Personenwaagen (digitale, analoge und spezielle Modelle)

Bei einer Personenwaage ist der Bereich des Messens auf ein normales Gewicht des menschlichen Körpers abgestellt. Das gilt auch für die Babywaage, die aufgrund eines geringen Körpergewichtes des Kleinkindes besonders genau misst. Mit einer Körperfett- oder Körperanalysewaage lassen sich, bei richtiger Anwendung, weitere interessante Werte im Körper bestimmen.

Von Kai Zielke

Jeder hat schon einmal auf einer der verschiedenartigen Personenwaagen gestanden. Die Älteren entsinnen sich an die Personenwaage mit Münzeinwurf in den Bahnhöfen. Zum Preis von zehn oder zwanzig Pfennigen wurde gewogen und anschließend das Körpergewicht in Fahrkartengröße ausgedruckt.

Das Ergebnis galt nur als ein ungefährer Wert, weil das Gewicht der Körperbekleidung inbegriffen war.

Anders sieht es beim Arzt aus, wenn bei der Eingangsuntersuchung das Körpergewicht gemessen wird. Hier geht es um eine Grammgenauigkeit - der Patient muss sich, wie es heißt, bis auf den Slip frei machen.

Personenwaagen in privaten Haushalten

Heutzutage verfügt jeder Haushalt über die eigene Körperwaage. Für einen mittleren zweistelligen Eurobetrag wird sie als mechanisches oder digitales Modell angeboten. Die handelsübliche Personenwaage zeigt Messwerte bis zu hundertfünfzig Kilogramm Körpergewicht an. Gängige Bauformen für Personenwaagen sind

  • die Balken- sowie
  • die Federwaage.

Mechanische Waage

Wer ganz anspruchslos ist und auf modernen Schnickschnack keinen Wert legt, der schafft sich am besten ein mechanisches Modell aus Omas Zeiten an. Diese Waagen haben den großen Vorteil, dass sie keinerlei Energie benötigen.

Man stellt sich einfach auf die Wiegefläche und durch die eingebaute Mechanik wird der erzeugte Druck in Kilogramm umgerechnet. Das Ergebnis kann anschließend auf einem Zifferblatt mit Hilfe eines Zeigers abgelesen werden. Dieses Prinzip wird auch gerne bei Küchenwaagen eingesetzt.

Mechanische Waagen sind die richtige Entscheidung für alle, die ihr Gewicht nur ab und zu kontrollieren möchten. Durch die ungenaue Zifferblatttechnik kann das tatsächliche Gewicht auch einmal ein gutes Kilogramm daneben liegen. Wer abnehmen möchte und sich über jedes verlorene Gramm freut, ist mit dieser Waage daher weniger gut beraten.

Digitale Personenwaage

Der Nachfolger der mechanischen Waage ist die digitale Personenwaage. Sie benötigt Energie aus Batterien, es entstehen also laufend neue Kosten. Allerdings arbeiten die modernen Modelle so effizient, dass eine Waage gut und gerne mehrere Monate ohne Batteriewechsel funktionieren kann.

Digitale Personenwaagen zeigen das aktuelle Gewicht genauer an als ihre mechanischen Vorfahren. Meist bekommt man das Ergebnis auf einhundert Gramm genau.

Körperfettwaage

Wichtiger Bestandteil der Körperfettwaage sind vier Elektroden. Sie befinden sich auf der Standfläche einer Personenwaage und sind so montiert, dass jeweils ein strumpfloser Fuß auf einer oder zweien von ihnen steht.

Der Körperfettanteil lässt sich beim einmaligen Wiegen beziehungsweise Messen nicht allzu genau feststellen. Das Messen ist ein physikalisches Zusammenspiel von

  1. Vierleitermessung und
  2. Übergangswiderstand von den Elektroden zur Haut.

Professionelle Körperfettwaagen sind vorprogrammierte Computer. Der Stromleiter misst den Körperfettanteil. Durch das Leiten des Stroms zwischen den beiden Füßen ist der Körperfettanteil aufwärts bis zur Hüfte messbar.

Ab der Hüfte weiter aufwärts wird mehr gerechnet und geschätzt als tatsächlich gemessen.

Körperanalysewaage

Die Körperanalysewaage arbeitet genauer und umfassender. Zusätzlich zum Körperfettgehalt wird auch der Anteil an Muskelmasse und Wassergehalt im Körper gemessen. Diese Personenwaage kommt vorwiegend im

zum Einsatz. Wer auf die Anschaffungskosten verzichten möchte, kann auch in den Privatbesuch beim Arzt investieren.

