Kinderbrille - Merkmale, Funktion und Tipps zur Auswahl

Das Leben eines Kindes erfolgt idealerweise unbeschwert. Sorgen und Nöte sollte es nicht kennen, der Körper wird Spiel und Spaß mühelos mitmachen. Doch kommt es zu ersten Gebrechen, muss für Besserung gesorgt werden. Eine erste solche Maßnahme besteht oft im Verschreiben einer Brille. Kinderbrillen müssen individuell angepasst werden, damit sie den Nachwuchs nicht stören. Lesen Sie alles Wissenswerte rund um die Kinderbrille.

Britta Josten
Von Britta Josten

Kinderbrille - Merkmale und Nutzen

Bei Kinderbrillen handelt es sich um Brillen, die speziell für Kinder konzipiert sind. Sie dienen der Korrektur einer Fehlsichtigkeit, wie etwa

Des Weiteren können Kinderbrillen die Amblyopie, die Schwachsichtigkeit korrigieren. Dies ist jedoch nur in einem jungen Alter möglich. Hier informieren wir ausführlich über dieses Thema.

Braucht mein Kind eine Brille? Wann wird eine Kinderbrille nötig?

Sicherlich mag es zunächst einen Einschnitt in das junge Leben darstellen, wenn es ohne Sehhilfe nicht mehr richtig schauen kann.

  • Die Worte an der Schultafel verschwimmen,
  • das herannahende Auto am Straßenübergang wird nur noch unzureichend wahrgenommen.

In solchen Fällen rät der Augenarzt zu einer Brille. Diese kann aber bereits dann helfend eingesetzt werden, wenn nur sehr kleine Unregelmäßigkeiten bei den Augen vorliegen.

Je eher eine Therapie begonnen wird, desto höher steigen in den folgenden Jahren die Chancen auf eine endgültige Heilung.

Mögliche Anzeichen dafür, dass das Kind eine Brille braucht

Während ein Schulkind seinen Eltern mitteilen kann, dass es schlechter sieht, weil es etwa Probleme hat, die Schrift auf der Tafel zu lesen oder öfters Kopfschmerzen hat, erweist sich das Erkennen von Fehlsichtigkeiten bei kleineren Kindern als schwieriger. Möglicherweise lassen sich jedoch folgende Anzeichen bemerken:

  • häufiges Blinzeln
  • häufiges Zwinkern oder
  • ungeschickte Reaktionen, beispielsweise beim Zugreifen von Gegenständen.

Schon bei Babys lässt sich die Sehfähigkeit testen. So kann hier vor allen Dinge auch ein mögliches Schielen diagnostiziert werden.

Besondere Anforderungen an eine Kinderbrille

Im Gegensatz zu den Erwachsenen, die sehr wohl eine Brille nach standardisierter Anfertigung wählen können, ist bei den kleinen Erdenbürgern stets Maßarbeit gefragt. Die Gläser müssen leicht und ohne Komplikationen auf der Nase ruhen.

Kein Bestandteil der Fassung darf

  • drücken,
  • kneifen oder
  • Schmerzen auslösen.

Dennoch gilt es stets auch, das Wachstum der Kinder zu bedenken. Das Gestell der Brille sollte daher in bestimmten Abständen korrigiert oder doch zumindest angepasst werden. Zudem kann der Einsatz flexibler Materialien manchen dieser Arbeitsschritte umgehen und trotzdem für einen optimalen Sitz der Sehhilfe sorgen.

Flexible Kinderbrillen und Gläser aus Kunststoff

Kinder spielen und toben gerne. Da passiert es schnell, dass eine Brille auch schon mal hinunterfällt. Um Schäden oder einen Bruch zu vermeiden, bieten sich so genannte flexible Kinderbrillen an.

Diese sind beispielsweise aus Titanflex gefertigt und sorgen somit für einen hohen Tragekomfort. Zudem sind sie sehr leicht und lange haltbar.

