Olivier Theyskens ist gewohnt minimalistisch

Von Katharina Cichosch
18. Februar 2013

Sollen andere zu grellen Farben und extravaganten Schnitten greifen, in Olivier Theyskens Atelier wird grundsätzlich anders gearbeitet. Gerade deshalb wissen ihn Modefans und Kritiker so zu schätzen, gerade aus diesem Grund bilden die Kreationen des belgischen Designers immer wieder einen so willkommenen Kontrapunkt zum insgesamt doch recht schrägen, schrillen und bunten Modezirkus.

Dass der Mittdreißiger König des Minimalismus ist, bewies Theyskens jetzt auch wieder auf der New Yorker Fashion Week. Das Farbenspektrum passte zum urbanen Look des Big Apple: Jede Menge Schwarz, Grau und Creme, dazu ein bisschen Blau hier, ein wenig Braun dort. Neben geläufigen Materialien wie Strick und Leder fielen vor allem gesteppte Stoffe ins Auge: Aus ihnen formte der Modeschöpfer Hosen, Kleider und Mäntel, die in aller Schlichtheit jede Menge Charisma verströmten.

Das gewisse Etwas erhielt die aktuelle Herbst-/Winterkollektion vermutlich auch durch einen ganz besonderen Einfluss: In einem Interview verriet Theyskens, er habe sich von der Stilrichtung des Futurismus beeinflussen lassen. Die aus Italien stammende Bewegung war in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts en vogue und beeinflusste verschiedenste Bereiche von Kunst bis Design, und von Architektur bis Musik.