Brille oder Kontaktlinsen? - Auswahlkriterien sowie Vor- und Nachteile

Brillen gibt es heute in allen nur erdenklichen Farben und Formen, die für jeden Geschmack und Stil das Passende parat halten. Und spätestens seit Hollywood die sogenannten "Nerdbrillen" mit dickem Horngestellt wiederentdeckt hat, werden Brillen mitunter sogar ganz ohne korrigierende Funktion getragen. Häufig stellt sich jedoch die Frage Brille oder Kontaktlinsen? Hier gilt es, einige Kriterien zu berücksichtigen. Brille oder Kontaktlinsen? Lesen Sie über Vor- und Nachteile sowie wichtige Auswahlkriterien.

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion

Brillen als modisches Accessoire - Das passende Modell finden

Brillengestelle mit Fensterglas, oder sogar ganz ohne, verdeutlichen einen Trend, der sich zunehmend innerhalb der letzten Jahre bemerkbar macht: Brillen sind längst kein "Makel" mehr, sondern werden stolz und mit vollem Selbstbewusstsein getragen. Kein Wunder also, dass so mancher "Normalsichtige" fast schon neidisch wird auf die schier riesige Auswahl verschiedenster Modelle, die sich tatsächlich als wichtiges Accessoire in jeden Look integrieren lassen.

Die Brille als Markenzeichen

Wer dauerhaft auf die Sehhilfe angewiesen ist, sollte besonders sorgfältig sein bei der Auswahl des künftigen Brillengestells. Ein perfekt auf Typ und Stil zugeschnittenes Modell kann ein echtes It-Piece in der eigenen Garderobe werden.

Nicht umsonst gibt es zahlreiche prominente Beispiele, bei denen die Brille als Markenzeichen einfach dazugehört: Woody Allen mit seiner typischen Hornbrille zählt ebenso dazu wie Buddy Holly oder auch - Überraschung! - Harry Potter. Und auch in Deutschland gibt es immer mehr Promis, die ihre eigene Sehhilfe zum Aushängeschild werden lassen.

Wichtig: Mit der richtigen Brille muss man sich niemals verstecken. Ganz im Gegenteil, das richtige Maß an Selbstbewusstsein und ein schönes Modell perfektionieren das Outfit von ganz allein. Dabei sollten Sie ruhig ein wenig ausprobieren, bevor Sie das perfekte Brillengestell gefunden haben.

Eine riesige Auswahl

Vorbei sind die Zeiten des Einheitskassengestells, welches bei einem Gesichtstyp hervorragend und bei einem anderen furchtbar aussah. Heute gibt es alle nur erdenklichen Brillenmodelle

  • in verschiedensten Farben und Materialien,
  • in abwechslungsreichen Formen,
  • randlos oder mit betontem Brillengestell,
  • marmoriert oder unifarben,

kurzum - eigentlich sollte hier für jeden nur erdenklichen Typ die richtige Brille dabeisein. Es gibt keine unpassenden Gesichtsformen, denn sowohl für längliche als auch für rundliche, für herzförmige Gesichter und für alle nur erdenklichen Hautfarben gibt es heute das passende Modell.

Selbstverständlich kann es für den einen Menschen leichter sein als für einen anderen, und mitunter muss man lange suchen, um die persönliche Lieblingsbrille zu finden. Soll die Brille mehr sein als eine Sehhilfe, muss sie für verschiedene Looks kombinierbar sein. Wer es sich leisten kann, besitzt demnach gleich mehrere Brillen:

  • eine für den eleganten Auftritt,
  • eine für den Alltag und
  • eine beispielsweise fürs Büro.

Doch auch wer "nur" eine Brille mit Sehstärke besitzt, kann den eigenen Typ ganz nach Gusto unterstreichen und dem so praktischen Gegenstand zu echtem Startum verhelfen.

Probieren geht über Studieren

Ein Grundsatz, der auch die die Brillenwahl zutrifft, lautet: Probieren geht über Studieren! Nur wer verschiedene Modelle und Formen ausprobiert, kann sich für sein Lieblingsgestell entscheiden. Egal, ob erste Brille oder Folgemodell - die Sehhilfe beeinflusst das eigene Gesamtbild mitunter enorm.

Eigenen Typ unterstreichen

Eine Brille kann den individuellen Stil unterstreichen oder hemmen, kann Vorzüge herausstellen oder ganz neue Aspekte mit hineinbringen. Ein besonders auffälliges Modell beispielsweise ist hervorragend dazu geeignet, Selbstbewusstsein zu unterstreichen - was bei dem einen Menschen wunderbar funktioniert, kann bei dem anderen regelrecht "erschlagen" und den gesamten Look dominieren.

