarmhemd ist auf die Figur des Mannes zugeschnitten, was deshalb vorteilhaft wirkt, weil gerade Halbarmhemden schließlich in der Regel ohne Jackett getragen werden. Das Hemd ist tailliert und verleiht Ihnen eine sportliche Figur.

  • Die Schnittform ist extra schlank,
  • am Rücken finden sich Abnäher,
  • die Knopfleiste ist schmal.

In der Regel wird der Body Fit-Schnitt ohne Brusttasche hergestellt und das Gewebe enthält einen Stretch-Anteil, um das Hemd noch etwas zu straffen. Sie haben mit diesem Hemd, gern mit Kent-Kragen, viel Bewegungsfreiheit, es hält die Form und ist besonders bügelleicht.

2. Halbarmhemd im Standard-Schnitt (Classic Cut)

Dies ist der Klassiker unter den Halbarmhemden, der Schnitt

  • schnörkellos gerade,
  • normal und
  • komfortabel,
  • wiederum mit verschiedenen Kragen erhältlich,

wobei Kent sehr gut zum Standard-Schnitt passt. Wenn Sie Glück haben, ist dieses Halbarmhemd bügelfrei, Sie waschen es einfach, hängen es zum Trocknen auf den Bügel und können es danach anziehen.

Zum Standardschnitt gehört zwingend die Brusttasche, gern mit Bestickung. Beim Standard-Schnitt wird meist 100 Prozent Baumwolle ohne Elasthan verwendet, das Hemd fällt gerade herunter.

3. Das Halbarmhemd im Slim Fit-Schnitt

Dieser Schnitt ist zwar tailliert, aber nicht so körperbetont wie der Body Fit Schnitt. Das Halbarmhemd wirkt sehr modern, ist meist mit einem New Kent Kragen ausgestattet und verfügt ebenfalls über eine bestickte Brusttasche.

Aus 100 Prozent Baumwolle ist es sehr pflegeleicht und trägt sich äußerst angenehm auf der Haut, wiederum kann es meist ohne Bügeln angezogen werden.

4. Halbarmhemd im Panama-Schnitt

Das Panama-Halbarmhemd wird gern mit offenem Button Down-Kragen getragen, es gehört in die Karibik und verkörpert hemdsärmelige Leichtigkeit. Genauso werden dem Panama-Hemd heute

  • runde Kragen,
  • Stehkragen und
  • Kent-Kragen

eher zur Zierde zugeordnet. Zum Panama-Halbarmhemd passt die Krawatte fast nicht mehr, zu allen anderen Halbarmhemden können Sie sie beruhigt umbinden.

Modischer Faux-Pas? - Tipps zum Kombinieren von Halbarmhemden

Auch heutzutage gibt es jedoch immer noch zahlreiche Stilexperten, die das Halbarmhemd für keine gute Variante halten und es grundsätzlich nicht für formellere Anlässe empfehlen. Ob das an sich sehr beliebte Kleidungsstück also in der Firma überhaupt in den jeweiligen Dresscode passt, sollte zunächst in Erfahrung gebracht werden. Ansonsten bleiben Halbarmhemden noch immer sehr gute Begleiter in Situationen, wo eine eher legere Kleiderordnung besteht.

Doch was passt eigentlich grundsätzlich über das Halbarmhemd? Beginnen wir mit der Liste an Kleidungsstücken, die definitiv nicht über ein Halbarmhemd gehören.

Hier gibt es eine ganze Menge zu beachten: Sakkos und andere Business-Kleidungsstücke werden von Knigge-Experten ebenso wenig gern gesehen wie Krawatten. Letztere haben sich jedoch im Alltag zunehmend durchgesetzt, so dass eine passende Krawatte zum Halbarmhemd aus edlem Material durchaus tragbar ist.

Eine Anzugjacke bzw. ein Sakko jedoch sind definitiv schlechter Stil - hier gilt das Motto: Ganz oder gar nicht. Wer ein echtes Business-Outfit wählt, kann hierzu auch ein Langarmhemd tragen.

