Kontaktlinsen-Pflegemittel - Inhaltsstoffe, Wirkung und Anwendung

Kontaktlinsen ermöglichen dem Benutzer ebenso wie die Brille eine gute Sicht; sie besitzen zudem den Vorteil, dass sie nicht sichtbar sind und bei der täglichen Arbeit als weniger störend empfunden werden. Allerdings benötigen Kontaktlinsen mehr Aufmerksamkeit bei der täglichen Pflege. Damit diese ohne Risiken gelingt, sollten spezielle Kontaktlinsen-Pflegemittel verwendet werden. Informieren Sie sich über Inhaltsstoffe, Wirkung und Anwendung von Kontaktlinsen-Pflegemitteln.

Von Daniela Straeten

Mögliche Verunreinigungen der Kontaktlinse

Kontaktlinsen müssen ebenso wie Brillen regelmäßig gepflegt werden. Im Grunde gar noch sorgfältiger, da es nicht nur darum geht, den guten Durchblick zu bewahren.

Sie sind im Laufe des Tages verschiedenen äußeren Einflüssen, beispielsweise Staub oder umherschwirrenden Pollen, ausgesetzt. Diese können sich auf der Kontaktlinse absetzen. Die Sicht ist dann, ähnlich wie bei einem verschmutzten Fensterglas, mehr oder weniger beeinträchtigt.

Im Gegensatz zur Brille kann es auch zwischen der Kontaktlinse und dem Auge zu Verunreinigungen kommen. Einerseits tragen natürliche biochemische Prozesse dazu bei, dass sich Fette und Eiweiße ansammeln.

Andererseits wird die Kontaktlinse von einem Tränenfilm umspült, der in kleinsten Mengen Mikroorganismen aus der Umgebung des Auges enthält. Zusätzlich können ein gestörter Tränenfluss oder Infektionen im Hals-Nasen-Ohren-Bereich das Vorhandensein von Bakterien im Auge fördern.

Würde man die Kontaktlinse nicht regelmäßig reinigen, käme es zu einem drastischen Anstieg der Bakterienbesiedlung. Die Verschleppung und Verschlimmerung einer Infektion könnte drohen.

Verschmutzung der Kontaktlinse: Art der Linse entscheidend

Nicht jede Kontaktlinse verschmutzt gleich stark. Entscheidend sind unter anderem die individuellen, bereits benannten Faktoren des Kontaktlinsenträgers. Aber auch die Art der Kontaktlinse entscheidet, wie stark Verunreinigungen aufgenommen werden.

Harte Kontaktlinsen besitzen eine glatte Oberfläche, an welcher Verschmutzungen weniger stark haften. Weiche Kontaktlinsen besitzen eine unebene Oberfläche und mit Wasser gefüllte Poren. In diesen siedeln sich eher Keime an.

Hinweise zur Reinigung, Aufbewahrung und Pflege der Kontaktlinsen

Die Reinigung der Kontaktlinsen muss sorgsam durchgeführt werden. Keinesfalls dürfen diese mit Gegenständen bearbeitet werden, die mechanische Schäden herbeiführen könnten.

Hierbei entstünden Verkratzungen, die wiederum auf dem Auge Schäden verursachen würden. Für die Kontaktlinsenreinigung und -desinfektion werden spezielle Pflegeprodukte angeboten.

Zur Aufbewahrung von Kontaktlinsen bietet der Handel spezielle Behältnisse an. Diese sollten tatsächlich auch verwendet werden, damit ein mechanischer Schutz und ein steriler Aufbewahrungsort gegeben sind.

Spätestens nach einem viertel Jahr ist der Kontaktlinsenbehälter gegen einen Neuen auszutauschen. Für die Aufbewahrung der Linsen gibt es entsprechende Aufbewahrungslösungen.

Auf einen Blick: Allgemeine Hinweise zur Reinigung der Kontaktlinsen

Beim Umgang mit Kontaktlinsen-Pflegemitteln gilt es, einige allgemeine Hinweise zu beachten. Dazu zählt:

  • man sollte niemals Leitungswasser verwenden
  • man sollte stets die Gebrauchsanweisung lesen
  • man sollte niemals Pflegemittel miteinander mischen
  • man sollte jede Lösung nur einmal verwenden
  • man sollte die Behälter für die Kontaktlinsen regelmäßig erneuern
  • man sollte die Kontaktlinsen mit Pflegelösung abspülen, bevor man sie einsetzt
  • man sollte die Pflegemittel nach Ablauf des Haltbarkeitsdatums nicht mehr verwenden
  • man sollte darauf achten, dass der Reiniger nicht in die Augen gelangt

Kontaktlinsen nur mit sauberen Händen anfassen: Händewaschen nicht vergessen

Generell gilt: Kontaktlinsen dürfen nur mit sauberen Händen angefasst werden. Es gilt somit, diese vorher gründlich zu waschen. Bei der Seife sollte man darauf achten, dass diese nicht rückfettend ist - die zusätzlichen Fette könnten sich auf den Kontaktlinsen absetzen.

