Krawattenklammern und Krawattennadeln - unterschiedliche Arten und wann welche sinnvoll sind

Krawattenklammern bzw. -nadeln genießen heutzutage einen zweifelhaften Ruf. Schlecht ausgewählt lassen sie den Träger schnell als zwielichtigen Playboy oder stillosen Neureichen erscheinen. Dabei kann man Krawattenklammern und -nadeln auch im einundzwanzigsten Jahrhundert durchaus noch mit Stil und Eleganz tragen, wenn man weiß, wie bzw. welche.

Britta Josten
Von Britta Josten

Unterschiede und Funktion

Hierbei liegt das Augenmerk vor allem auf der Krawattenklammer, die als Weiterentwicklung der Krawattennadel gesehen werden kann. Letztere erlebte ihre Hochzeit im neunzehnten Jahrhundert, als es galt, die damals hochmodischen Halsbinden stilvoll zusammen zuhalten.

Da eine Krawattennadel jedoch eine moderne Seidenkrawatte beim Durchstechen leicht beschädigen kann, musste eine moderne Variante erfunden werden, die ganz ohne ein Durchlöchern auskommt: die Krawattenklammer war geboren, die von manchen auch als Krawattenspange bezeichnet wird.

Auch wenn heutzutage von Krawattennadel gesprochen wird, ist eigentlich eine Krawattenklammer gemeint. Neben ihrer schmückenden Funktion dient die Krawattenklammer dazu, die Krawatte am Körper zu halten. Insbesondere bei Geschäftsleuten, die bei ihrer täglichen Arbeit Krawatte tragen müssen und gleichzeitig verhindern wollen, dass sie ihnen - z.B. während sie sich über Dokumente beugen - störend im Weg hängt, erfreut sich die Krawattennadel große Beliebtheit.

Nicht zuletzt bewahrt sie die Krawatte auch vor Verschmutzungen.

Zur Fixierung wird die Krawatte in der Regel im oberen Drittel mit Hilfe der Krawattenklammer an der Knopfleiste des Hemdes befestigt. Die Krawattenklammer besticht durch ihre sogenannte Alligator-Mechanik, die dafür Sorge trägt, dass selbst empfindliche Seidenkrawatten nicht beschädigt werden.

Tipps zur richtigen Wahl

Da die Krawattenklammer mittlerweile in unzähligen Varianten zu haben und ein ebenso klassisches wie beliebtes Herrenschmuckstück ist, gilt es jedoch, bei der Auswahl einige Styling-Regeln zu beachten. So lautet die erste Regel, wie so oft in Sachen Stil: weniger ist mehr. Lustig gemeinte Krawattenklammern, die ein stilisiertes Symbol aus der Berufsgruppe des Trägers oder seines Hobbys zeigen, beispielsweise

  • ein Feuerwehrauto,
  • einen Katzenkopf,
  • die Skyline einer Metropole
  • oder ähnliches,

gehören definitiv zum stilistischen No-Go. Dasselbe gilt für Comic-Motive, die sich eine Stilebene mit Motivkrawatten teilen. Die klassische Krawattenklammer sollte aus einem Edelmetall gearbeitet sein, die Auswahl erstreckt sich

  • von Edelstahl
  • über Silber und Gold
  • bis zu Platin.

Natürlich ist auch eine 18-Karat-Vergoldung legitim. In diesem Falle bekommt man eine stilvolle Krawattenklammer schon für etwa zwanzig Euro.

Die Krawattenklammer kann satiniert sein oder glänzen, auch ein dezentes Prägemuster, etwa Querstreifen, sind denkbar. Sehr edel ist es, wenn nur am äußersten Ende eine Verzierung angebracht ist, etwa

  • eine eingeprägte Längsrille,
  • die gravierten Initialen oder
  • ein (!) dezenter Schmuckstein.

Extravagant, aber im Rahmen des guten Stils sind Krawattennadeln, die durch aufwändige Emaille-Einlegearbeiten bestechen.

Manche Krawattenklammern wiederum sind durch eine herabhängende Gliederkette verziert - diese sollten eher amerikanischen Öl-Tycoons überlassen werden oder hierzulande dem Großreeder, der auch gern uniformähnliche Anzüge trägt.

Bestandteil eines Sets

Immer populärer werden auch (Geschenk-)Sets, die aus Krawattenklammer und passenden Manschettenknöpfen bestehen. Doch auch hier gilt die fünf-Stück-Regel: Es sollten nie mehr als fünf sichtbare Schmuckstücke getragen werden, wobei Uhr und Gürtelschnalle mitzählen. Mit einem Ehering wären dies schon sechs Stück, da jeder Manschettenknopf als ein Stück zählt.

Im Zweifel sollte man(n) nicht das komplette Krawattenklammer-Manschettenknopf-Set anlegen, sondern nur eines der beiden ausdrucksstarken Schmuckstücke glänzen lassen.

Die Krawattenklammer passt am besten zum Businessanzug und edlen Hemd. Beim Casual Business Outfit mit Sakko hingegen dürfte sie overdressed wirken.