Ganz grundsätzlich sollte ein Halbarmhemd nur getragen werden, wenn die Temperatur auch Anlass hierzu gibt. Wer zum Beispiel im Sommer den ganzen Tag unterwegs ist, kann sich für abends einen farblich passenden Pullover mitnehmen. Tagsüber kann dieser beispielsweise lässig um die Schultern gelegt werden, abends wird er dann direkt über dem Halbarmhemd getragen - nur der Kragen verrät dann noch, um welches Kleidungsstück es sich "drunter" handelt.

Generelle Tipps zum Tragen von Halbarmhemden

In der Regel werden Kurzarmhemden ohne Jacke getragen. Ist es zu kalt, sollte man ein reguläres Hemd vorziehen und bei Bedarf die Ärmel hochkrempeln.

Im Gegensatz zu Langarmhemden fallen Halbarmhemden meist kurz aus. Es ist daher erlaubt oder gar gewollt, es über der Hose zu tragen.

Auf sehr schmale Slimfit-Halbarmhemden sollte verzichtet werden; sie sind nicht modern. Das Hemd sollte eine Silhouette schaffen, die ein wenig weiter ausfällt.

Am besten kombiniert man das Hemd zu einer Chino, die bis zu den Knöcheln geht. Möchte man eher auffallen und ein Statement setzen, wird man vermutlich in Co-ords eine gute Figur machen - es handelt sich um Zweiteiler aus demselben Material.

Halbarmhemd im Beruf

Das Halbarmhemd im Classic Cut oder das Halbarmhemd im Body Fit-Schnitt, einfarbig weiß oder in einer beliebigen anderen Farbe, mit Kent- oder Button-Down-Kragen können Sie nach Absprache meist im Business anziehen, am Casual Friday auf jeden Fall, ansonsten überall dort, wo ein Jackett nicht zwingend ist.

Hinweis: Dresscode, Temperatur und Anlass entscheiden über die Tragbarkeit des Halbarmhemdes!

Es passen dann Anzughose und Lederschuhe dazu. Fehlt nur noch die Krawatte und Sie sind "up to date". Es muss allerdings stets plausibel, also dem Anlass und Dresscode entsprechend sein.

An einem sehr heißen Sommertag, an dem der Jackett-Zwang, aber nicht der Krawatten-Zwang entfällt, ist das Halbarmhemd in dieser Kombination perfekt. Sie können auch Chinos dazu anziehen, und wenn Sie in einem kleinen Büro arbeiten, nicht gerade im konservativen Bankgeschäft, dürfen es auch Jeans sein.

Halbarm mit Krawatte und Lederschuhen wirkt dann sogar elegant und hat dennoch eine Spur von Sportlichkeit und Lässigkeit, wo der Langarmhemd-Träger etwas zu verzopft daher kommt, wenn es doch draußen so warm ist. Sollte es noch eine Spur lässiger sein, dürfen es auch Edel-Sneaker sein.

Auf die Schuhe kommt es dabei mehr an als auf die Krawatte. Damit beweisen Sie Ihren Auftritt im wahrsten Sinne des Wortes. Mit Business-Schuhen und dem Halbarmhemd, in der Regel mit Krawatte, sind sie geschäftsmäßig genug gekleidet. Turnschuhe gehören hingegen in die Freizeit.

Halbarmhemd im Freizeitbereich

Hier können Sie ein Halbarmhemd zu sehr vielem anziehen, wenn es nicht gerade die Jogginghose ist. Am besten passt allerdings ein Halbarmhemd mit V-Ausschnitt oder Rundkragen, die Krawatte lassen Sie ohnehin weg.

Sie können Jeans, Chinos oder Anzughosen dazu tragen, eine Capri passt definitiv nicht zum Halbarmhemd, eine Cargo in engsten Grenzen.

Die gute Nachricht für die Freizeit ist, dass Sie eine Jacke überziehen dürfen, wenn es etwas kühler ist. Lediglich Hemd- und Jackenmuster müssen zueinander passen, denn im Freizeitbereich kann das Halbarmhemd

  • kariert sein,
  • gestreift,
  • einfarbig,
  • mit größeren oder sehr dezenten Musterungen.