Auch bei der Wahl der Gläser sollte man auf Sicherheit und die praktischen Aspekte achten.

Kinderbrille ist nicht gleich Kinderbrille

Empfehlenswert ist es zudem, die Augengläser in enger Abstimmung mit dem Optiker fertigen zu lassen. Es lohnt sich nämlich, wenn im Endergebnis das eine oder andere Gramm der Fassung eingespart werden kann. Die optimale Umsetzung der Therapie lässt sich selbst dann gewährleisten, wenn die Linsen möglichst schmal ausfallen und damit auch die Fassung deutlich filigraner gewählt wird. Je leichter die Brille erscheint, desto eher ist das Kind bereit, sie den ganzen Tag über freiwillig zu tragen und damit für die Heilung der Augen einen großen Beitrag zu leisten.

Es geht nicht immer reibungslos

Allerdings ist alle wohlklingende Theorie vergessen, wenn sich das Kind partout weigert, die Gläser aufzusetzen. Viele Eltern werden dieses Problem kennen. Mit

  • gutem Zureden,
  • manch kleinem Anreiz sowie
  • der inneren Überzeugung der Richtigkeit der Maßnahme

lassen sich die meisten Mädchen und Jungen aber dennoch überzeugen.

Zwang oder Druck darf hier zu keiner Zeit angewendet werden. Vielmehr gilt es, die Brille in das Leben des Sohns oder der Tochter zu integrieren und diese zu einer Selbstverständlichkeit werden zu lassen. Ist das geschafft, muss die Sehhilfe auch nicht als etwas Negatives angesehen werden - sondern als Hilfe, um den kindlichen Alltag wieder unbeschwert zu genießen.

Notwendigkeit einer Brille im Kindesalter

Nicht alle Eltern akzeptieren es klaglos, wenn dem eigenen Kind eine Brille verschrieben wird. Natürlich, so die weitläufige Meinung, kann es in den späteren Jahren immer wieder zu Sehschwierigkeiten kommen, die etwa durch häufiges Lesen von Büchern oder das Starren auf den Computer ausgelöst werden. Dass selbst die lieben Kleinen bereits daran erkranken können, überrascht zumeist.

Die ersten Lebensjahre für die Kinderbrille nutzen

Von der Geburt bis in das dritte oder sogar vierte Lebensjahr hinein kommt es zu einer Koordination der Augen mit dem Gehirn. Damit wird also der Grundstein der Fähigkeit gelegt, was ein Mensch alles optisch wahrnehmen kann und vor allem, in welcher Form das geschieht.

Kommt es dabei zu Störungen, wird daraus ein lebenslanges Leiden wie

resultieren. Alleine aus diesem Grund dürfte es in einigen Fällen bereits notwendig sein, einem Kind zur Brille zu raten.

Kleine Sehfehler früh korrigieren

Inwieweit der Sohn oder die Tochter in der optischen Wahrnehmung beeinträchtigt wird, ist vielen Eltern nicht bewusst. Selbst die Kinder können vielfach nicht genau darlegen, wann ihr Blick unscharf ausfällt. Gerade im jungen Alter mögen diese Fehlstellungen der Augen noch nicht schwer ins Gewicht fallen - können aber die Basis einer langfristigen Schwäche des Sichtfeldes darstellen.

Ratsam ist es daher, in regelmäßigen Abständen auch die Augen des kleinen Erdenbürgers untersuchen zu lassen. Stellt sich der Bedarf einer Brille heraus, sollte dieser Empfehlung gefolgt werden. Nur damit lassen sich die ersten Sehschwächen noch im Kindesalter beheben.

Nicht immer erkennbar

Doch kaum wird eine solche Sehhilfe dann verschrieben, ist der Einwand der Eltern im Regelfall groß. Sicherlich wird es als Makel empfunden, wenn der eigene Nachwuchs bereits in den ersten Jahren seines noch jungen Lebens bereits zu derartigen Maßnahmen greifen muss.