Augen-Make-up entfernen: Vor dem Entfernen der Kontaktlinsen abschminken

Neben den Händen sollten auch die Augen sauber sein, wenn man die Kontaktlinsen rausnimmt oder wieder einsetzt. Sobald die Linsen mit Schminke, Wimperntusche oder Cremes in Berührung kommen, bilden sich Schmierfilme - das Augen-Make-up sollte somit vor dem Herausnehmen der Linsen entfernt und erst nach dem Einsetzen aufgetragen werden.

Kontaktlinsen reinigen

Kontaktlinsen bedürfen jeden Tag einer zweimaligen Reinigung, nämlich

  1. morgens vor dem Einsetzen und
  2. abends nach dem Herausnehmen aus dem Auge.

Dazu wird die jeweilige Linse auf die Handinnenfläche gelegt und mit dem Reinigungsprodukt benetzt. Anschließend reibt man sie vorsichtig mit einer zuvor gereinigten und gründlich abgetrockneten Fingerkuppe ab.

Wird dieser Vorgang nicht gründlich genug ausgeführt, kann es beim nächsten Einsetzen der Linse zu Hornhautentzündungen kommen. Diese Erkrankung wird als Keratitis bezeichnet.

Hornhautentzündungen, die durch keimbelastete Kontaktlinsen entstehen, sind nicht nur schmerzhaft, sondern auch langwierig zu behandeln. Nicht immer können Folgeschäden vermieden werden.

Kontaktlinsen richtig aufbewahren

Im nächsten Schritt werden die Linsen kurz mit dem Reinigungsmittel abgespült und anschließend in den mit der Desinfektionslösung gefüllten Aufbewahrungsbehälter gegeben. Die Lösung tötet die restlichen auf der Linse verbliebenen

  • Pilze,
  • Keime und
  • Mikroorganismen

ab. Die jeweilige Packungsbeilage gibt an, wie lange die Linsen in der Lösung schwimmen müssen. Bei der nächsten Anwendung muss das Mittel vollständig erneuert werden, damit wieder die Sterilität gewährleistet ist.

Kontaktlinsen einsetzen

Auch beim Einsetzen der Kontaktlinsen muss äußerste Sauberkeit gelten. Deshalb ist zuvor das gründliche Händewaschen und -abtrocknen unerlässlich.

Um keine Reinigungsmittelreste in das Auge zu übertragen, werden die Kontaktlinsen mit einer speziellen Kochsalzlösung gespült. Wie bereits beschrieben darf diese nicht selbst hergestellt werden. Der Spülvorgang vermeidet Augenreizungen.

Weitere Pflege- und Reinigungsmittel für Kontaktlinsen

Zusätzlich kann es sich empfehlen, die Linsen einmal wöchentlich einem Enzymreinigungsbad zu unterziehen. Dieses beseitigt Fett- und Proteinrückstände.

Weiterhin kann die Anwendung von Nachbenetzungslösungen erforderlich sein. Zeit- und kostensparender dürfte die Anschaffung von All-in-One-Kombinationslösungen sein.

Allerdings eignen sich diese Kombi-Lösungen nicht für jede Linse und nicht für jeden Anspruch. Bei Fragen sollten immer der Augenarzt oder der Optiker befragt werden.

Die Reinigung des Linsenbehälters

Ebenso wichtig ist es, dass der Linsenbehälter selber gereinigt wird. Dieser sollte nach der Herausnahme der Linsen geleert und mit einer Kochsalzlösung gespült werden, ehe man ihn am besten an der Luft trocknen lässt. Beim Abtrocknen mit Handtüchern oder ähnlichem könnte hingegen wieder Staub und Schmutz auftreten.

