Panama-Hut

Der Panama-Hut hat seinen Ursprung in Ecuador, er wird traditionell aus Palmenpflanzen hergestellt. Er wird er aufwändig aus Toquillastroh geflochten und danach durch Wärme, Feuchtigkeit und Druck in Form gebracht. Lesen sie hier alles über de Panama-Hut.

Von Anita Nieper

Der Panama-Hut wird in spanisch sprechenden Ländern Jipijapa genannt. Der große Hut wird von Hand aus feinem Toquillastroh des Scheibenblumengewächses aufwendig geflochten. Nach dem Flechten wird der Hut durch

  • Wärme,
  • Feuchtigkeit und
  • Druck

in seine spezifische Form gebracht.

Geschichte

In seinem Herkunftsland Ecuador kann der Panama-Hut ohne Weiteres zusammengerollt transportiert werden, weder die Fasern noch die Form leidet darunter. In Europa ist das nicht möglich. Bedingt durch die geringere Luftfeuchtigkeit lässt sich der Hut nicht mehr rollen und die Fasern brechen bei Druck sehr schnell.

Vermutlich erhielt der Panama-Hut seinen Namen durch Mitwirkung von den USA. In zentralen Sammel- und Zollstellen wurden alle Güter für den USA-Import aus Südamerika gesammelt und mit dem Zollstempel Panama versehen. So trugen alle Hüte, aus welchem Land sie auch stammten, die Panama Zollstempel. In den USA nannte man die Hüte kurzerhand "panama hat". Dieser Begriff setzte sich dann in mehreren Sprachen durch.

Seit 1630 wird der Panama-Hut in den Provinzen Azuay und Manabì in Ecuador hergestellt. Als Zentren der Manufakturen gelten die Städte Cuenca (Azuay) sowie Jipijapa und Montecristi (Manabì). Die größten und bekanntesten Exporteure sitzen in Cuenca. Ein Priester führte die Palmenpflanzen 1859 in Mexiko ein, so wurden die Panama-Hüte auch dort gefertigt.

Die Einwohner der Stadt Bécal im Bundesstaat Campeche leben vom Flechten der Panama-Hüte, dabei nutzen sie ihren Standort. Denn, in den 2.000 Kalksteinhöhlen rund um den Ort herrschen ideale, feuchte Bedingungen für die Fertigung der Hüte.

Herstellung

Die Herstellung der Panama-Hüte ist sehr aufwendig, denn es ist reine Handarbeit gefragt. Erst muss die Pflanze abgekocht und getrocknet werden, dann folgt ein Vorgang, der dem Darren von Malz gleicht, das Stroh wird über dem Feuer geröstet, wobei Schwefel beigemischt wir. Auf diese Weise erhält die Pflanze ihre typisch helle Färbung.

Im nächsten Schritt werden die Blätter wieder getrocknet und dann mit der Hand in dünne Fasern zerrissen. Die höchste Qualität wird durch die Verarbeitung von sehr dünnen Fasern erzielt, mit ihnen hergestellte Panama-Hüte können mehrere Tausend US-Dollar kosten. Die Fasern werden nun verwoben und

  • erst das flache Oberteil,
  • dann die Seitenteile und
  • zuletzt die Krempe

gewoben. Zum Glätten des Strohs und zum Schutz des Hutes wird vorsichtig Schwefelpulver in das Gewebe des Rohlings eingehämmert. Nach der Reinigung erhält der Panama-Hut unter

  • Wärme,
  • Feuchtigkeit und
  • Druck

seine eigentliche Form. Häufig werden die Rohlinge in Heimarbeit gefertigt und dann traditionell von einer Modistin fertiggestellt oder an eine Manufaktur gegeben, die ihn zum eigentlichen Hut formt und gestaltet.