Dennoch bleibt der Mama und dem Papa zumeist verborgen, wie es tatsächlich um die Stärke von Juniors Blickfeld bestellt ist. Wichtig ist es daher ebenso, nicht unbedingt einen allgemeinen Augenarzt zu konsultieren, sondern sich für einen speziellen Kinderaugenarzt zu entscheiden. Dieser verfügt über besondere Testverfahren, um selbst kleinste Abweichungen vom gesunden Auge frühzeitig zu erkennen.

Die Anforderungen an das Kinderauge steigen

Wird eine Sehschwäche schon im Anfangsstadium behoben, so kann sie nicht in den folgenden Jahren zu weiteren Verschlimmerungen führen. Diese treten regelmäßig dann ein, wenn das Kind die Schule besucht.

Hier wird den Augen einiges abverlangt. Mal blickt es auf die mehrere Meter entfernte Tafel, dann wieder betrachtet es in wenigen Zentimetern Abstand das Schreibheft oder das Lesebuch.

Liegen bereits untherapierte Beeinträchtigungen des Sehfeldes vor, wird es nun immer schwieriger, etwas scharf genug zu erkennen. Spätestens jetzt wäre also der Rückgriff auf die Brille nicht mehr zu vermeiden. Je eher die Sehhilfe verschrieben wird, desto besser kann das Kind davon profitieren.

Fehlstellungen der Augen bei Kinder längerfristig therapierbar

Nach jetzigem Stand der Heilkunde lassen sich die meisten Fehlstellungen der Augen beheben. Allerdings sollten sich alle Beteiligten darüber klar sein, dass dieser Prozess nicht über Nacht erfolgreich sein kann, sondern gerne einmal mehrere Jahre in Anspruch nimmt.

In dieser Zeit wird zumeist die Stärke der Gläser verändert, um das Blickfeld nach und nach zu korrigieren. Ratsam ist es daher, die Kontrollbesuche beim Augenarzt gewissenhaft wahrzunehmen.

Nur hier können selbst kleinste Veränderungen erkannt und eine Veränderung der Therapie ermöglicht werden. Bleiben diese Chancen ungenutzt, sinkt leider auch die Wahrscheinlichkeit auf eine dauerhafte Besserung des Leidens.

Als Kind mit der Brille leben

Bekommt der Nachwuchs also bereits im Alter von vier oder fünf Jahren eine Brille verschrieben, muss das noch lange nicht kein Beinbruch sein. Vielmehr wird damit eine Korrektur des beeinträchtigten Sichtfeldes vorgenommen.

Bestenfalls wird dieser Schritt von den lieben Kleinen als spannend empfunden. Die Sehhilfe ist etwas Neues und Interessantes. Schnell wird verstanden, dass man sich beim Spielen mit den Freunden ein wenig vorsichtiger bewegen muss, um das Gestell oder die Gläser nicht zu beschädigen.

Aber auch das gelingt jedem Kind. Und wenn dieses dann im Alter von vielleicht neun oder zehn Jahren die Brille ablegen kann, weil die Fehlstellung der Augen geheilt ist, so ist die Freude gleich noch einmal so groß.

Tipps zur Auswahl: Anpassung einer Kinderbrille

Die Brille stellt meist einen neuen Abschnitt im Leben des Kindes dar. Mit ihr wird eine vorhandene Sehschwäche behoben. Doch dieser Prozess kann einige Jahre in Anspruch nehmen.

Eine lange Zeit also, in der sich sowohl die Augen als auch die Größe des Sohnes oder der Tochter verändert. Eine Anpassung der Gläser kann daher nötig sein.