Um die richtige Brille zu finden, sollte man sich deshalb ausreichend Zeit mitnehmen und in entspannter Stimmung einen Optiker aufsuchen. Lassen Sie sich einfach ein wenig treiben und probieren Sie alles aus, was Ihnen interessant vorkommt - nicht immer sind die ersten Entscheidungen auch die besten. Vielleicht entscheiden Sie sich am Ende für das eine Modell, welches Ihnen erst ganz und gar abwegig vorkam.

Zweite Meinung einholen

Neben der eigenen Intuition kann aber auch die Hilfe von Freunden und Familie hilfreich sein. Wenn Sie sich auch gern eine zweite Meinung einholen, nehmen Sie doch den besten Freund / die beste Freundin, Kinder oder Partner mit ins Brillengeschäft. Diese kennen sie oftmals besser als Sie ahnen und können deshalb eine wunderbare Entscheidungshilfe beispielsweise bei der Frage "Passt die Brille überhaupt zu meinem Typ?" sein.

Darüber hinaus bieten natürlich auch die Mitarbeiter beim Optiker gern ihre Hilfe an. Manchmal kann eine Einschätzung von Außen interessante Anreize bringen, und vielleicht probieren Sie so ja ein Modell aus, auf das sie selbst nicht im Traum gekommen wären.

Hinzu kommt, dass Fachleute auf den ersten Blick sehen, wie Ihre individuelle Gesichtsform beschaffen ist und was zu ihrem Kleidungsstil passen könnte. Vertrauen Sie also auf eine demokratische Mischung - sich selbst, aber auch

  • Freunde,
  • Familie und
  • Fachleute.

Brille oder Kontaktlinsen?

Viele Brillenträger, die sich an das gute Stück gewöhnt haben, wollen es höchstens absetzen, wenn die Situation es unbedingt erfordert. Hierzu zählen beispielsweise sportliche Tätigkeiten, bei denen es hoch hergeht - so manche geliebte Brille ist schon beim Tennismatch oder beim Klettern zerbrochen. Möchten Sie auch hier nicht auf die Ihre Brille verzichten, sollten Sie diese zumindest gut sichern.

Beim Sport und Baden

Ebenso kompliziert ist das Schwimmen mit Brille - die hohe Luftfeuchtigkeit lässt die Gläser beschlagen, und auch beim Tauchen und Kraulen ist das Brillengestellt eher unpraktisch. Wenn Sie sie vertragen, sind deshalb Einmal- oder Monatskontaktlinsen in Ihrer Stärke eine gute Alternative für die Zeit zwischendurch.

Zu besonderen Anlässen

Neben praktischen Gesichtspunkten gibt es selbstverständlich noch eine ganze Reihe anderer Gründe für oder gegen das Tragen der Brille. Hierzu zählen beispielsweise offizielle Anlässe wie ein Tanzball, bei dem weibliche Brillenträgerinnern sich durch die vergrößernden oder verkleinernden Gläser oftmals in ihren Schminkmöglichkeiten beeinträchtigt fühlen. Auch hier gilt: Kontaktlinsen können die bessere Wahl sein und geben den Blick auf das Gesicht ungehindert frei.

Für den ersten Eindruck

Und auch beim romantischen (Kennenlern-)Dinner zu Zweit lassen viele Menschen ihre Brille lieber zu Hause, um sich ganz und gar tief in die Augen blicken zu können.

Übrigens: Es gibt auch den umgekehrten Fall! Studien haben ergeben, dass wir Brillenträger tatsächlich unbewusst und instinktiv intelligenter einschätzen als Menschen ohne die Sehhilfe. Deshalb findet manch einer, dass eine Brille im Job einfach dazugehört, während er in der Freizeit lieber auf Kontaktlinsen zurückgreift.

Vorteile von Kontaktlinsen

All diese Nachteile haben Kontaktlinsen nicht. Während die Brille auffällig ist und auf die Nase gesetzt werden muss, lassen sich Kontaktlinsen unauffällig in die Augen einsetzen, wo sie auf dem Tränenfilm schwimmen und die Bewegungen der Augen mitmachen. Neben ihres optischen Vorteils haben die Haftschalen auch den Vorzug, dass sie den Sehfehler direkt am Auge beheben.

Besonders für Menschen, bei denen die Augen eine unterschiedliche Sehschwäche haben, ist das Tragen von Kontaktlinsen zu empfehlen. Zudem sind die speziellen Linsen der Brille bei bestimmten Formen von Hornhautverkrümmung wie Astigmatismus oder einem Hornhautkegel (Keratokonus) häufig überlegen. Brillengläser, die zylindrisch geschliffen wurden, können bei Erwachsenen sogar oftmals zu Kopfschmerzen führen, was bei Kontaktlinsen nur selten vorkommt.

