Bifokalbrille - Merkmale, Funktion und mögliche Probleme

Die Bifokalbrille wird zu den Mehrstärkenbrillen gezählt. Es handelt sich um eine Brille mit Gläsern, die zwei Sehbereiche mit unterschiedlicher Brechkraft aufweist. Dies ermöglicht die Korrektur von zwei Fehlsichtigkeiten: die Kurzsichtigkeit sowie etwa die altersbedingte Weitsichtigkeit. Lesen Sie über die Merkmale und Funktion einer Bifokalbrille, und holen Sie sich Tipps zum Eintragen.

Britta Josten
Von Britta Josten

Bifokalbrille - Merkmale und Funktion

Die Bifokalbrille zählt zu den Mehrstärkenbrillen. Diese vereinen verschiedene Sehstärkenkorrekturen in einem Glas. Technisch bedeutet dies, dass sie mehr als einen Brennpunkt aufweisen, weshalb man sie auch als Multifokalbrillen bezeichnet, wobei

  • "multi" für "mehr" und
  • "fokal" - abgeleitet von "Fokus" - für den Brennpunkt

steht.

Die Gläser einer Bifokalbrille weist zwei Sehbereiche auf. Diese wiederum haben eine unterschiedliche Brechkraft. So wird sie von Menschen mit zwei Fehlsichtigkeiten getragen.

Meistens korrigiert man damit eine angeborene Kurzsichtigkeit sowie eine Weitsichtigkeit, die sich im Laufe des Alters zeigt, die so genannte Alterssichtigkeit. Betroffene benötigen eine Sehhilfe sowohl für den Nah- als auch für den Fernbereich. Alternativ würde man zwei Brillen im Wechsel tragen: eine Lesebrille für Tätigkeiten, in der man in der Nähe scharf sehen muss, sowie eine Fernbrille für den Fernbereich.

Bifokalbrille und Trifokalbrille

Üblicherweise hat eine Mehrstärkenbrille zwei Brennpunkte, einen für den Nah- und einen für den Fernbereich. Solch eine Zweistärkenbrille bezeichnet man auch als Bifokalbrille. Sie wurde bereits um 1770 erfunden.

Eine Mehrstärkenbrille mit einem zusätzlichen Brennpunkt für den mittleren Sehbereich nennt man auch Dreistärken- bzw. Trifokalbrille. Diese wird etwa dann bevorzugt verwendet, wenn der Unterschied zwischen dem Fern- und dem Nahwert sehr hoch ist. Durch Unterteilung des Nahsegments in zwei Bereiche entsteht dann ein Trifokalglas.

Bifokalbrillen bei Kindern

Bifokalgläser können auch bei Kindern zur Anwendung kommen. Dies ist beim Innenschielen der Fall.

Hierbei liegt ein so genannter akkommodativer Konvergenzexzess vor. Blickt das betroffene Kind in die Nähe, bewegen sich die Augen übermäßig nach innen.

Glasbereiche und Trennlinie: Aufbau einer Bifokalbrille: sind Gläser ohne Trennlinie möglich?

Das Brillenglas der Bifokalbrille besteht aus einem Hauptglas, mit dem die angeborene Fehlsichtigkeit - also in der Regel die Kurzsichtigkeit - korrigiert wird. In diesem Glas wiederum befindet sich ein kleineres Glas, welches dem scharfen Sehen im Nahbereich dient. Zwischen beiden Bereichen gibt es eine klar erkennbare Trennlinie.

Diese Kante empfinden viele Menschen als optisch störend. Mittlerweile werden auch Gläser ohne Trennlinie angeboten; der Übergang wird in diesem Fall gleitend ermöglicht. In diesem Fall spricht man von Gleitsichtbrillen.

Arten und Materialien

Je nachdem, aus welchem Material das Glas besteht, unterscheidet sich die Herstellung der Bifokalbrillen. Bei Gläsern aus Glas schneidet man in die Öffnung in das Hauptglas und schmelzt in dieses ein Lesebrillenglas.

Zudem gibt es Bifokalbrillen aus Kunststoff. Dabei fertigt man die Brille in einem Stück an.

Der Leseteil von Bifokalbrillen ist in unterschiedlichen Breiten verfügbar:

  • 25 mm
  • 28 mm sowie
  • 40 mm für spezielle Anforderungen

Verwendung einer Bifokalbrille: Tipps zum Tragen bzw. Eingewöhnung

Mehrstärkenbrillen kommen vor allem dann zum Einsatz, wenn zu einem "normalen" Brechungsfehler zusätzlich eine Alterssichtigkeit dazukommt, ebenso bei Tätigkeiten, die ein abwechselndes Nah- und Fernsehen erforderlich machen, für welches ein jeweils eigener Korrekturwert erforderlich ist.

Das lästige Brillentauschen fällt durch die Verwendung einer Mehrstärkenbrille weg. Gewöhnungsbedürftig ist hier zunächst, dass für ein scharfes Bild lediglich ein Teil eines Brillenglases zur Verfügung steht. So beispielsweise kann es bei Brillen, denen im unteren Glasteil eine optische Wirkung für den Nahbereich zukommt, passieren, dass man bei einer gesenkten Haltung des Blicks weiter entfernte Dinge am Boden nur verschwommen wahrnimmt, beispielsweise eine schadhafte Stufe beim Treppensteigen.

Preise: Kosten der Bifokalbrille

Die Kosten für eine Bifokalbrille sind abhängig von dem Gestell sowie von den Gläserarten. Man sollte bei Standardgläsern pro Paar mit mindestens 99, bei Komfortgläsern mit mindestens 135 Euro und bei Premiumgläsern mit höchstens 300 Euro rechnen.

Bifokalbrille kaufen: Ist es ratsam, sie online zu bestellen?

Bifokalbrillen werden individuell an die Bedürfnisse jedes Kunden angepasst. Von einer Onlinebestellung sollte man besser absehen - gerade bei Mehrstärkengläsern ist es immer ratsam, eine fachliche Beratung durch einen Optiker in Anspruch zu nehmen.

Mögliche Probleme beim Tragen von Bifokalbrillen

Beim Tragen von Bifokalbrillen kann es somit zu Problemen kommen. Für das Auge ist der Wechsel zwischen Nahsicht und Fernsicht anstrengend, auch wenn diese Anstrengung meist nicht als solche empfunden wird.

Vor allen Dingen die erste Eingewöhnungszeit kann mit Beschwerden wie Schwindelgefühlen einhergehen. Auch tränende Augen oder Kopfschmerzen sind möglich. Das Eintragen einer solchen Brille empfiehlt sich möglichst an einem freien Tag.