Der richtige Sitz der Kinderbrille

Bekommen Mama und Papa eine Brille, so genügt es im Regelfall, ein Mal pro Jahr beim Augenarzt oder dem Optiker vorstellig zu werden. Hier wird nun auf kleine Abweichungen reagiert, indem etwa die Bügel eine andere Einstellung erfahren oder der Schliff der Linsen angepasst wird.

Bei Kindern gestaltet sich das alles jedoch etwas komplexer. Gerade in der Wachstumsphase kann es im Abstand mehrerer Monate dazu kommen, dass die Sehhilfe als störend wahrgenommen wird. Sie verursacht vielleicht

Die vorgegebenen Parameter müssen also verstellt werden, um ein bequemes Tragen zu ermöglichen.

Die regelmäßige Kontrolle beim Arzt

Zunächst ist es entscheidend, sich in einem ständigen Dialog mit dem behandelnden Mediziner zu befinden und die entsprechenden Kontrollbesuche in der Praxis auch ernst zu nehmen. Das Auge des Kindes neigt zu schnellen Veränderungen, auf die kompetent reagiert werden muss.

Empfehlenswert ist es daher, den Arzt etwa zwei bis drei Mal pro Jahr eine Untersuchung vornehmen zu lassen. Abweichungen wird er erkennen und in die Therapie einfließen lassen. Zudem wird bei vielen Beeinträchtigungen des Blickfeldes ohnehin über viele Jahre hinweg eine Regulierung der Brillengläser vorgenommen, um damit den Heilungsverlauf positiv zu beeinflussen.

Alle negativen Faktoren erkennen

Was aber ist zu tun, wenn nicht die Gläser als Problem wahrgenommen werden, sondern das Gestell den störenden Einfluss darstellt? Sofern sich das Kind zwischen der Geburt und dem vierten oder fünften Lebensjahr sowie später in der Pubertät in starken Wachstumsphasen befindet, muss auch die Brille regelmäßig angepasst werden.

Vergleichbar ist das mit der Bekleidung, aus der die lieben Kleinen binnen weniger Monate herauswachsen. Wird das Gestell nicht entsprechend eingestellt, so drückt es

  • auf der Nase,
  • an den Schläfen sowie
  • über den Ohren

und sorgt damit für eine dauerhafte Beeinträchtigung des Wohlbefindens.

Anpassungen der Kinderbrille beim Optiker...

Kommt es zu letztgenannten Problemen, so muss damit nicht der Augenarzt behelligt werden. Hier genügt es, beim Optiker um eine Anpassung zu bitten. Allerdings sollte diese Maßnahme möglichst professionell vorgenommen werden.

Der Feinschliff, bei dem es nicht selten um den Bruchteil eines Millimeters geht, erfordert alle vorhandene Kompetenz des Brillenfachmanns. Wichtig ist es daher, solche Termine nicht unter Zeitdruck wahrzunehmen, sondern auch einmal die 30 bis 60 Minuten für die Regulierung der Missstände einzuplanen. Das Kind profitiert davon in jedem Falle: Die Sehhilfe wird wieder fest, aber nicht störend auf der Nase sitzen - und damit auch den Blick schärfen.

...oder Anpassungen der Kinderbrille in Eigenregie

Jedoch sind solche Anpassungen des Gestells im Regelfall mit Kosten verbunden, die nicht immer von den Krankenkassen übernommen werden. Viele Eltern wagen daher den Versuch, die Brille daheim mit feinem Werkzeug zu vergrößern.

Das mag häufig auch gelingen. Ob das Augenglas aber anschließend tatsächlich ideal sitzt, kann vom Laien nicht begutachtet werden. Einen groben Anhaltspunkt wird das Gefühl des Kindes geben.

Stört die Sehhilfe nicht, ist das zwar ein erster Schritt in die richtige Richtung. Nicht erkennbar ist aber, wie sich die Veränderungen auf die Augen auswirken. Derartige Maßnahmen sollten daher ausschließlich vom Optiker oder einem Mediziner vorgenommen werden.