Welches Kontaktlinsen Pflegemittel wählen? Ein Test hilft

Bei der Wahl des Kontaktlinsen-Pflegemittels kommt es zum einen darauf an, was man damit bezwecken möchte - im folgenden Punkt gehen wir auf die unterschiedlichen Mittel und deren Wirkungsweise ein. Des Weiteren gilt es jedoch, unter den zahlreichen Anbietern das für sich beste Produkt zu wählen. Online findet man zahlreiche Tests, in denen die Pflegemittel verschiedener Hersteller miteinander verglichen werden.

Unterschiedliche Pflegemittel für weiche und harte Kontaktlinsen

Unterschieden werden muss dabei vor allem zwischen den jeweiligen Produkten für weiche oder harte Linsen. Reinigt man nämlich die eine Linsenart mit einem Produkt, das eigentlich zur Pflege der jeweils anderen Art angedacht ist, schädigt man die Linsen.

Je nachdem, um welche Linsenart es sich handelt und für welches Pflegesystem man sich entscheidet, werden verschiedene Pflegemittel verwendet. Dazu gehören

  • Desinfektionslösung,
  • Neutralisationslösung,
  • Aufbewahrungslösung,
  • Proteinentferner,
  • Kochsalzlösung,
  • Nachbenetzungsmittel sowie
  • diverse Kombinationsprodukte.

Leitungswasser eignet sich nicht. Es enthält einen hohen Anteil an Mineralstoffen, Metall-Ionen sowie Chlor. All diese Stoffe würden die Kontaktlinse und das Auge schädigen.

Zusätzlich stiege auch hier die Gefahr einer Bakterienübertragung deutlich. Nun könnte man meinen, dass destilliertes Wasser geeignet sei, um die Kontaktlinsen zu reinigen. Es eignet sich ebenso wenig wie selbst hergestellte Kochsalzlösungen. Beiden Flüssigkeiten fehlt die erforderliche Sterilität.

Im Folgenden gehen wir auf die unterschiedlichen Kontaktlinsen-Pflegemittel ein.

Desinfektionslösung

Das regelmäßige Pflegen von Kontaktlinsen macht doppelt Sinn: Zum einen entfernt es alle Auflagerungen und Anhaftungen, die beim normalen Gebrauch durch Umwelteinflüsse und biochemische Vorgänge im Auge entstehen. Das Reinigen verhilft also zur klaren Sicht.

Zum anderen vermeidet die Reinigung und Desinfektion der Kontaktlinsen die Keimübertragung von der Linse auf das Auge. Die meisten Pflegemittel für Kontaktlinsen wirken

  1. reinigend und
  2. gleichzeitig desinfizierend.

Besonders preiswert sind sogenannte Kochsalzlösungen. Die Inhaltsstoffe unterscheiden sich je nach Produkt und Hersteller.

Es handelt sich jedoch immer um eine Wirkstoffkombination, die pilz- und keimtötend sowie reinigend wirkt. In vielen Lösungen sind

  • Fungizide,
  • Tenside sowie
  • Wasserstoffperoxid

enthalten. Selbst herstellen sollte man die Desinfektionslösung nicht, wenngleich der Handel verschiedene keimtötende Mittel für die Desinfektion von Haushaltsgegenständen oder der Haut bereit hält.

Für die Anwendung im Augenbereich eignen sie sich nicht. Alle in der Desinfektionslösung verwendeten Inhaltsstoffe müssen steril und unbedenklich für das Auge sein. Zudem muss das Mischungsverhältnis stimmen.

Würde man irgendeine Lösung verwenden, könnten nicht nur Augenreizungen, sondern dauerhafte Schäden durch Verätzungen entstehen, wenn Reste dieser Lösung versehentlich an der Linse haften bleiben sollten. Außerdem ist eine Einschränkung der Linsenfunktion erdenklich. Im Internet, in Apotheken und im Fachhandel werden verschiedene Desinfektionslösungen für Kontaktlinsen in unterschiedlichen Zusammensetzungen angeboten.

Welche die beste Desinfektionslösung ist, lässt sich nicht pauschal vorhersagen. Denn einerseits stellt jeder Kontaktlinsenträger eigene Ansprüche an die Handhabung des Mittels.

Andererseits bestimmt die Linsenart, welche Lösung sich bedenkenlos einsetzen lässt. Wer sich unsicher ist, sollte sich bei der Auswahl des Reinigungsmittels vom Optiker oder Augenarzt beraten lassen.

