Sitzt, passt und sieht gut aus - ein Wegweiser in Sachen Anzugkauf

Den perfekten Anzug zu finden ist oftmals nicht leicht, denn neben der Farbwahl sind vor allem auch die Passform und der Schnitt entscheidend. Hilfreich kann es da sein zu wissen, woran man sieht, dass der Anzug richtig sitzt. Damit der Anzug ideal zu einem passt, gilt es dabei außerdem, die richtige Farbwahl für den Anzug zu treffen. Der Traum von Perfektion wird jedoch erst zur Realität, wenn man zum maßgeschneiderten Wunschanzug greift.

Von Daniela Straeten

Der Anzug ist der Klassiker der Herrenmode schlechthin und in vielen verschiedenen Farbtönen und Designs erhältlich. Damit sich ein perfektes Anzug-Outfit ergibt, ist vor allem die optimale Passform am Körper des Trägers entscheidend, denn ein Anzug kann noch so chic designt sein, sitzt er nicht richtig, kann sich der stilvolle Look eines solchen Kleidungsstückes nicht entfalten.

Die Passform

Ist der Anzug also offenkundig eine Nummer zu groß oder zu klein, wirkt man schnell als hätte man ihn sich geborgt oder als hätte man ihn zum letzten Mal zu seiner eigenen Konfirmation getragen.

Beides hinterlässt einen wenig seriösen Eindruck und lässt auf ein mangelndes Gespür für guten Stil schließen. Damit man nun in seinem Anzug im Büro oder auf der Hochzeitsfeier nicht zum Gespött der Leute macht, sollte man beim Kauf des Anzugs auf verschiedene Dinge achten.

Das Sakko

Dass ein Anzug über die richtige Passform verfügt, sieht man vor allem an dem richtigen Sitz des Sakkos, auf das besonderes Augenmerk gerichtet werden sollte, da es immer als erstes ins Auge fällt.

Allgemeine Hineweise

Um einen richtigen Sitz des Anzugs zu erzielen, muss das Sakko flach anliegen und darf dabei keineswegs

  • abstehen,
  • Falten werfen oder
  • bei Armbewegungen spannen.

In diesem Fall sitzt es schlichtweg nicht optimal und es sollte zu einer anderen Größe gegriffen werden. Sind die Schultern zu breit, wirkt der Kopf im Verhältnis schnell zu klein. Sind die Schultern zu schmal, dann wirkt das Gesamtbild ebenfalls unvorteilhaft. Deshalb ist beim Kauf des Sakkos darauf zu achten, dass die Naht der Schultern genau bündig am Oberarm abschließt.

Ein Sakko sitzt perfekt, wenn der Rücken gerade fällt. Wenn das Sakko geschlossen ist, sollten etwa noch drei Zentimeter Luft sein. Ob das Sakko dabei gerade oder tailliert geschnitten ist, ist eine Frage des persönlichen Geschmacks.

Der Kragen

Weiterführend ist es von großer Bedeutung, dass

  1. der Kragen des Sakkos flach auf dem darunter liegenden Hemd anliegt und
  2. dass letzteres mindestens einige Millimeter unter dem Sakko hervorschaut.

Arm- und Rückenlänge

Daneben ist für den richtigen Sitz auch charakteristisch, dass die Ärmel des Sakkos bei ausgestreckten Armen etwa bis zum Handgelenk reichen und dass die Rückenlänge ausreichend lang ist, um das Gesäß komplett zu bedecken. Als Faustregel gilt, dass sich der erste Knopf ungefähr auf der Höhe des Bauchnabels befinden sollte.

Bei der Länge der Ärmel ist es außerdem wichtig, dass das Hemd ca. einen halben Zentimeter herausschaut.

Die Hose

Daneben sollte aber auch der Sitz der Anzughose nicht in Vergessenheit geraten, denn auch bei dieser ist vor allem darauf zu achten, dass sie

  • weder zu eng,
  • noch zu weit und auch
  • weder zu kurz,
  • noch zu lang

ist. Entscheidend ist hierbei immer die Kombination zu den gewählten Schuhen, denn im Optimalfall sollte die Anzughose bis zum Beginn der Sohle am hinteren Ende der Schuhe reichen und vorne auf dem Spann leicht einknicken.

Auch bei der Hose kommt es natürlich auf den persönlichen Geschmack an. Manche mögen eher schmale Schnitte, andere hingegen bevorzugen etwas weiter geschnittenen Hosen. Es wirkt jedoch generell vorteilhaft, wenn kleinere Männer eher schmale Hosen tragen, weil weite Modelle die Figur zusätzlich stauchen.

Wann es sich lohnt, einen Anzug maßschneidern zu lassen

Einen Anzug lässt man zu besonderen Anlässen wie der eigenen Hochzeit schneidern, insbesondere wenn man keine "Stangenfigur" hat. Die Preise hierfür fallen sehr unterschiedliche aus. Der traditionelle Schneider bewegt sich oft im vierstelligen Bereich, es gibt

  • Angebote aus dem Ausland, aber auch
  • interessante Tools im Internet,

bei denen die eigenen Maße eingegeben werden und dann der "maßgeschneiderte" Anzug zugesandt wird.

Der Schneider vor Ort

Der Schneider Ihres Vertrauens dürfte letztendlich die sicherste, wenn auch teuerste Variante sein. Denn es ist sehr komplex, die Figur eines Menschen komplett auszumessen und einen Anzug auf sie zuzuschneidern. Dafür sitzt dieser wie angegossen, das sieht man und das spürt auch der Träger.