Nachteile der harten Haftschalen

Bei Haftschalen wird unterschieden zwischen harten und weichen Linsen. Die formstabilen und harten Linsen haben allerdings den Nachteil, dass sie vom Betroffenen am Anfang als Fremdkörper empfunden werden, was jedoch nur vorübergehend ist.

Durch harte Kontaktlinsen können individuelle Verformungen oder Hornhautverkrümmungen besser und einfacher korrigiert werden als mit hydrophilen (weichen) Linsen. Bei weichen Haftschalen tritt keinerlei Fremdkörpergefühl ein, da sie sich der Oberfläche der Hornhaut sehr gut anpassen.

Trotz ihrer zahlreichen Vorteile sind Kontaktlinsen nicht für alle Fehlsichtigen geeignet. So erzielen sie bei altersweitsichtigen Patienten nur unbefriedigende Ergebnisse. Wer häufig unter Hornhaut- oder Bindehautentzündungen oder erhöhtem Augeninnendruck leidet, sollte lieber auf Kontaktlinsen verzichten. Außerdem müssen die Kontaktlinsen wesentlich häufiger und gründlicher gereinigt werden als eine Brille, da sonst das Risiko von Infektionen in den Augen besteht.

Vorteile der Brille

Auch die klassische Brille hat ihre Vorteile. So lässt sich eine Brille wesentlich schneller und einfacher aufsetzen als eine Kontaktlinse einsetzen. Außerdem schützt die Fassung der Brille die Augen vor Fremdkörpern wie Insekten, Staub oder Zugluft.

Es ist aber auch möglich, sowohl eine Brille als auch Kontaktlinsen abwechselnd zu tragen, da sich beide Sehhilfen für unterschiedliche Situationen eignen: so sind Kontaktlinsen für die Arbeit am PC denkbar ungeeignet, da die Augen so zu schnell austrocknen - hier sollte man auf die gute alte Brille zurückgreifen.

Die Frage, ob Brille oder Kontaktlinsen besser sind, stellen sich vor allen Dingen auch Wintersportler...

Brillenträger auf der Skipiste - Gute Sicht beim Wintersport

Neben dem Klassiker Skifahren schwingen sich auch viele gerne aufs Snowboard oder auf den Schlitten, um die Pisten hinunter zu sausen. Mehr als sechs Millionen Deutsche betreiben jedes Jahr Wintersport.

Doch wer Sport macht, der braucht auch klare Sicht. Wer unter einer Fehlsichtigkeit leidet und die Brille im Hotel lässt, riskiert seine eigene Gesundheit und die von anderen Wintersportlern. Doch eine Brille auf der Piste kann lästig sein.

Brille oder Kontaktlinsen?

Kontaktlinsen bieten hier eine gute Alternative. Sie können nicht verschmutzen oder beschlagen und bieten einen guten Rundumblick. Noch dazu sind sie unter einer Skibrille sehr viel bequemer zu tragen.

Wer Kontaktlinsen nicht verträgt oder nicht auf seine Brille verzichten möchte, sollte darauf achten, dass die Brille nicht beschlagen kann. So gibt es Gläser mit einer speziellen Beschichtung, die für einen Antibeschlagschutz sorgen. Alternativ helfen besondere Pflegeprodukte für die Gläser.

Zudem ist es wichtig, ein Modell zu wählen, das eine möglichst geringe Verletzungsgefahr bietet. Das gilt für Gestell und Gläser. Außerdem sollte man überlegen, wie man die Brille mit einem Lichtschutz kombinieren kann. Wer nicht über getönte Gläser verfügt, sollte auf jeden Fall trotzdem eine Skibrille oder eine geeignete Sonnenbrille tragen.

Winterspaß mit Linsen

Aber auch wer Kontaktlinsen trägt, sollte einiges beachten. Es sollten solche mit einem sicheren UV-Schutz gewählt werden, auch wenn man zusätzlich eine Sonnenbrille trägt. Weiche Kontaktlinsen sitzen am sichersten auf dem Auge.

Eine kleine Flasche mit Nachbenetzungstropfen sollte man am besten in einer Innentasche bei sich tragen, denn weder Linsen noch Flüssigkeit sollten Minustemperaturen ausgesetzt werden.

Sollte es danach noch zum Après-Ski gehen, ist darauf zu achten, dass die empfohlene Tragzeit der Kontaktlinsen nicht überschritten wird. Das kann Schäden am Auge hinterlassen. Auch wenn es schwer fällt, ist es im Zweifelsfall besser, am Nachmittag auf die Brille umzusteigen.