Es ist immer sinnvoll, beim Reinigen der Linsen auf ein hohes Maß an Hygiene zu achten. Dazu gehört unter anderem, dass mit sauberen Händen gearbeitet wird. Auch der Aufbewahrungsbehälter für die Kontaktlinsen muss steril sein, nach spätestens 3-6 Monaten ist er auszutauschen.

Neutralisationslösung

Nach jedem Desinfektionsvorgang ist ein gründliches Neutralisieren der Linsen erforderlich, damit es nicht zu

  • Augenreizungen,
  • -verätzungen oder
  • zur Beeinträchtigung des Tränenfilms

kommt. Häufig werden so genannte Dualsysteme angeboten, die auch unter der Bezeichnung Peroxidsysteme bekannt sind. Hierbei handelt es sich um eine Pflegemittelkombination, die aus zwei Mitteln besteht.

  1. Zum einen beinhaltet sie eine Desinfektionslösung, die der Reinigung und Keimabtötung dient. Sie wird für den ersten Pflegeschritt benötigt.
  2. Zum anderen gehört zum Dualsystem eine Flasche mit einer Neutralisationslösung, die auf die jeweiligen Inhaltsstoffe des Desinfektionsmittels abgestimmt ist.

Einige Produkte arbeiten auf einer Katalase-Basis. Dabei handelt es sich um ein Enzym, das in der Lage ist, den Inhaltsstoff Wasserstoffperoxid in die Elemente Sauerstoff und Wasser aufzuspalten.

Bereits nach etwa einer halben Stunde können die Linsen eingesetzt werden. Ebenso ist es möglich, das Enzympflegemittel als Aufbewahrungslösung zu benutzen. Bei der Verwendung von All-in-One-Kombinationslösungen empfiehlt es sich, das Enzymbad einmal wöchentlich anzuwenden.

Aufbewahrungslösung

Kontaktlinsen werden meist am Tage getragen, manchmal nur für wenige Stunden. Sofern es sich nicht um Tageslinsen handelt, müssen diese während der anderen Zeit steril sowie stoß- und kratzfest aufgehoben werden.

Zur Aufbewahrung werden spezielle Boxen verwendet, die im Allgemeinen aus Kunststoff bestehen. Sie sind in vielen Pflegemittelsets enthalten, können aber auch einzeln erworben werden.

Damit die Linse auch in der Box nicht zerkratzt, wird sie in einer speziellen Flüssigkeit aufgehoben. Es handelt sich dabei um eine sogenannte Aufbewahrungslösung.

Die Linse kann schwimmen, bekommt also keinen direkten Kontakt mit den Wänden der Box. Zugleich wirkt die Lösung desinfizierend.

Der Großteil der im Behälter und an den Linsen befindlichen Keime wird abgetötet. Nach jeder Benutzung sollte die Flüssigkeit gewechselt werden, da sie ansonsten einen idealen Nährboden für Keime bildet. Zudem muss die Box

  1. in regelmäßigen Abständen gereinigt und
  2. nach einem bis drei Monaten ausgetauscht

werden. Auch All-in-One-Lösungen und Neutralisationslösungen können zur Aufbewahrung von Kontaktlinsen verwendet werden. Kochsalzlösungen und Desinfektionslösungen stellen Alternativen dar.

Die Art der Aufbewahrungslösung entscheidet also über ihre Zusammensetzung. Auf jeden Fall beinhalten diese

  1. keimtötende,
  2. reinigende und
  3. pflegende Eigenschaften.

Proteinentferner

Proteinentferner werden dazu verwendet, Eiweißanhaftungen von Kontaktlinsen zu entfernen. Diese entstehen durch ganz natürliche Vorgänge im Auge.

Würde man sie nicht entfernen, käme es zur Verformung der Linse und zur Beeinträchtigung des Sehvermögens. Eiweiße bilden nämlich auf der Linse einen trüben Film. Zudem könnten Schäden am Auge entstehen.

Proteinentferner bestehen aus Enzymen, die in der Lage sind, Eiweiße aufzuspalten und abzubauen. Proteinentferner werden in Tablettenform angeboten. Um diese aufzulösen, können

  • Neutralisations-,
  • Desinfektions- oder
  • All-in-One-Kombinationslösungen

verwendet werden. Einige Hersteller empfehlen, Enzymtabletten einmal wöchentlich anzuwenden. Pauschalieren lässt sich diese Aussage jedoch nicht.