Bei Kinderbrille flexible Materialien wählen

Auf das Erfordernis der häufigen Anpassung hat die Brillenindustrie zuletzt aber reagiert. Es lassen sich immer häufiger auch Sehhilfen finden, deren Gestell nicht aus starren Wertstoffen gefertigt wurde.

Vielmehr kommen nun solche Materialien zum Einsatz, die leichten Dehnungen und Biegungen nachgeben, ohne dabei als störend im Sitz empfunden zu werden.

Damit ist es möglich, den Wachstumsprozess des Kindes zu begleiten, eine ständige Korrektur der Brille aber nicht vornehmen zu müssen. Welche Möglichkeiten es diesbezüglich gibt, sollte mit dem Optiker besprochen werden, der die Augengläser anhand der medizinischen Weisung erstellt.

Nötige Eigenschaften einer Kinderbrille

Eine Brille sollte stets den individuellen Besonderheiten des Trägers entsprechen. Das ist vor allem dann wichtig, wenn es sich bei ihm um ein Kind handelt.

Hier müssen spezielle Eigenschaften gewährleistet sein, um einen angenehmen Sitz zu ermöglichen und damit auch den Heilungsprozess der Augen günstig zu beeinflussen. Standardisierte Gestelle eignen sich dagegen nur selten einmal.

Mit Leichtigkeit ans Ziel

Es mag zunächst überraschend klingen, aber den größten Einfluss auf das Wohlbefinden eines Kindes kommt bei der Brille nicht zwingend der Fassung zu. Vielmehr sind es die Gläser, die in ihrer Ausformung später auch den entsprechenden Rahmen erfordern.

Je

  • kleiner,
  • dünner und
  • leichter

sie ausfallen, desto eher kann auf ein klobiges oder sogar schweres Gestell verzichtet werden.

Letztgenanntes wird von vielen jungen Trägern als störend empfunden: Es drückt auf der Nase oder rutscht aufgrund des Gewichtes gleich gänzlich von ihr herab. Schwere Brillen sollten daher - falls überhaupt - den Erwachsenen vorbehalten bleiben. Kinder setzen dagegen auf leichte Materialien.

Das optimale Glas einer Kinderbrille

Wie sollten nun aber die Linsen ausfallen? Zunächst einmal besitzen diese meist eine Größe von 25 bis 35 Millimetern im Durchmesser.

Zudem wird hier auf relativ bruchsichere Werkstoffe zurückgegriffen. Die Brille kann daher durchaus einmal zu Boden fallen oder im wilden Spiel auf der Wiese getragen werden, ohne Kratzer und sonstige Beschädigungen aufzuweisen.

Wichtig dabei ist, dass hier nichts zu Bruch gehen und splittern kann. Echtes Glas sollte daher für Kinder nur in Ausnahmefällen zum Einsatz kommen.

Neben dem sehr leichten Kunststoff ist somit auch die Verwendung von Mineralgläsern möglich - sie weisen jedoch ein höheres Gewicht auf.

Sonstige Eigenschaften des Glases einer Kinderbrille

Wird die per Rezept verschriebene Brille beim Optiker in Auftrag gegeben, so stehen viele Extrawünsche zur Erfüllung bereit. Hier kann etwa auf entspiegelte Gläser abgestellt werden.

Diese Eigenschaft ist wichtig, um irritierende Reflexe des Lichtes auf der Sehhilfe zu vermeiden. Diese mögen bei einem Kind zwar nur selten einmal störend wirken. Befindet es sich aber mit dem Rad im Straßenverkehr, so können auch daraus Gefahren resultieren.

Anders verhält es sich mit der Tönung der Gläser, um das allzu grelle Licht der Sonne abzumildern. Diese Fähigkeit sollte eine Brille für Jungen und Mädchen nicht aufweisen, da sie die Sehschärfe negativ beeinträchtigt.