Menschen, die keine der üblichen Konfektionsgrößen haben, gibt es mehr als man glauben mag, sie fallen eigentlich gar nicht auf. Allein das Verhältnis zwischen Rumpf und Beinen kann aus dem Rahmen fallen, das sieht niemand, das weiß nur der Mensch selbst, der für Ober- und Unterbekleidung stets völlig verschiedene Größen wählen und meist noch etwas ändern lassen muss. Mindestens den Hosensaum oder Jackenärmel. Wer darüber hinaus

  • besonders groß oder klein,
  • besonders füllig oder dünn

ist oder sogar mehreres zusammen, für den lohnt sich in jedem Fall, einen Anzug schneidern zu lassen. Da man beim Schneidern auch auf die Qualität der Stoffe großen Wert legt, wird der Anzug meist für viele Jahre getragen, daher lohnt sich die Investition.

Der exakte Schnitt

Wer schon einmal einen Anzug schneidern ließ, weiß, dass der Schneider genau so misst: von der Schulter bis zum Daumenansatz. Und eigentlich weiß die Gesellschaft in der Theorie, dass das so richtig ist, nicht umsonst lugt auf sämtlichen Modeabbildungen die Hemdmanschette unter dem Jackenärmel hervor.

Nur in der Praxis hapert es oft. Daher sollte man sich, besonders unter den Augen geübter Anzugträger und in gehobeneren Kreisen, einen Anzug durchaus auch mal auf den Leib schneidern lassen.

Das Material

Auch ein perfekt geschnittener Anzug kann durchaus unpassend wirken, wenn er aus dem "falschen" Material hergestellt wurde. Besonders stilvoll und hochwertig wirken Anzüge aus Schurwolle.

Anzüge aus diesem Material sind perfekt für das Büro oder festliche Anlässe. Geht es im Büro jedoch etwas lockerer zu, dann kann man durchaus auch zum Anzug aus Cord greifen. Diese Variante ist auch für die Freizeit geeignet, wenn man trotz allem gut angezogen sein möchte.

Bei einem Ausflug aufs Land darf es (vor allem wenn das Wetter kühl ist) auch der Anzug aus dickem Tweed sein. Tweed ist ein eher grobes, fasriges Material, welches allgemein etwas rustikaler wirkt. Im Gegensatz dazu ist Baumwolle ein Material, welches vor allem für den Sommer geeignet ist.

Allerdings sind Anzüge aus Baumwolle weniger gut für das Büro geeignet, sondern eher für den Freizeitbereich gedacht. Das gilt auch für sommerliche Anzüge aus Leinen, die vor allem durch ihre lockere und knitterige Optik auffallen.

Die Farbe

Wenn es um die richtige Farbe für einen Anzug geht, dann spielen vor allem

  1. der Anlass und
  2. der Ort

eine Rolle. Schwarz ist an dieser Stelle natürlich häufig die erste Assoziation. Schwarze Anzüge werden in der Regel vor allem zu Trauerfeiern getragen. Auch in intellektuellen Kreisen finden schwarze Anzüge ihre Anhänger. Die wohl beliebtesten und gängigsten Farben für Anzüge sind jedoch

  • Dunkelblau und
  • Anthrazit.

Diese beiden Farben wirken wahlweise sportiv oder elegant, je nachdem, wie sie kombiniert werden. Beide Varianten sind im Büro ebenso korrekt, wie zu offiziellen oder privaten festlichen Anlässen.

Welche Farben man im Alltag oder im Büro tragen sollte

Ein Anzug stellt immer ein klassisches und stilvolles Outfit dar, das zu vielen Anlässen getragen werden kann und daher unbedingt in den Kleiderschrank eines jeden Mannes gehören sollte.

Damit der Look jedoch perfekt ist, empfiehlt es sich, die richtige Farbwahl für den Anzug zu treffen, denn erst wenn der Anzug in einem Farbton gehalten ist, der modern erscheint und zeitgleich optimal zum Träger passt, ergibt sich ein tolles Styling.

Farbwahl für Businesslooks

Die richtige Farbe für den Anzug ist selbstverständlich immer von der eigenen Präferenz abhängig, sollte sich jedoch auch am aktuellen Trend sowie an dem Anlass, zu dem der Anzug getragen wird, orientieren. Ein ganz klassischer und immer ansprechender Look ergibt sich

  1. mit einem dunklen Anzug, der
  2. in Kombination mit einem weißen Hemd sowie
  3. einer passenden Krawatte

immer und zu jedem Anlass getragen werden kann. Insbesondere im Berufsleben empfiehlt es sich stets, für einen perfekten Business-Look einen dunklen Anzug auszuwählen, da dies in der Regel besonders seriös und vertrauenswürdig aussieht.

  • Nachtblaue,
  • dunkelbraune,
  • graue oder ganz schwarze sowie
  • dunkle Nadelstreifen-Anzüge

stellen hierbei immer eine gute Wahl dar.

Anzüge fürs Privatleben

Handelt es sich hingegen um einen Anzug, der hauptsächlich im Privatleben, beispielsweise zu feierlichen Anlässen, getragen wird, so darf die Farbwahl ruhig einmal von den üblichen dunklen Nuancen abweichen. Topmodern sind dabei vor allem

  • beigefarbene oder
  • hellgraue Anzüge.

Wer etwas extrovertierter daher kommt, der kann gut und gern auch einmal zu einer farbenfroheren Nuance greifen.