Nicht jedes menschliche Auge sondert gleich viele Eiweiße ab. Und nicht jede Kontaktlinse verträgt die Behandlung mit einem Proteinentferner. Bereits beim Kauf der Linsen empfiehlt es sich, den Optiker oder Augenarzt nach den Reinigungsmöglichkeiten zu fragen.

Kochsalzlösung

Kontaktlinsen benötigen eine regelmäßige Pflege, damit sie sauber und haltbar bleiben. Die Reinigung muss regelmäßig, aber sorgsam vorgenommen werden.

Übermäßige mechanische Beanspruchungen vertragen die Linsen ebenso wenig wie beliebige chemische Lösungen. Zudem muss das Reinigungsmittel so zusammengesetzt sein, dass es dem Auge nicht schadet.

Eine relativ preiswerte Flüssigkeit zum Reinigen von Kontaktlinsen ist Kochsalzlösung. Allerdings darf diese nicht selbst hergestellt werden, da mit sterilen Inhaltsstoffen gearbeitet werden muss.

  • Leitungswasser,
  • destilliertes und
  • abgekochtes Wasser

sind nicht steril. Speziell angefertigte Kochsalzlösungen beinhalten unter anderem Polyhexadine, die komplette Lösung wurde gepuffert und steril filtiert.

Kochsalzlösungen können außerdem zum Abspülen der Linsen nach dem Reinigungsvorgang mit einer Desinfektionslösung verwendet werden. Sie erleichtern zudem das Einsetzen der Kontaktlinsen in das Auge. Sollen die Linsen für weniger als einen Monat aufbewahrt werden, können sie in der Flüssigkeit gelagert werden.

Allerdings sollten die Herstellerinformationen beachtet werden, denn jede Lösung ist für eine andere Art von Linsen geeignet. Vor der Anwendung des Präparats sollten die Hände gründlich gereinigt werden. Zum Abtrocknen derselben eignet sich am besten ein flusenfreies Tuch, damit die Kontaktlinsen beim Einbringen in die Augen wirklich sauber sind.

So genannte Proteinentferner, die zum Beseitigen von Eiweiß- und Fettrückständen auf den Linsen gedacht sind, werden in Tablettenform angeboten (Zusätzliche Informationen finden Sie auf der Seite 3 des Artikels). Sie können in Kochsalzlösungen aufgelöst werden.

Nachbenetzungsmittel

Viele Umwelteinflüsse können zur Austrocknung des Auges und damit zu Augenreizungen führen - zu nennen wären

  • Pollenstaub,
  • Schmutzpartikel,
  • Sonne,
  • Wind, aber auch
  • Treibgase und chemische Gase.

Auch im Alter und beim Vorliegen bestimmter Erkrankungen kann der natürliche Tränenfilm beeinträchtigt sein. Augenreizungen machen sich unter anderem mit juckenden und geröteten Augen bemerkbar.

Kommt es zu zusätzlichen mechanischen Belastungen, wie sie beim Tragen von Kontaktlinsen entstehen, ist das Auge besonderen Risiken ausgesetzt. Die zwischen der Kontaktlinse und dem Auge entstehende Reibung kann zu Sehbehinderungen und zu gravierenden Schäden am Auge führen. Nach längerem Tragen empfinden viele Kontaktlinsenträger zudem einen unangenehmen Druck im Auge, der mit müden Augen verbunden ist.

Nachbenetzungsmittel für Kontaktlinsen dienen dazu, diese mit einem Flüssigkeitsfilm zu versehen. Er lässt sich mit einer Art Tränenersatz vergleichen.

Viele Produkte enthalten Hyaluronsäure, die einen wichtigen Bestandteil des menschlichen Bindegewebes darstellt und gleichzeitig ein Wasserspeicher ist. Die Kontaktlinse erhält durch diesen Film eine bessere Gleitfähigkeit, die Reibung am Auge wird gemindert.

Nachbenetzungsmittel schützen aber nicht nur vor Verletzungen, sie sorgen auch für ein angenehmeres Tragegefühl der Linsen. Grundsätzlich werden Nachbenetzungsmittel vor dem Einsetzen der Linsen angewendet. Sie können aber auch während des Tages je nach Bedarf nachdosiert werden.

Allerdings ist es ratsam, auf die Packungsbeilage zu achten. Das allzu häufige Anwenden dieser Flüssigkeit kann nämlich die Entstehung des natürlichen Tränenfilms beeinträchtigen.

Viele Hersteller bieten Nachbenetzungsmittel als Einmaldosis an. Hierdurch spart das Produkt an Größe und Gewicht, es lässt sich bequem in der Handtasche mitführen.