Solche Waagen eignen sich hervorragend zum Abnehmen, da sie auch Erfolge anzeigen, die sich nicht in Kilogramm ausdrücken. So wird die Silhouette zum Beispiel ansprechender, wenn der Muskelanteil steigt, obwohl sich am Gesamtgewicht dadurch überhaupt nichts verändert.

Hat man hingegen an Kilogramm zugenommen und bemerkt, dass der Wasseranteil gleichzeitig gestiegen ist, kann man sich beruhigt zurücklehnen. Es wurde kein Fett angesetzt, das überschüssige Wasser wird bald verschwinden, so dass sich das Gewicht schnell wieder einpendelt.

Die erzielten Werte können auf verschiedenen Speicherplätzen abgelegt werden, um die Entwicklung besser beobachten zu können. Allerdings ist die Bedienung von Körperanalysewaagen nicht immer ganz einfach, da verschiedene Faktoren zu berücksichtigen sind.

Worauf beim Wiegen geachtet werden sollte

So kommt es zum Beispiel beim Wasserhaushalt des Organismus zu Schwankungen, die bis zu fünf Prozent betragen können. Diese Schwankungen hängen davon ab,

  1. was der Benutzer der Waage am Tag isst oder trinkt und
  2. wie aktiv er ist.

Dadurch werden von der Waage jedoch unterschiedliche Werte angezeigt. Aus diesem Grund empfehlen Experten, die Waage immer zum selben Zeitpunkt zu benutzen. Doch auch die Bedingungen sollten vergleichbar sein. Am besten stellt man sich gleich morgens, nachdem man aufgestanden ist, auf die Waage. Dabei sollte das Wiegen noch vor dem Frühstück erfolgen.

Damit man erkennen kann, ob eine Diät oder ein Fitnessprogramm erfolgreich verläuft, genügt es vollkommen, die Körperfettwaage einmal im Monat zu benutzen. Soviel Zeit benötigen die Fettpolster ohnehin, um zu verschwinden.

Zu berücksichtigen ist auch, dass Frauen einen höheren Körperfettanteil aufweisen als Männer, was an ihren Genen liegt. So dienen die Polster als Reserve für Schwangerschaften oder Stillzeiten.

Richtwerte und der richtige Standort

Damit Hobby-Sportler sich orientieren können, hat die Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (Deutscher Sportärztebund) spezielle Richtwerte aufgestellt. So sollte der Anteil an Körperfett

  • bei Männern nicht mehr als 16 bis 18 Prozent betragen.
  • Für Frauen gelten 22 bis 24 Prozent.

In manchen Fällen können die Messwerte beim Wiegen auch verfälscht werden, weil die Waage einen ungünstigen Standort hat. Zum Beispiel wird mehr Gewicht angezeigt, wenn sich die Waage auf einem weichen Teppichboden befindet.

Besser ist es daher, sie auf einem ebenen und harten Fliesenboden zu platzieren. Auf diese Weise lässt sich das Gewicht genauer anzeigen.

Babywaage

Wie das Wort sagt, ist die Babywaage zum Wiegen des Säuglings bestimmt. Zu den beliebten Bauformen gehören

  1. die Hänge-,
  2. die Klapp- sowie
  3. die Schalenwaage.

Während Baby- oder Säuglingswaagen zum medizinischen Gebrauch geeicht sein müssen, ist das für den Privatgebrauch oder in Apotheken nicht erforderlich.

Heutzutage verfügt der junge Haushalt schon aus Interesse und Verantwortung heraus über eine genau wiegende respektive messende Babywaage. Das Körpergewicht des Kleinkindes ist ein entscheidender Indikator für

  • Gesundheit,
  • Wohlbefinden und
  • Wachstum.

Gewogen wird sowohl vor als auch nach der Mahlzeit, und zusätzlich im Tagesrhythmus. Bei einer differenzierten Skalierung wiegt die Babywaage als solche auch ohne eine Eichung sehr genau. Die Erzieher wollen auf Gewichtsschwankungen im zweistelligen Grammbereich reagieren können - oftmals müssen sie es geradezu.

Für das Kleinkind ist die Schalenwaage am bequemsten. Sie hat einen festen Standort im Raum und wird mit einem Tuch oder Laken ausgebettet. Darauf hat das Baby ausreichend Platz, es liegt während des Wiegevorgangs bequem in der Schale.

Die Klappwaage ist von der Konstruktion her wie eine mobile Schalenwaage.