Der richtige Sitz einer Kinderbrille

Neben den Gläsern stellt die Fassung ein wichtiges Kriterium der Brille dar. Hier kommt insbesondere der Nase die Funktion zu, die Sehhilfe optimal zu tragen. Wie bereits angesprochen, so kann insbesondere ein schweres Gestell als störend wahrgenommen werden.

Zudem gilt es zu beachten, dass gerade bei sehr jungen Kindern der Nasenrücken noch wenig stabil ausgeformt ist. Die Fassung muss daher über einen entsprechend verbreiterten Steg verfügen. Dieser wird zumeist aus leichten Kunststoffen gefertigt, sollte aber aus genannten Gründen durch den Optiker individuell angepasst werden.

Der Halt der Kinderbrille am Ohr

Darüber hinaus entscheiden die Bügel, ob die Brille optimal im Gesicht sitzt oder verrutscht. Diese Halterungen, die üblicherweise bis hinter das Ohr reichen, können in diversen Ausformungen bestellt werden.

Ratsam ist es dabei, auf flexible Materialien zurückzugreifen. Je starrer dagegen die Werkstoffe geraten, desto schwerer fallen sie im Regelfall aus. Auch hier dominiert also das Leichte und Bewegliche.

Zudem ist es wichtig, den Bügel derart zu wählen, dass er bis hinunter an das Ohrläppchen reicht. Auch damit wird ein besserer Halt gewährleistet, ohne dass das Gestell beim Spielen herunterfallen oder seinen Halt verlieren kann.

Die Fassung erfüllt mehrere Zwecke

Alles zuvor Gesagte gilt in besonderem Maße auch für den Rahmen der Brille. Dieser muss sehr leicht ausfallen, weswegen sich Kunststoffe und Drahtgestelle durchgesetzt haben.

Nicht vergessen werden darf bei allen praktischen Erwägungen aber das Aussehen. Eine Sehhilfe beeinträchtigt das äußere Erscheinungsbild eines Kindes umfänglich. Es lohnt sich daher, auf kindgerechte Ausführungen zu achten.

Die Fassungen können farbig, mit kleinen Mustern oder nach ähnlichen Wünschen konzipiert werden.

Der kleine Erdenbürger wird sich damit sicher fühlen und das Tragen der Brille durchaus als Privileg verstehen. Denn neben der Korrektur des Sehfehlers kommt dem Wohlbefinden der Mädchen und Jungen ein erheblicher Stellenwert zu.

Tipps, um die Kleinen an das Tragen der Brille zu gewöhnen

Hat der Augenarzt erst einmal eine Brille für das Kind verschrieben, so dürfte nun ein intensiver Zeitabschnitt anbrechen. Nicht jedem Mädchen oder Jungen kann das Tragen der Sehhilfe als nützlich und heilend beschrieben werden. Mitunter ist es daher nötig, kleine Tricks anzuwenden. Das Wohl des jungen Trägers muss dennoch im Mittelpunkt stehen.

Je älter das Kind, desto einfacher die Gewöhnung an eine Brille

Zunächst einmal ist das Alter der Kinder entscheidend dafür, wie sie auf die Brille reagieren. Haben diese bereits die Grundschule absolviert, verfügen sie über eine gewisse Reife und ein damit verbundenes Verständnis für die Maßnahme.

Wie die heilende Salbe auf eine Wunde gegeben wird, so ist bei einer Sehschwäche eben das Tragen der Brille erforderlich. Die Eltern sollten dem Nachwuchs diese Notwendigkeit sachlich richtig, aber kindgerecht aufbereitet präsentieren. Auch Fragen dürfen nicht ignoriert werden. Je besser die Tochter und der Sohn das Erfordernis begreifen, desto leichter werden sie bereit sein, die Gläser sogar in der Schule anzuwenden.