Außerdem verhindert das einmalige Einträufeln und Wegwerfen der Verpackung eine eventuelle Keimübertragung auf das Auge. Vor dem Einbringen der Tropfen sollten unbedingt die Hände gründlich gewaschen und abgetrocknet werden. Werden größere Abpackungen des Produkts verwendet, muss die Flasche im Anschluss an die Benutzung

  • gut verschlossen und
  • lichtgeschützt

aufbewahrt werden. Nach dem Ablauf des Verfallsdatums sind Nachbenetzungsmittel nicht mehr zu verwenden.

All-in-One-Kombinationslösungen

Kontaktlinsen müssen täglich sorgfältig gepflegt werden, damit sie ihre Funktion risikofrei erfüllen können. Verschmutzte Linsen behindern nämlich nicht nur die gute Sicht, sie sind auch wahre Überträger von Keimen. Die Desinfektion und Reinigung werden in verschiedenen Schritten vorgenommen, für jeden bietet der Handel unterschiedliche Pflegepräparate an.

Die sorgsame Durchführung jeder dieser Pflegemaßnahmen nimmt eine gewisse Zeit in Anspruch. All-in-One-Kombinationslösungen sollen alle Schritte vereinen. Ihre Anwendung spart also nicht nur Geld, sondern auch Zeit.

Enthaltene Wirkstoffe

All-in-One-Kombinationslösungen werden für alle Arten von Kontaktlinsen angeboten, außer für Tageslinsen. Letztere sind ohnehin nur für die einmalige Benutzung gedacht. All-in-One-Kombinationslösungen können als Aufbewahrungsflüssigkeit verwendet werden, eignen sich aber auch für die schnelle Reinigung der Linsen zwischendurch.

Selbst für die Nachbenetzung können sie verwendet werden, denn die Wasser-Gleitmittel-Kombinatin sorgt dafür, dass die Oberfläche der Kontaktlinsen über den gesamten Tag mit einem kontinuierlichen Feuchtigkeitsfilm beschichtet ist. Auch in Sachen Reinigung und Desinfektion beinhalten All-in-One-Kombinationslösungen mehrere Wirkstoffe:

  1. Zum einen sind keimabtötende und fungizide Mittel enthalten, welche vor dem Bakterien- und Pilzbefall schützen.
  2. Zum anderen verfügen diese Speziallösungen über Wirkstoffkombinationen, die zum Entfernen von Protein- und Fettablagerungen auf der Oberfläche geeignet sind.

Es erübrigt sich, die Linsen mit der Fingerkuppe mechanisch abzureiben, da die genannten Inhaltsstoffe selbst dann wirken, wenn die Linsen passiv in der Lösung liegen. Jeder Hersteller verwendet eigene Wirkstoffzusammensetzungen, beispielsweise können

  • Tetronsäure und
  • Citrat

kombiniert werden. Andere Angebote vereinen

  • Tenside und
  • Hyaluronsäure.

Die Kontaktlinsen durchlaufen bei der Anwendung ebenfalls alle Schritte der Reinigung und Pflege, wobei das Tensid den reinigenden und die Hyaluronsäure den pflegenden Part übernimmt. Kommen die zuvor genannten Lösungen nicht in Betracht, kann eventuell eine Peroxidlösung die Alternative sein.

Anwendung und Tipps zum Kauf

Es ist nicht sinnvoll, dass der Anwender allein mit verschiedenen All-in-One-Kombinationslösungen an den Linsen herumexperimentiert. Vielmehr sollte man sich beim Augenarzt oder Optiker beraten lassen, welches Produkt geeignet ist. Grundsätzlich wird

  1. für den Abend das Abspülen der Kontaktlinsen sowie das anschließende Abreiben mit dem Mittel empfohlen.
  2. Über Nacht ruhen die Linsen in der Flüssigkeit und werden desinfiziert.
  3. Am Morgen können sie aus der Aufbewahrungsbox genommen und noch einmal abgespült werden.

Beim Kauf dieser Speziallösungen sollte darauf geachtet werden, dass das Mittel zur jeweiligen Art der Kontaktlinsen passt. Weiche Linsen, die anfälliger gegen Verunreinigungen sind, benötigen eine stärkere Pflege als harte Linsen. Das zur Aufbewahrung notwendige Aufbewahrungsbehältnis ist bei den meisten Pflegepräparaten inklusive.