An Schuhen passen im Freizeitbereich Sneaker, zu Jeans natürlich Turnschuhe; Sie sehen, hier dürfen sehr vieles kombinieren und Ihrer Phantasie freien Lauf lassen.

Klassische Halbarmhemden kombinieren

Unter einem Sakko getragen, sehen Halbarmhemden wie Businesshemden aus. Jedoch sollte man sie nicht auf diese Weise tragen. Zum einen fehlt die Manschette, die normalerweise am Ärmel herausragt.

Zum anderen würde der "Schwindel" auffallen, sobald man die Jacke auszieht. Trägt man beruflich ein Kurzarmhemd, sollte dieses mit einem sportlichen Sakko ohne Futter kombiniert werden, dazu passen Stoffhose, Loafer und Ledergürtel.

Halbarmhemden mit Print kombinieren

Freizeithemden sind oftmals bedruckt. Halbarmhemden mit Print trägt man am besten zu Jeans und weißen Sneakern.

Das Hemd sollte bei diesem Look im Vordergrund stehen. Alternativ zur Jeans funktioniert auch eine Chinohose.

Halbarmhemden waschen und bügeln

Das Bügeln wird extrem erleichtert, wenn Sie Hemden separat waschen. Die Hemden knittern dadurch in der Maschine nicht so sehr und sind nachher viel leichter zu bügeln. Nach dem Waschen und leichten Weichspülen wird das Hemd auf einen Bügel gehangen, und wenn Sie das tropfnass machen können (kann man nicht immer), haben Sie die halbe Arbeit gespart.

Bügelanleitung für das Halbarmhemd

Sie legen das Hemd zugeknöpft vor sich hin und sprühen es leicht ein, wenn das Bügeleisen keine Wasserdampffunktion hat. Dann streichen Sie Ihr Hemd glatt und legen die Halbärmel zur Seite.

1. Kragen bügeln

Sie bügeln nun zunächst die Rückseite des Kragens, beginnend bei den Ecken hin zur Mitte. Der Kragen muss dabei unbedingt in Form bleiben, auch wenn Sie ihn immer wieder dorthin ziehen müssen. Als Nächstes bügeln Sie den Kragen von vorn, indem Sie ihn hochstellen und glatt auf Ihr Bügelbrett legen, oder was Sie als Unterlage verwenden. Sie bügeln nun wieder von den Ecken hin zur Mitte.

2. Ärmel bügeln

Nun sind die Ärmel dran, die bei Halbarmhemden sehr leicht zu bügeln sind. Sie legen sie glatt und bügeln sie sowohl leicht von innen als auch von beiden Seiten. Vorsicht, es bilden sich immer wieder Falten, Sie müssen nicht den gesamten Halbarm von innen "ausbügeln", das schafft kein Mensch.

Der Ärmel wird von außen glatt gebügelt, indem Sie an den Schultern des Hemdes mit der Bügeleisenspitze an den Nähten entlang bügeln.

3. Vorderseite bügeln

Die Vorderseite des Hemdes wird vorbereitend an der Knopfleiste glatt gezogen, diese Leiste wird zuerst gebügelt. Die Knopfzwischenräume sind nur von oben zu bügeln. Danach sind die beiden Hälften der Hemd-Vorderseite dran, wobei auf Faltenbildung geachtet werden muss.

Wenn Sie dem Hemdrücken ab und zu eine kleine Falte verpassen, ist das in diesem Stadium nicht so schlimm. Solange Sie ein Jackett anhaben, geht vom Hemdrücken keine Gefahr aus.

Beim Bügeln der Vorderseite wird an der Brusttasche des Hemdes nicht zu stark aufgedrückt, auf das Bügelbrett wird stets nur der zu bügelnde Stoff gelegt. Ein Hemd bügelt sich mit dem Bügelbrett am besten, ohne Bügelbrett wird es schwierig.

4. Rückseite bügeln

Zum Schluss bügeln Sie den Rücken. Hängen Sie das Hemd danach gleich auf einen Bügel und lassen Sie es ein wenig an der Luft, falls es noch etwas feucht ist. Nun haben Sie ein knitterfreies Hemd.