Wenn das Verständnis des Kindes für eine Brille fehlt

Allerdings wären Kinder nicht Kinder, wenn sie stets so handeln würden, wie es die Erwachsenen für richtig erachten. Auf Widerstand sollten sich die Eltern daher einstellen, wenn es an das Tragen der Brille geht.

Gerade dann, wenn Junior so langsam in die Pubertät kommt und damit auch persönliche Eitelkeiten vermehrt festgestellt werden können. Dennoch lohnt es sich, die Möglichkeiten der Heilung des Auges anzupreisen.

Bei kleineren Kindern kann stattdessen eine Geschichte diese Pflicht erfüllen: Trägt der Held eine Brille, so wird er natürlich sofort ins Herz geschlossen - und die eigene Sehhilfe auch deutlich stärker wertgeschätzt.

Das Kind bei der Auswahl der Brille einbeziehen

Ein großer Fehler wird immer dann begangen, wenn die Eltern und der Optiker gemeinsam die Fassung auswählen, der junge Träger dabei aber übergangen wird. Das mag zuweilen aus Kostengründen notwendig sein.

Ratsam ist es dennoch, das Mädchen oder den Jungen stets nach den eigenen Wünschen zu fragen. Die Auswahl einer Fassung sollte also nicht über den Kopf des Kindes hinweg beschlossen werden, sondern nur mit dessen Zustimmung zu einem Ende finden.

Lehnt der Nachwuchs von Anfang an eine Brille ab, wird er sie nur selten einmal tragen. Gefällt ihm dagegen das Gestell, wird er eher dazu bereit sein.

Als Vorbild dienen

Was aber ist zu tun, wenn alles Zureden nicht helfen will? Kinder besitzen glücklicherweise ihren eigenen Kopf. Was ihnen gestern noch gefallen hat oder wichtig erschien, kann heute bereits vergessen sein.

Empfehlenswert ist es somit, dass auch die Eltern mit gutem Beispiel vorangehen. Besitzen Mama und Papa bereits eine Brille, so werden sie diese natürlich stets tragen und dem Sohn oder der Tochter damit die Sinnhaftigkeit verdeutlichen.

Damit wird zudem ein weiterer Vorteil ausgelöst: Die lieben Kleinen nehmen eine Verhaltensweise der Erwachsenenwelt auf. Gerade in jungen Jahren wird das nämlich als wichtig empfunden.

Wenn es ohne Belohnung nicht geht

Bei hartnäckiger Weigerung kann es notwendig sein, das Tragen der Sehhilfe mit einer kleinen Wohltat zu verbinden.

  • Setzt die Tochter ihre Gläser während des Besuches bei den Großeltern nicht ab, darf sie sich ein kleines Spielzeug aussuchen.
  • Gelingt es sogar, die Brille über einen Monat hinweg in der Schule anzuwenden, kann am Wochenende ein Besuch im Zoo erfolgen.

Die lieben Kleinen müssen in solchen Fällen eine Motivation bekommen.

Das Angenehme wird mit dem Nützlichen verbunden. Erst daraus entsteht in einem späteren Schritt die Routine, die Gläser auch freiwillig jederzeit zu tragen.

Die Brille in das Leben des Kinder integrieren

Alle vorgenannten Maßnahmen werden in den meisten Fällen nebeneinander ausgeführt. Einer davon oder die Kombination aus ihnen wird letztlich zum Erfolg führen.

Wichtig ist es, dass das Kind sich mit der Brille identifizieren kann. Diese ist nun ein Teil des Jungen oder des Mädchens.

Auf Zwang sollte daher verzichtet werden. Die Erkenntnis muss aus dem Nachwuchs selbst entspringen.

Behilflich sind im Laufe der Zeit auch die ersten Heilerfolge. Bessert sich die Stärke der Augen, wird das Tragen der Gläser als etwas Gutes empfunden - und weiterhin gerne ausgeführt. Welcher Weg also von den Eltern beschritten werden muss, sollte stets individuell ausgelotet werden.